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Maximum Trouble

Maximum Trouble

Titel: Maximum Trouble Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hen Hermanns
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schütze mich auf dieser Welt vor Nippes, Kalk und Ehrenfeld.« ln Nippes wohnte ich selbst und das konnte man erst mal beiseitestellen und vielleicht später bereden. Aber in Kalk eine Shopping Mall zu bauen, das war vergleichbar mit der Tollkühnheit, in der Sahel-Zone eine Rolls-Royce-Filiale zu eröffnen. Es sei denn, unsere Stadtväter hatten Großes mit Kalk vor, und wir wußten es nur noch nicht. Vielleicht wollten sie einen Golfplatz daraus machen. Bei Stadtvätern weiß man schließlich nie genau im voraus, was sie machen. Das einzige, was man sicher weiß, ist, daß es einem nicht gefallen wird und daß sie nicht mit ihrem Etat klarkommen werden.
    »Außerdem«, sagte Knodt, »sind die Häuser keine 10 Millionen wert.«
    »Hat Lensing ihn beschissen?«
    »Der Lensing hat sich eher selbst beschissen. Ich hätte keine 10 Millionen dafür bezahlt. Fünf vielleicht, oder maximal sechs, aber nicht zehn.«
    »Jetzt versteh ich langsam überhaupt nichts mehr.«
    »Entweder war der Lensing aus irgendeinem Grund, den wir nicht kennen, total scharf auf die Häuser. Oder es ist wieder eine von seinen Steuertricksereien. Du solltest ihm mal auf die Finger sehen.«
    Ich dachte an die kurzen Fingerchen, mit denen Lensing das berühmte Schlagzeugsolo aus »In-A-Gadda-Da-Vida« auf die Armlehnen seines Ledersessels getrommelt hatte. Er war mir eigentlich gar nicht so unsympathisch gewesen. Ich habe da so eine kleine Abteilung, die ich »Nette Arschlöcher« nenne, und da paßte Lensing ganz gut rein. Aber das Nettsein gehörte sicher zur Grundausstattung eines erfolgreichen Finanzhais. Ich fragte mich, wie ich ihn noch mal interviewen konnte, ohne daß er Verdacht schöpfte. Schließlich wußte er, wer ich war.
    »Ich glaube, ich werde mal mit seiner Sekretärin sprechen«, sagte ich, »die hat so einen netten bayerischen Akzent.«
    Zu diesem Zeitpunkt wußte ich natürlich nicht, daß es zu diesem Gespräch niemals kommen würde. Und ich wußte auch nicht, was statt dessen alles passieren würde. Es ist schon ganz gut, wenn man nicht alles vorher weiß. Es macht das Leben ruhiger.

12.

    Den Rest des Samstags verbrachte ich in der Wohnung meiner Lebensgefährtin. Alwine saß an ihrem Küchentisch und sah mir dabei zu, wie ich Kartoffeln schälte, in kleine Würfel schnitt und penibel Stück für Stück mit einem Küchentuch abtrocknete.
    »Die Kartoffeln dürfen außen nicht feucht sein«, dozierte ich, »nur dann werden sie von allen Seiten schön braun und knusprig. Man brät sie in einem guten Olivenöl, gibt gehackten Knoblauch dazu, und falls vorhanden, ein paar frische Kräuter. Falls nicht vorhanden, einen getrockneten Oregano aus der Dose.« Ich sah mir das grüne Plastikdöschen aus Alwines Küchenschrank ein bißchen genauer an.
    »Scheint noch aus der Plateau-Sohlen-Dynastie zu sein, siebziger Jahre«, sagte ich. »Wovon hast du dich bloß ernährt, als wir uns noch nicht kannten?«
    »Falls diese Bratkartoffelkreation noch keinen Namen hat, schlage ich vor, sie >Patatas alla Arroganza< zu nennen«, sagte Alwine. »Manchmal kannst du einem mit deinem >The-world-according-to-Max<-Getue ganz schön auf den Senkel gehen.«
    »Arroganz ist der Selbstschutz der Besseren. Willst du Spiegeleier dazu?«
    »Wenn dir meine mediokren Eier gut genug sind.«
    Ich schlug vier Eier auf, verkniff mir einen Kommentar über die Farbe der Dotter, ließ sie in die Pfanne gleiten und stellte die Flamme kleiner.
    »Als ich zum erstenmal bei dir übernachtet habe und am nächsten Tag den Gasherd sah, da war es um mich geschehen«, sagte ich.
    »War es so schlimm, daß du den Kopf in die Röhre legen wolltest?«
    »Nein. Aber ein Gasherd ist der einzige Herd, mit dem man anständig kochen kann.«
    »Wenn wir zusammenziehen würden, könnte ich den Gasherd ja mitbringen.«
    »Diese Frau in der Bar hätte niemals aus deiner Hand lesen dürfen. Du weißt doch, wie gefährlich ein Privatdetektiv lebt. Du könntest jederzeit von einer Kugel getroffen werden, die eigentlich mir gilt.«
    »Dir ist es doch bloß zu gefährlich, dich zu irgend was verpflichtet zu fühlen.«
    »Eine gemeinsame Wohnung verpflichtet doch zu nichts.«
    »Warum haben wir dann keine?«
    »Du weißt doch, wie das mit Philip Marlowe und Linda ausgegangen ist. Als sie da zusammen in dem Bett lagen, das so groß war wie ein Tennisplatz, da fühlte er sich einfach nicht mehr wohl.«
    »Aber nur, weil Linda so reich war. Da brauchst du in meinem Fall keine Angst zu

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