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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Gleichgewicht. Dies sind keine
    freundlichen Ratten!«
    »Ich soll auf sie treten?«, brachte Malizia hervor. »Igitt!«
    »Soll das heißen, dass deine Tasche nichts für den Kampf gegen Ratten
    enthält? Dies ist eine Rattenfängerhöhle! Du hast jede Menge Zeug für
    Piraten, Banditen und Räuber dabei!«
    »Ja, aber ich habe nie ein Buch gelesen, das von Abenteuern in einer
    Rattenfängerhöhle erzählt!«, rief Malizia. »Au! Eine sitzt an meinem Hals!
    Und da ist noch eine!« Sie beugte sich vor, um die Ratte am Hals
    abzuschütteln, und richtete sich ruckartig auf, als eine andere nach ihrem
    Gesicht sprang.
    Keith griff nach ihrer Hand. »Du darfst nicht fallen! Wenn du fällst,
    schnappen sie al e nach dir. Wir müssen die Tür erreichen!«
    »Sie sind so schnell!«, keuchte Malizia. »Jetzt sitzt eine in meinem

    Haar… «
    »Halt still, dummes Mädchen!«, erklang eine Stimme in ihrem Ohr.
    »Halt still, oder ich beiße dich!«
    Kral en kratzten, etwas schwirrte, und eine Ratte fiel an Malizias Augen
    vorbei. Eine andere Ratte plumpste auf ihre Schulter und glitt davon.
    »In Ordnung!«, ertönte eine Stimme an ihrem Nacken. »Und jetzt…
    Beweg dich nicht. Tritt auf niemanden. Und steh nicht im Weg!«
    »Was war das ?«, fragte Malizia, als sie fühlte, wie etwas an ihrem Rock hinunterrutschte.
    »Ich glaube, das war die, die sie Gut Gespart nennen«, erwiderte Keith.
    »Dies ist der Clan!«
    Weitere Ratten strömten in den Raum, aber sie bewegten sich anders.
    Sie blieben zusammen und formten eine Reihe, die langsam vorrückte.
    Wenn eine feindliche Ratte angriff, schloss sich die Reihe sehr schnel um
    sie, wie eine Faust, und wenn sie sich wieder öffnete, war die Ratte tot.
    Als die überlebenden Ratten das Entsetzen ihrer Artgenossen rochen
    und versuchten, aus dem Raum zu fliehen, löste sich die Angriffsreihe in
    einzelne Rattenpaare auf, die mit schrecklicher Zielstrebigkeit vorgingen.
    Sie verfolgten einen davonhuschenden Feind nach dem anderen und
    brachten ihn mit einem Biss zur Strecke.
    Und dann, nur wenige Sekunden nach seinem Beginn, ging der Krieg
    zu Ende. Das Quieken einiger weniger Ratten, die entkommen waren,
    verklang jenseits der Wände.
    Die Ratten des Clans jubelten. Es war die Art von Jubel, die erstaunt
    verkündet: »Ich lebe noch. Nach all dem!«
    »Sonnenbraun?«, fragte Keith. »Was ist mit dir passiert?«
    Sonnenbraun richtete sich auf und deutete mit einer Pfote zur Tür am
    anderen Ende des Kel ers. »Öffne die Tür, wenn du Hilfe brauchst!«, rief
    er. »Na los!« Dann sauste er in ein Abflussrohr und die übrigen Ratten
    des Trupps folgten ihm. Eine von ihnen tänzelte.

    Kapitel elf

    Der Rattenkönig tobte.
    Die Ratten pressten sich die Pfoten an den Kopf. Pfirsiche schrie und
    taumelte zurück, ließ das letzte brennende Streichholz fallen.
    Doch etwas in Maurice überlebte das Donnern, den Sturm aus
    Gedanken. Ein kleiner Teil von ihm verbarg sich hinter irgendeiner
    Gehirnzel e und duckte sich, als der Rest von Maurice weggeblasen
    wurde. Gedanken zerrissen und verschwanden im geistigen Orkan.
    Keine Sprache mehr, keine Fragen, keine Welt dort draußen mehr… Die
    mentalen Böen schälten einzelne Schichten des Selbst ab und rissen sie
    mit sich, al die Dinge, die Maurice mit Ich verband. Übrig blieb das
    Gehirn einer Katze. Es war eine clevere Katze, ja, aber… nur eine Katze.
    Nichts weiter als eine Katze. Und ihr Wesen reichte zurück in den Wald
    und zur Höhle, zu Fangzähnen und Kral en…
    Nur eine Katze.
    Und man kann immer darauf vertrauen, dass eine Katze eine Katze ist.
    Die Katze blinzelte. Sie war verwirrt und zornig. Sie legte die Ohren an.
    In ihren grünen Augen blitzte es.
    Sie konnte nicht denken. Sie dachte nicht. Sie folgte al em dem Instinkt,
    einer wortlosen Stimme auf dem Niveau von heißem Blut.
    Maurice war eine Katze, und vor ihm befand sich ein zuckendes,
    quiekendes Etwas. Und wenn Katzen ein zuckendes, quiekendes Etwas

    sehen, so springen sie…
    Der Rattenkönig setzte sich zur Wehr. Zähne schnappten nach der
    Katze. Sie geriet in ein Knäuel aus kämpfenden Ratten und fauchte, als
    sie über den Boden rol te. Weitere Ratten eilten herbei, Ratten, die einen
    Hund töten konnten… Aber sie bekamen es mit einer Katze zu tun, die
    während dieser Sekunden einen Wolf hätte überwältigen können.
    Sie bemerkte nicht, wie das Streichholz zu Boden fiel, wie eine
    flackernde Flamme nach Stroh tastete. Sie achtete nicht auf die

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