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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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jetzt schon wieder?«
    Eine kleine Ratte war an Sonnenbraun herangekrochen. Als er sich zu
    ihr umdrehte, duckte sie sich sofort und rol te fast auf den Rücken, um
    ihm zu zeigen, wie klein und harmlos sie war.
    »Bitte, Chef…«, murmelte sie.
    »Ja?«
    »Diesmal haben wir eine lebende gefunden…«

    Kapitel sechs

    »Hallo? Hallo, ich bin’s. Und ich gebe euch jetzt das geheime Klopfzeichen!« Es pochte dreimal an die Stal tür, und dann erklang
    erneut Malizias Stimme: »Hallo, habt ihr das geheime Klopfzeichen
    gehört ?«
    »Vielleicht geht sie fort, wenn wir keine Antwort geben«, sagte der im
    Stroh liegende Keith.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Maurice. Er hob die Stimme. »Wir
    sind hier oben!«
    »Ihr müsst mir noch das geheime Klopfzeichen geben!«, rief Malizia.
    »Oh, prbllttrrp «, sagte Maurice leise, und zum Glück weiß kein Mensch,
    wie schlimm dieses Schimpfwort in der Katzensprache ist. »Hör mal, dies
    bin ich. Eine Katze! Die spricht! Willst du mich erkennen? Soll ich
    vielleicht eine rote Nelke tragen?«
    »Ich glaube nicht, dass du eine richtige sprechende Katze bist«, erwiderte Malizia und kletterte die Leiter hoch. Sie trug noch immer Schwarz und
    hatte ihr Haar unter einem schwarzen Kopftuch zusammengesteckt.
    Und sie kam mit einer großen Tasche.
    »Meine Güte, da hast du Recht«, sagte Maurice.

    »Ich meine, du trägst keine Stiefel und kein Schwert und keinen großen
    Hut mit einer Feder«, sagte das Mädchen und zog sich auf den
    Dachboden.
    Maurice sah sie groß an. »Stiefel?«, brachte er hervor. »An diesen
    Pfoten?«
    »Ich habe es auf einem Bild in einem Buch gesehen«, sagte Malizia
    ruhig. »Ein dummes Buch für Kinder. Mit Tieren, die wie Menschen
    gekleidet waren.«
    Ein ganz bestimmter Gedanke zog durch Maurices Katzenselbst, und
    das nicht zum ersten Mal: Wenn er schnell lief, konnte er die Stadt
    innerhalb von fünf Minuten verlassen und auf einem Flusskahn sein.
    Einmal, als er kaum mehr als ein Kätzchen gewesen war, hatte ihn ein
    kleines Mädchen mit nach Hause genommen, ihm das Kleid einer Puppe
    übergestreift und ihn auf einen kleinen Tisch gesetzt, neben zwei Puppen
    und die Reste eines Teddybären. Er hatte damals durch ein offenes
    Fenster fliehen können und einen ganzen Tag gebraucht, um sich von
    dem Kleid zu befreien. Dieses Mädchen hätte Malizia sein können. Sie
    hielt Tiere für Leute, die nicht aufmerksam genug gewesen waren.
    »Ich halte nichts von Kleidung«, sagte Maurice. Es klang nicht
    besonders gut, war aber vermutlich immer noch besser als »Ich glaube,
    du bist völlig durchgedreht«.
    »Wie dumm«, sagte Malizia. »Es ist fast dunkel. Lasst uns aufbrechen!
    Wir müssen uns wie Katzen bewegen!«
    »Oh, gut, ich schätze, das kann ich.«
    Einige Minuten später dachte Maurice, dass es keine Katzen gab, die
    sich wie Malizia bewegten. Offenbar glaubte sie, dass es keinen Sinn hatte,
    unauffällig zu sein, wenn die Leute nicht sahen, dass man unauffällig war.
    Menschen auf den Straßen blieben stehen, um zu beobachten, wie
    Malizia an Mauern entlangschlich und von Tür zu Tür sprang. Maurice
    und Keith schlenderten hinter ihr her, ohne dass ihnen jemand
    Beachtung schenkte.
    Schließlich, in einer schmalen Straße, blieb das Mädchen an einem
    schwarzen Gebäude mit einem großen Holzschild über der Tür stehen.
    Das Schild zeigte viele Ratten, zu einem Stern angeordnet und ihre

    Schwänze verknotet.
    »Das Zeichen der alten Rattenfängergilde«, flüsterte Malizia und
    streifte sich den Trageriemen der großen Tasche von der Schulter.
    »Ich weiß«, sagte Keith. »Sieht grässlich aus.«
    »Aber das Muster ist recht interessant«, meinte Malizia.
    Eins der wichtigsten Merkmale der Tür unter dem Schild war das große
    Vorhängeschloss, das sie geschlossen hielt. Seltsam, dachte Maurice.
    Wenn Ratten einem die Beine explodieren ließen – warum brauchten die
    Rattenfänger dann ein großes Schloss an ihrem Schuppen?
    »Zum Glück bin ich auf alles vorbereitet«, sagte Malizia und griff in ihre
    Tasche. Geräusche deuteten darauf hin, dass sich Metal und Flaschen
    bewegten.
    »Was hast du da drin?«, fragte Maurice. »Alles?«
    »Der Greifhaken und die Strickleiter beanspruchen den meisten Platz«,
    sage Malizia und tastete noch immer in der Tasche herum. »Und dann
    noch das große Medizinpaket und das kleine Medizinpaket und das
    Messer und das andere Messer und das Nähzeug und der Signalspiegel
    und… das hier…«
    Sie

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