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Mauern aus Holz, Maenner aus Eisen

Mauern aus Holz, Maenner aus Eisen

Titel: Mauern aus Holz, Maenner aus Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Ohnmacht. Es schauderte ihn.
    »Ist wieder alles in Ordnung?« fragte er schwach.
    »In Ordnung? Natürlich!« Jays Stimme klang fröhlich. »Sie haben mir das Leben gerettet und sind der Held des Tages. Nur Ihretwegen haben wir jetzt eine Prise, die
Albacora.«
    Dann griff Jay vorsichtig nach Segraves Arm. »Wer hat Sie so ausgepeitscht?«
    Doch der Midshipman schloß abwehrend die Augen. Was würde eine Antwort ihm bringen? Nichts. Aber der Mastergehilfe Jay, ein Kerl aus Eisen, hatte ihn, Segrave, einen Helden genannt. Nur das zählte.
     

Wer suchet, der findet
    In der Achterkajüte der
Themis
war es heiß wie in einem Ofen trotz der offenen Stückpforten und der Sonnensegel über den Niedergängen. Bolitho saß am Tisch und prüfte den Inhalt der Ledertasche, die ihm von der
Miranda
geschickt worden war. Commodore Warren hockte zusammengesunken in einem Sessel, blickte mit aschfahlem Gesicht nach draußen und hoffte auf ein wenig frische Luft. Ab und zu zupfte er sich das Hemd oder die Uniformjacke vom schweißnassen Körper.
    Neben Bolitho machte sich Yovell, der rundliche Schreiber, eifrig Notizen und schob dabei immer wieder seine goldgefaßte Brille hoch.
    »Hat Sie die Antwort des Generals überrascht, Sir Richard?«
    fragte Warren plötzlich.
    Bolitho hob den Blick. Was die echte Karte der
Albacora
zeigte, war interessant. Doch was der lange Brief eines französischen Kaufmanns aus Kapstadt enthielt, war noch wichtiger.
    »Ich hab’ sie erwartet, Commodore«, antwortete er. »Sir David Bairds Soldaten werden jetzt gerade landen. Das können wir nicht mehr verhindern.«
    Leutnant Jenour an den Heckfenstern beobachtete, wie reglos die
Miranda
über ihrem Spiegelbild auf dem unbewegten Wasser stand. Ihr Kommandant hatte gerade noch Glück gehabt, denn jetzt war der Wind völlig eingeschlafen. Er drehte sich um, als Bolitho sagte: »Ihr Französisch ist doch hervorragend, Stephen. Fiel Ihnen etwas auf, als Sie mir diesen Brief übersetzten?«
    Jenour versuchte, die Hitze zu ignorieren. Bolitho sah von ihnen allen am frischesten aus, wie er so in Breeches und Hemd am Tisch saß; sein Uniformrock lag über einer Seekiste. Seit
Mirandas
Segel in der Morgendämmerung an der Kimm aufgetaucht waren, war er ruhelos in seiner Kajüte auf und ab gegangen. Jetzt, in der Mittagshitze, hörte man gereizte Stimmen an Deck. Diese Sonnenglut und das Warten war gefährlich für die Disziplin. Auf See und in Fahrt wäre es anders gewesen.
    Jenour rieb sich das Kinn. »Ich konnte keinen Code entdecken, Sir Richard. Solche Briefe schreibt ein Kaufmann dem anderen und läßt sie per Schiff befördern. Es ist doch nicht ungewöhnlich, daß französische Kaufleute in Kapstadt leben, oder?«
    Bolitho rieb sich die Stirn. Der Brief enthielt ein Geheimnis, ganz bestimmt. Aber warum konnte es selbst der kluge Jenour nicht entdecken?
    Yovell, der in seine Notizen starrte, hatte den richtigen Einfall.
    »Es ist die Schlacht von Trafalgar, Sir. Der Schreiber berichtet darüber seinem Freund.«
    Bolitho sah seine Männer an. »Sehr gut, Yovell. Die
Truculent
segelte ungeheuer schnell von England hierher, und niemand hier wußte bei unserer Ankunft von der Schlacht und Nelsons Tod. Bis auf diesen Briefeschreiber. Der Sklavenhändler muß den Brief also von einem Franzosen bekommen haben, der vor uns hier ankam!«
    Warren tupfte sich sorgfältig den Mund ab. »Ein französisches Kriegsschiff?«
    Jenour ballte ungläubig die Fäuste. »Sollte es vor Brest die Blockade durchbrochen haben?«
    »Der Schlüssel liegt in Kapstadt, meine Herren. Aber ich weiß noch nicht, wo.« Bolitho beugte sich über die Karte. »Lassen Sie den Kommandanten der
Miranda
rufen, Stephen.«
    Als Jenour schon die Kajüte verlassen wollte, räusperte sich Warren entschuldigend. »Ich hatte es ganz vergessen, Sir Richard, aber Leutnant Tyacke ist bereits an Bord. Er brachte die Tasche persönlich.«
    Bolitho spürte Ärger in sich aufsteigen. So ging das nicht: zwei Fregattenkapitäne, die einander haßten, und ein Commodore, den die ganze Operation nicht im geringsten interessierte. Dazu ein Haufen Schiffe, die noch nie miteinander manövriert hatten. Das mußte geändert werden, schnell. Doch zuerst kam Tyacke.
    »Bitten Sie ihn rein, Stephen.«
    Warren fuhrt verlegen fort: »Sie müssen wissen, daß Leutnant Tyacke ….«
    Jenour trat in der Nachbarkajüte auf den Mann zu, der aus der Stückpforte auf das stille Wasser blickte, die Hände auf dem Rücken

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