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Mattuschkes Versuchung

Mattuschkes Versuchung

Titel: Mattuschkes Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ersfeld
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die ihn, von Harry informiert, küsste und ihm gratulierte, konnte er vor Verlegenheit kein Wort herausbringen.
    »Mein Gott Heinz, du bist ja plötzlich ein Mann geworden. Ich glaube, du möchtest gar nicht mehr, dass ich dich küsse.«
    »Wenn du wüsstest«, dachte er. Der Kuss war wie ein Versprechen für ihn, er spürte, wie er glühend rot wurde.
    Die Vorstellungen liefen, alle Hände wurden gebraucht. Vater hatte einige Wagen günstig von einem aufgegebenen Zirkus gekauft. Sie konnten die Materialverstärkung gut gebrauchen. Schnippel, wie sie den Zirkusmaler nannten, war gerade dabei, alte Farbe und Schriftzüge abzubeizen, als Heinz vorbeikam. Es musste ein aggressives Zeug sein, denn er hatte sich ein Tuch um Mund und Nase gebunden und arbeitete mit Handschuhen. Farbe für die Neubemalung im hauseigenen Bunt stand schon bereit. Er wechselte ein paar Worte mit ihm, bevor er in den Bürowagen ging, wo Dringendes zu erledigen war. Auf dem Rückweg, sah er, dass Schnippel eine Pause eingelegt hatte. Eine volle Flasche der ätzenden Lauge stand auf der Fensterbank eines der Wagen, zwei leere lagen auf dem Boden. Wer weiß, wofür man es gebrauchen kann, dachte er, füllte etwas in die leere Flasche und nahm sie mit. Zwei Wochen waren vorbei, Konrad musste schweren Herzens nach Hause fahren.
    »Es waren aufregende Tage hier, vielen Dank Heinz, es hat mir riesigen Spaß gemacht. Jedenfalls weiß ich schon, worüber ich den nächsten Aufsatz schreibe. , Über den Bildungswert des Zirkus’ «
    »Na, dann hast du schon ein lohnendes Thema, ich muss mir noch was ausdenken. Diesmal wird der Schulbeginn leichter fallen, wegen unserer verborgenen Blicke.« Konrad grinste verschwörerisch.
    Wieder stand ein neues Gastspiel an, er fuhr mit der Vorhut voraus. Inzwischen sechzehnjährig, hatte er genügend Kraft, energisch anzupacken; die Arbeiter schonten ihn nicht, ließen ihn aber ihre Anerkennung spüren. Als das Wichtigste aufgebaut war, feierten sie mit reichlich Schnaps und Bier. Enrico, der Bärenstarke, war nach kurzer Zeit so betrunken, dass er zur größten Erheiterung Blumen aus der Wiese pflückte und schmatzend verspeiste. Auch Heinz konnte sich einiger Runden nicht entziehen. Die Männer hatten Frauen organisiert, die das Lager munter schnatternd aufsuchten und den Getränken zusprachen. So wie sie aussahen, intensiv geschminkt und freizügig gekleidet, hätte Zukolowski sie kaum als Damen bezeichnet. Aber er war weit weg, und es würde eine Weile dauern, bis er wieder seinen Platz einnehmen könnte. Abwechselnd verschwanden Männer mit den Frauen in Zelten, kamen grinsend zurück und nahmen wieder vor ihren Gläsern Platz. Chou-Chou, die einzige junge, mit zart geschminkten Lippen, hübschem Gesicht, tiefen Wangengrübchen und draller Figur, hatte sich zu ihm gesetzt und ihn mit schmeichelnder Stimme in ein Gespräch verwickelt. Sie prosteten einander zu, er wankte leicht, spürte ihren Körper aufregend nah an dem seinen, dann ihre geübte Hand am Hosenschlitz. Die Erregung war unvermeidbar, es war ihm unangenehm, aber Chou-Chou schien zu gefallen, was sie dort spürte, bugsierte ihn in das Zelt, wo einige Decken ausgebreitet lagen und zog sich mit lasziven Bewegungen aus. Er starrte auf die vollen Brüste, die ihm wie aufgepumpt vorkamen, den weiblich runden Körper und die dunkle Stelle, die ihre gespreizten Beine offenbarten.
    »Komm mein Junge, beim ersten Mal ist man noch verlegen, da ist es gut, so ein zärtliches Täubchen wie mich zu haben.« Sie streichelte sanft über die erigierte Männlichkeit und zog ihn auf sich. Sie war ihm nicht unappetitlich, aber als er den warmen, feuchten Körper unter sich spürte, ihren Duft wahrnahm, sie berühren wollte, musste er sich abwenden. Er konnte den Kontakt nicht ertragen, ihren Leib nicht an dem eigenen spüren. Er wollte im Boden versinken, schließlich wäre es sein erstes Mal gewesen, und er hätte mitreden können mit den anderen, aber es war unmöglich. Nicht, dass er ohne Erregung gewesen wäre, Chou-Chou hatte durchaus einen verführerischen Körper, aber sein eigener trat unbegreiflicherweise in einen Generalstreik. Überrascht sah sie zu ihm auf.
    »Hab keine Angst«, sagte sie mit glucksendem Lachen und zeigte auf ihren Schoß, »er frisst den kleinen Mann nicht auf.«
    Er vermochte es nicht, kniete neben ihr, ließ sich von ihr berühren. Er wollte etwas Nettes sagen, die unerträgliche Situation entkrampfen, aber was? »Du hast wunderschöne

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