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Mattuschkes Versuchung

Mattuschkes Versuchung

Titel: Mattuschkes Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ersfeld
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konnte, erreicht; nichts hatte sich seit seinem letzten Besuch verändert.
    Zum gemütlichen Frühstück auf der kleinen Terrasse vor dem Haus, zauberte er einen fabelhaften Kaffee auf den Tisch. »Die beste Voraussetzung für einen guten Tag«, schnurrte Vera zufrieden und streckte sich aus wie eine Katze in der Sonne, »ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe prächtig geschlafen und von dem Gewitter nichts mehr mitbekommen.«
    »Ich auch nicht«, sagte Louise, »es ist wie ein Wunder, gestern noch fast Weltuntergang und heute schönstes Wetter.«
    »Was gedenken die Damen heute zu tun? Sofort eine Stadtbesichtigung, Einkaufsbummel oder relaxen in Sonne und Wasser?«
    »Relaxen«, riefen beide wie aus einem Mund. »Wir können ja am Nachmittag in die Stadt fahren, auf die ich schon sehr gespannt bin und anschließend dort zu Abend essen«, schlug Louise vor.
    »Und bis dahin baden wir und lassen uns von der Herbstsonne verwöhnen«, rief Vera und begann, das Frühstücksgeschirr zusammenzutragen.
    »Kommst du mit ins Wasser Heinz?«
    »Ehrlich gesagt habe ich es nicht so mit dem kalten Wasser, vielleicht heute Mittag. Erst lese ich mal die Zeitungen, die ich bekommen habe.«
    Vera und Louise gingen zu den Klippen hinunter. Tatsächlich gab es einen kleinen Strand mit grobkörnigem Sand, der flach ins Wasser abfiel. Links davon ragten mächtige Steinbrocken aus dem Wasser, glatt gewaschen, mit flacher Oberfläche, auf der man liegen konnte. Rechts, wo Louise am Morgen gestanden hatte, wiesen die Klippen spitze, zackige Steine auf, die man nur mit festen Schuhen betreten konnte. »Wahrscheinlich ideale Aufenthaltsorte für Seeigel«, vermutete Vera. Sie entschlossen sich, vom flachen Strand ins Meer zu gehen. Louise hatte schon den Badeanzug an und prüfte die Wassertemperatur mit den Zehenspitzen. Vera zog sich aus, legte ihre Kleidung auf einen der Steinblöcke und trat nackt neben sie.
    »Du brauchst doch hier keinen Badeanzug, es sieht uns keiner, und wenn du aus dem Wasser kommst, musst du nicht mit dem nassen Ding herumlaufen.« Sie schritt forsch in die Fluten, das Wasser reichte ihr schon bis zu den Oberschenkeln. Eine schöne Frau, dachte Louise, mit schlankem, durchtrainiertem Körper, einem bildhübschen Po, der nicht hervorsprang und sich zum Abstellen eignete, wie Gilas'. Jetzt tauchte sie bis zu den Schultern ins Wasser und spritzte sie nass.
    Sie streifte den Badeanzug ab und ging ebenfalls nackt in die Fluten. Im ersten Augenblick verschlug das kalte Wasser ihr den Atem, dann schaufelte sie es mit beiden Händen auf ihren Oberkörper und tauchte ein. Schon nach wenigen Sekunden war das Kältegefühl verschwunden und einer angenehmen Frische gewichen. Es prickelte auf ihrer Haut wie eine sanfte Bürstenmassage. Vera war schon weit draußen, in kräftigen Zügen schwamm sie hinterher, bis sie sie eingeholt hatte. Louise war eine gute Schwimmerin, immerhin hatte sie Sport als Leistungsfach und gerade mit ihren Schwimmerfolgen besonders überzeugt.
    »Ist das nicht herrlich?«, prustete Vera. Beide legten sich nebeneinander auf den Rücken und hielten sich mit leichten Arm- und Beinschlägen über Wasser.
    »Belebend und überhaupt nicht mehr kalt?!«, sie drehte sich um und versuchte ihr einen Kuss zu geben. »Ich finde es super, dass wir beide hier zusammen sind«, sagte Louise.
    »Wärst du nicht lieber mit Heinz alleine hier gewesen?«
    »Keineswegs, ich wollte, dass du mitfährst.«
    »Dann hat er mir also die Wahrheit gesagt«, sagte Vera erleichtert.
    Als sie das Wasser verließen, legten sie sich auf die flache Oberfläche der Steine, die bereits von der Sonne erwärmt waren und ließen sich trocknen. Es war ein angenehmes Gefühl, hüllenlos zu sein, ohne feuchtes Textil am Körper. Die Sonne wanderte über die Haut und heizte sie wohlig auf, der leichte Lufthauch berührte sie sanft wie eine Feder. Ein Gefühl freudiger Erregung durchströmte sie, sie genoss es plötzlich, nackt zu sein, Natur in Natur, befreit von allen Einschränkungen.
    »Findest du es nicht auch besser so?«, fragte Vera, schon leicht schläfrig, von der wohligen Wärme eingelullt.
    »Doch, es ist phantastisch. Ich hätte nie gedacht, dass es ein solcher Unterschied ist.« Sie schloss die Augen, Bilder der Erinnerung zogen an ihr vorbei. Seit sie in Mattuschkes Haus wohnte, war sie glücklich, es war ihre Burg, der auch Ricks Weggang und die Enttäuschung mit Karsten nichts anhaben konnte. Es war eine gute Zeit für

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