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Mattuschkes Versuchung

Mattuschkes Versuchung

Titel: Mattuschkes Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ersfeld
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abrundete. Sie machte den Kauf perfekt. Draußen küsste sie ihre Freundin dankbar, sie war in Hochstimmung.
    »Da hast du wirklich ein Teil zum Zunge schnalzen«, meinte Gila anerkennend.
    »Ich wusste«, antwortete Louise grinsend, »wenn ich diese nicht nehmen würde, hätte mir keine andere mehr gefallen, selbst die damals ausgesuchte. Ich bin froh, dass sie mir preislich so entgegengekommen ist.« Nach diesem Auftakt gelangen alle weiteren Einkäufe perfekt. Größere Teile ließ sie reservieren, um sie nach erfolgtem Umbau bringen zu lassen. Sie lud Gila zum Essen in ein chinesisches Restaurant ein, in dem man aus einer gewaltigen Gemüse-, Fisch- und Fleischauswahl wählen und sich die Zusammenstellung auf einer heißen Metallplatte zubereiten lassen konnte, ganz auf den eigenen Geschmack abgestellt. Selbst auf die verwendeten Gewürze und Soßen hatte man Einfluss. »Wir schwelgen wie die Götter«, formulierte es Gila.
    »Hast sicher eine kräftige Spende von deinem Vater bekommen?«
    »Leider nein, das konnte ich nur von Mattuschkes Vorschuss machen.« Gila setzte einen kritischen Blick auf: »Sei vorsichtig Louise.«
    »Als kleines Dankeschön würde ich gerne etwas für dich kochen, wenn ich wieder einziehe und ihn dazu einladen. Was meinst du?«
    »Ja gerne, wir müssen nur einen Abend finden, an dem wir beide nicht in der Klause arbeiten.«
    Nach zwei Wochen erhielt sie Mattuschkes Anruf, die Arbeit sei erledigt, der gröbste Schmutz beseitigt, sie könne wieder einziehen. Louise war überglücklich, lud ihn für einen der folgenden Tage zum Essen ein und bot ihm – wegen Gila – aus Gründen der Symmetrie an, eine Begleiterin mitzubringen. Er nahm gerne an. Als sie die Wohnung wieder betrat, war sie erstaunt. Die Wand, an der das Bett stand, war komplett mit einer nach Maß gefertigten Schrankwand verkleidet, in deren Mitte ein riesiger Spiegel eingelassen war. Das helle Ahornholz passte farblich genau zu dem eben gekauften Tisch und der kleinen Couch, die am nächsten Tag geliefert werden sollten. In die Wand, mit praktischen Regalen, war ein geräumiger Schrank integriert mit Wäschefächern und einem hohen Teil für Mäntel, Kleider und Hosen. Platzmäßig würde sie keine Probleme mehr haben und einen Spiegel gab es bisher auch nicht; wie gut, dass sie sich keinen gekauft hatte.
    Mattuschke brachte zum vereinbarten Abend einen hübschen, kurz gebundenen Rosenstrauß und seine Bekannte Vera mit. Louise hatte ein kleines Menu vorbereitet, das ihr nach eigener Einschätzung gut gelungen war, was sie nicht immer von ihren kulinarischen Kreationen behaupten konnte.
    »Es gibt leider keine deutschen Garnelen, dafür aber …«, mit diesen launigen Worten bat sie ihre Gäste an den Tisch. Passenden Wein hatte sie den väterlichen Restbeständen im elterlichen Keller entnommen und mit dem feinherben Riesling offenbar seinen Geschmack getroffen. Vera, in einem schwarzen Hosenanzug, der ihr sehr gut stand, war aufgekratzt, versprühte gute Laune, reichhaltig wie ein Wassersprenger, riss Gila mit, so dass es ein ausnehmend heiterer Abend wurde. Bei der Verabschiedung umarmte und küsste Vera sie wie engste Freundinnen, ihre Herzlichkeit war ehrlich, die Spontanität entsprang ihrem Temperament. Mattuschke lobte Louises guten Geschmack bei der Möbel- und Geschirrwahl, was sie ein wenig stolz machte, kannte sie doch seinen exquisiten Stil und sein unbestechliches Urteil. Zum Abschied drückte sie ihm noch ein Schälchen Zimtgebäck in die Hand, das sie ihrer Tante abschwatzen konnte. Er war überrascht und freute sich sichtlich.
    Gila blieb am Fenster stehen, sah, dass er Vera zum Auto brachte, und sie mit tuckerndem Motor nach Hause fuhr.
    »Vera ist tatsächlich nicht bei ihm geblieben, da fragt man sich warum; sie ist sympathisch, attraktiv, die reinste Stimmungskanone und hatte gute Laune für Zehn.« Sie lachten erleichtert. »Es war ein Superabend, alles gut gelungen, ich hätte nie gedacht, dass es so locker und unterhaltsam würde, Louise. Kompliment für dein Essen.«
    »Ich hab mir ein paar Tipps von Frank geholt, von ihm ist auch der Nachtisch, den habe ich nicht selbst gemacht. Das musste ich doch nicht verraten, oder?«
    »Natürlich nicht, er war grandios. Ich habe Mattuschkes verzückte Augen beobachtet, für ,Süßes’ ist er offenbar zu haben.« Sie knipste ihr ein Auge.
    »Was willst du denn damit sagen?«
    »Nichts meine Süße, nur so.«
    »Als Frank mein unsicheres Fragen bemerkte, hat

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