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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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werden…
    Der Mann auf dem Pferd ritt vorbei, ohne auf die beiden Wächter zu achten. Sie folgten ihm hastig zum Stadtplatz. Eigentlich sollte man von Leuten erwarten, dass sie Bewaffneten Beachtung schenkten.
    »Halt, was führt dich hierher?«, fragte Korporal Knopf. Er musste seitwärts laufen, um mit dem Pferd Schritt zu halten. Die Kleidung des Reiters war schwarz und weiß; er sah aus wie eine menschliche Elster. Er antwortete nicht, lächelte nur vor sich hin.
    »Na schön, vielleicht hat dich nichts hierher geführt, aber du könntest uns ruhig sagen, wer du bist«, sagte Korporal Knopf, der keinen Ärger wollte.
    Der Reiter blickte auf ihn hinab und sah dann wieder nach vorn.
    Feldwebel Doppelpunkt sah einen kleinen Planwagen durchs Tor rollen, gezogen von einem Esel. Ein Alter saß auf dem Kutschbock. Doppelpunkt erinnerte sich daran, dass er Feldwebel war. Das bedeutete, dass er mehr Sold bekam als der Korporal, was wiederum bedeutete, dass er teurere Gedanken dachte. Und der momentane Gedanke lautete: Sie mussten doch nicht jeden kontrollieren, der durchs Tor kam. Insbesondere dann, wenn es viel zu tun gab. Es ging darum, zufällig Leute auszuwählen, um sie zu kontrollieren. Und wenn man jemanden zufällig auswählte, so war es eine gute Idee, sich für einen kleinen Alten zu entscheiden, der klein und alt genug wirkte, um sich von einer schmuddeligen Uniform und einem rostigen Kettenhemd beeindrucken zu lassen.
    »Halt!«
»He, he, von wegen«, erwiderte der Alte. »Hüte dich vor dem Esel. Er beißt gern zu, wenn er sich ärgert. Mich schert’s nicht.«
»Zeigst du etwa Verachtung vor dem Gesetz?«, fragte Feldwebel Doppelpunkt.
    »Ich versuche nicht, sie zu verbergen. Du solltest besser mit meinem Boss reden. Damit meine ich den Mann auf dem Pferd. Auf dem großen Pferd.«
    Der schwarz und weiß gekleidete Fremde war beim Brunnen in der Mitte des Platzes abgestiegen und öffnete die Satteltaschen.
»Na schön, ich gehe zu ihm«, brummte der Feldwebel.
    Er ging so langsam wie möglich, und als er den Fremden erreichte, hatte der Mann einen kleinen Spiegel an den Brunnen gelehnt und rasierte sich. Korporal Knopf stand in der Nähe und hielt die Zügel des Pferdes.
    »Warum hast du ihn nicht verhaftet?«, flüsterte der Feldwebel dem Korporal zu.
»Was, für illegales Rasieren? Verhafte du ihn, wenn du unbedingt willst.«
    Feldwebel Doppelpunkt räusperte sich. Einige Frühaufsteher unter den Bewohnern von Bad Blintz beobachteten ihn bereits. »Äh … hör mal, Freund, bin sicher, du wolltest nicht…«, begann er.
    Der Mann richtete sich auf und bedachte die beiden Wächter mit einem Blick, der sie einen Schritt zurücktreten ließ. Er streckte die Hand aus und löste einen Riemen, der ein dickes Lederbündel hinter dem Sattel zusammenhielt.
    Das Bündel öffnete sich. Korporal Knopf riss die Augen auf. An dem breiten Lederband steckten Dutzende von Flöten in Schlaufen. Sie glänzten im Schein der aufgehenden Sonne.
    »Oh, du bist der Pfei …«, begann Doppelpunkt, doch der Mann wandte sich wieder dem Spiegel zu und sprach wie zu seinem Spiegelbild: »Wo kann man hier ein Frühstück bekommen?«
    »Oh, wenn du ein Frühstück möchtest, so kann dir Frau Schieber vom Blauen Kohl…«
»Würstchen«, sagte der Pfeifer und rasierte sich weiter. »Auf einer Seite gebraten. Drei. Hier. In zehn Minuten. Wo ist der Bürgermeister?«
    »Wenn du dort über die Straße gehst und die erste Abzweigung auf der linken Seite nimmst…«
»Hol ihn.«
    »He, du kannst doch nicht…«, begann Feldwebel Doppelpunkt, aber Korporal Knopf griff nach seinem Arm und zog ihn fort.
    »Er ist der Pfeifer !«, flüsterte er. »Man verärgert keinen Pfeifer! Weißt du denn nicht Bescheid? Wenn er mit seinen Flöten bestimmte Töne spielt, fallen einem die Beine ab!«
    »Was, wie bei der Pest?«
    »Es heißt, der Stadtrat von Schweinebacke wollte ihn nicht bezahlen, deshalb spielte er auf einer besonderen Flöte und führte alle Kinder in die Berge, und man sah sie nie wieder!«
    »Glaubst du, dazu ließe er sich auch hier überreden? Dann wäre es viel ruhiger in Bad Blintz.«
    »Ha! Hast du jemals von dem Ort in Klatsch gehört? Dort griff man bei einer Pantomimenplage auf die Dienste eines Pfeifers zurück, und als man ihn nicht bezahlte, ließ er die Wächter in den Fluss tanzen und ertrinken!«
    »Nein!«, entfuhr es Feldwebel Doppelpunkt. »Tat er das wirklich? Welch ein Teufel!«
    »Er verlangt dreihundert Dollar,

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