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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Bürgermeister. »Was wil st du machen? Ihnen den Finger in den Hals stecken?«
    »Ich habe gesagt, dass ich das Rattenproblem lösen werde«, betonte

    Keith. »Einverstanden, Bürgermeister?«
    »Nun, wenn du nichts verlangst…«
    »Aber zuerst muss ich mir eine Flöte leihen«, sagte Keith.
    »Du hast keine?«, fragte der Bürgermeister.
    »Sie ist zerbrochen.«
    Korporal Knopf stieß den Bürgermeister an. »Ich habe eine Posaune
    aus meiner Zeit beim Militär«, sagte er. »Ich könnte sie schnell holen.«
    Der Pfeifer lachte.
    »Zählt das nicht?«, fragte der Bürgermeister, als Korporal Knopf
    forteilte.
    »Was? Eine Posaune, um Ratten zu rufen? Nein, nein, sol er es ruhig
    versuchen. Das kann man einem Kind nicht vorwerfen. Bist du gut mit
    der Posaune?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Was soll das heißen, du weißt es nicht?«
    »Ich habe noch nie die Posaune gespielt. Eine Flöte, Trompete oder ein
    Dudelsack von Lancre wären mir lieber, aber ich habe beobachtet, wie
    Leute die Posaune gespielt haben, und es sah nicht sehr schwierig aus.
    Eigentlich ist sie nur eine zu groß geratene Trompete.«
    »Ha!«, sagte der Pfeifer.
    Korporal Knopf kehrte zurück und putzte eine verbeulte Posaune mit
    dem Ärmel ab, wodurch sie noch ein wenig schmutziger wurde. Keith
    nahm sie, wischte das Mundstück ab, setzte es an die Lippen und blies
    einen langen Ton.
    »Scheint zu funktionieren«, sagte er. »Ich schätze, ich kann es lernen,
    während ich spiele.« Er sah den Rattenpfeifer an und lächelte kurz.
    »Möchtest du den Anfang machen?«
    »Mit dem Ding wird es dir nicht gelingen, auch nur eine Ratte zu rufen,
    Junge«, erwiderte der Pfeifer. »Aber ich gebe dir gern Gelegenheit, es zu
    versuchen.«
    Keith lächelte erneut, holte Luft und spielte.
    Eine Melodie erklang. Die Posaune quiekte und schnaufte, denn

    Korporal Knopf hatte sie manchmal als Hammer benutzt, aber es
    erklang eine recht schnel e, fast muntere Melodie. Man konnte mit dem
    Fuß danach tappen.
    Jemand tappte mit dem Fuß danach.
    Sardinen kam mit einem leisen »Undeins zwei drei vier « aus dem Riss in einer nahen Wand. Die Menge beobachtete, wie er flink übers
    Kopfsteinpflaster tanzte und in einem Abflussrohr verschwand.
    Die Leute applaudierten.
    Der Pfeifer sah Keith an. »Hatte die Ratte einen Hut auf?«, fragte er.
    »Ich habe nichts bemerkt«, antwortete Keith. »Jetzt bist du dran.«
    Der Pfeifer zog ein Flötenstück aus der Innentasche seiner Jacke. Einer
    anderen Tasche entnahm er ein zweites Stück und befestigte es am ersten.
    Es machte Klick, auf militärische Art und Weise.
    Der Blick des Pfeifers galt weiterhin Keith, und er lächelte, als er ein
    Mundstück aus seiner obersten Tasche nahm und es an die Flöte
    schraubte. Wieder klickte es.
    Dann setzte er die Flöte an den Mund und spielte.
    Gut Gespart hielt auf dem Dach Ausschau und rief in ein Abflussrohr:
    »Jetzt!« Dann schob sie sich zwei Wattebäusche in die Ohren.
    Am Ende des Abflussrohrs rief In Salzlake in ein anderes Rohr: »Jetzt!«
    Dann griff er nach seinen eigenen Ohrstöpseln.
    Jetzt, jetzt, jetzt, hal te es durch die Rohre…
    »Jetzt!«, rief Sonnenbraun und stopfte Stroh ins Abflussrohr. »Al e
    halten sich die Ohren zu!«
    Bei den Rattenkäfigen hatten sie sich al e Mühe gegeben. Malizia hatte
    Decken gebracht, und eine Stunde lang waren die Ratten damit
    beschäftigt gewesen, Löcher mit Schlamm zuzustopfen. Außerdem
    hatten sie den Gefangenen Futter gebracht. Zwar waren es nur Kiekies,
    aber es brach den Ratten fast das Herz zu sehen, wie sie sich voller
    Verzweiflung duckten.
    Sonnenbraun wandte sich an Nahrhaft. »Hörst du was?«, fragte er.
    »Wie bitte?«
    »Gut!« Sonnenbraun nahm zwei große Wattebäusche. »Hoffentlich hat

    das dumm klingende Mädchen hiermit Recht. Ich glaube, kaum jemand
    von uns hat genug Kraft, um zu fliehen.«

    Der Pfeifer spielte erneut und starrte dann auf seine Flöte.
    »Nur eine Ratte«, sagte Keith. »Irgendeine Ratte.«
    Der Pfeifer sah ihn groß an und blies erneut ins Mundstück seiner
    Flöte.
    »Ich höre nichts«, sagte der Bürgermeister.
    »Menschen können auch nichts hören«, murmelte der Pfeifer.
    »Viel eicht funktioniert die Flöte nicht«, spekulierte Keith.
    Der Pfeifer versuchte es erneut. Ein Murmeln kam von der Menge.
    »Du hast irgendetwas angestellt«, zischte er.
    »Ach, ja?«, fragte Malizia laut. »Was könnte er denn angestellt haben?
    Hat er die Ratten vielleicht aufgefordert, in ihren

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