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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sich die Nase. »Das hier hat mir
    immer genügt.«
    Sonnenbraun seufzte geduldig. »Dann riech bitte, dass dies ein… ein
    Bild von den Tunneln ist, die wir heute erforscht haben. Sie enthalten
    viele…« Er sah kurz zu Pfirsiche. »… der freundlichen Fallen, die meisten von ihnen leer. Und überall liegt Gift, der größte Teil davon sehr alt. Und
    es gibt keine lebenden Ratten. Überhaupt keine, bis auf unsere… neue

    Freundin. Wir wissen, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.
    Ich habe dort geschnuppert, wo wir die Kiekie fanden, und dabei habe ich Ratten gerochen. Viele Ratten. Wirklich viele .«
    »Lebende?« fragte Gefährliche Bohnen.
    »Ja.«
    »Alle an einem Ort?«
    »So roch es«, sagte Sonnenbraun. »Ich glaube, ein Trupp sol te
    losziehen und nachsehen.«
    Gefährliche Bohnen trat zu der Ratte und beschnupperte sie. Die Kiekie
    beschnupperte ihn. Ihre Pfoten berührten sich. Die Veränderten
    beobachteten das Geschehen verblüfft. Gefährliche Bohnen behandelte
    die Kiekie wie eine ebenbürtige Ratte.
    »Viele Dinge, viele Dinge«, murmelte sie. »Viele Ratten… Menschen…
    Furcht… viel Furcht… viele Ratten, zusammengedrängt… Nahrung…
    Ratte… Sagtest du eben, sie hat eine andere Ratte gefressen?«
    »So ist die Welt«, brummte Gekochter Schinken. »Eine Ratte frisst die
    andere. So war es, und so wird es immer sein.«
    Gefährliche Bohnen rümpfte die Nase. »Da ist noch etwas anderes.
    Etwas… Seltsames. Sie hat… wirklich Angst.«
    »Sie hat in einer Falle gesteckt«, sagte Pfirsiche. »Und dann ist sie uns
    begegnet.«
    »Es geht um viel… Schlimmeres als das«, erwiderte Gefährliche
    Bohnen. »Sie… sie fürchtet sich vor uns, weil wir sonderbare Ratten sind,
    aber sie riecht auch erleichtert darüber, dass wir… nicht das sind, woran
    sie gewöhnt war…«
    »Menschen!«, zischte Sonnenbraun.
    »Ich… glaube… nicht…«
    »Andere Ratten?«
    »Ja… nein… ich… weiß nicht… es ist schwer zu sagen…«
    »Hunde? Katzen?«
    »Nein.« Gefährliche Bohnen wich zurück. »Etwas Neues.«
    »Was sollen wir mit ihr machen?«, fragte Pfirsiche.

    »Sie laufen lassen, schätze ich.«
    »Das geht nicht!«, erwiderte Sonnenbraun. »Wir haben al e Fal en
    aufgelöst, die wir fanden, aber es liegt noch immer überal Gift herum.
    Ich würde nicht einmal eine Maus in die Tunnel schicken. Und diese
    Ratte hat nicht versucht, uns anzugreifen.«
    »Na und?«, fragte Gekochter Schinken. »Eine weitere tote Kiekie – was
    spielt das für eine Rolle?«
    »Ich weiß, was Sonnenbraun meint«, sagte Pfirsiche. »Wir können sie
    nicht einfach in den Tod schicken.«
    Gut Gespart trat vor, legte der jungen Ratte eine Pfote auf den Pelz und
    drückte sie wie schützend an sich. Sie bedachte Gekochter Schinken mit
    einem durchdringenden Blick. Zwar schnappte sie manchmal nach ihm,
    wenn sie sich ärgerte, aber sie ließ sich nicht auf einen Streit ein. Dafür
    war sie zu alt. Doch ihr Blick sagte: Alle Männchen sind dumm, du
    dumme alte Ratte.
    Gekochter Schinken wirkte unschlüssig. »Wir haben Kiekies getötet,
    nicht wahr?«, fragte er traurig. »Warum sollen wir diese bei uns
    behalten?«
    »Wir können sie nicht in den Tod schicken«, wiederholte Pfirsiche und
    sah zu Gefährliche Bohnen, dessen Blick wieder in die Ferne reichte.
    »Du möchtest, dass sie unsere Nahrung frisst und alles durcheinander
    bringt?«, fragte Gekochter Schinken. »Sie kann nicht sprechen und nicht
    denken …«
    »Es ist noch gar nicht so lange her, dass auch wir das nicht konnten!«,
    erwiderte Pfirsiche scharf.
    »Aber jetzt können wir es, junges Weibchen!«, sagte Gekochter
    Schinken. Sein Fell sträubte sich.
    »Ja«, bestätigte Gefährliche Bohnen ruhig. »Und deshalb bleibt sie bei
    uns.«
    Gekochter Schinken richtete sich instinktiv auf, zum Kampf bereit.
    Aber Gefährliche Bohnen sah ihn nicht.
    Pfirsiche beobachtete das alte Clanoberhaupt besorgt. Gekochter
    Schinken war von einer schwachen kleinen Ratte herausgefordert
    worden, die bei einem Kampf nicht die geringste Chance hatte. Und

    Gefährliche Bohnen wusste nicht einmal, dass sein Verhalten eine
    Herausforderung war.
    Er denkt nicht auf diese Weise, begriff Pfirsiche.
    Die anderen Ratten beobachteten Gekochter Schinken. Sie dachten
    noch immer auf diese Weise, deshalb warteten sie auf seine Reaktion.
    Aber selbst Gekochter Schinken musste einsehen, dass es völlig
    unvorstellbar war, die hilflose weiße Ratte anzugreifen. Genauso

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