Maxine Sullivan
ihm.
Als Brant abends die Tür öffnete, vergaß er fast zu atmen. Kia stand vor ihm und sah hinreißend aus in ihrem tiefblauen kurzen Kleid. Es war sehr einfach geschnitten, und jede andere Frau hätte darin wahrscheinlich langweilig ausgesehen. Aber an ihr, mit ihrer leicht gebräunten Haut, wirkte es aufregend. Wahrscheinlich konnte sie anziehen, was sie wollte, sie würde immer gut aussehen.
Er trat einen Schritt zurück, damit sie eintreten konnte. „Keine Sorge, ich werde nicht sofort über dich herfallen.“ Er lachte, als er ihr leichtes Zögern bemerkte. Allerdings war der Gedanke durchaus verführerisch.
Sie ging bis in die Mitte des Raumes und drehte sich dann zu ihm um. „Da bin ich aber erleichtert.“ Sie war rot geworden, bemühte sich jedoch um ein unbefangenes Lächeln.
Er schloss die Tür. Dies war sicher eine sehr schwierige Situation für Kia. Doch ihre Unsicherheit konnte nichts an seinem Entschluss ändern.
„Bitte, setz dich doch. Ich mache uns was zu trinken.“ Er wies auf das schwarze Ledersofa. „Möchtest du einen Gin Tonic?“
„Ja, gern. Einen großen.“
„Was? Willst du dich etwa betrinken?“ Er schüttelte lächelnd den Kopf. „Kommt gar nicht infrage. Du sollst doch jede Minute dieser Nacht bewusst genießen. Ich zumindest werde es ganz sicher tun.“
Sie strich sich nervös übers Haar und sah ihn dann an. „Brant, ich glaube, das Ganze ist ein Fehler. Ich hätte nicht kommen sollen.“
„Unsinn. Das Ganze nennt man Erwachsensein. Wir nehmen eine Situation an, der wir uns schon längst hätten stellen sollen.“
„Ich dachte immer, es sei eher kindisch, den eigenen Wünschen nachzugeben, ohne an die Folgen zu denken.“
„Dann gibst du also zu, dass du mich willst.“ Er stand hinter der Bar und mixte die Drinks.
Sie ging nicht darauf ein. „Wir sollten alles so lassen, wie es ist. Sonst wird alles nur noch komplizierter.“
Er trat mit den Gläsern in der Hand auf Kia zu. „Das nehme ich gern auf mich.“
„Woher willst du wissen, ob ich dir nicht nur etwas vorspiele? Du hast mir doch auch die Rolle der Verlobten geglaubt, trotz deiner vielen Erfahrungen.“
„Ich hatte den Verdacht, dass irgendwas an der Sache faul war.“
„Ich hatte Grund, mich so zu verhalten. Ich wollte Phillip helfen.“
„Und mich auf Abstand halten.“
„Ja, das hat doch auch gut geklappt.“
„Aber jetzt nicht mehr. Und das musst du endlich akzeptieren, Kia.“
„Ich verstehe dich nicht. Du hältst mich doch für jemanden, dem es nur aufs Geld ankommt. Warum willst du dann unbedingt mit mir schlafen? Wenn du heute Nacht eine Frau brauchst, kannst du doch bestimmt irgendeine deiner Freundinnen anrufen.“
„Nein, es geht hier nicht um irgendeine Frau.“ Das hatte Brant in den letzten Wochen an sich selbst erfahren müssen. Er wollte Kia. Deshalb hatte er in der letzten Zeit die Anrufe seiner Freundinnen nicht beantwortet und war schon seit Wochen nicht mehr mit einer Frau im Bett gewesen. Er hatte sich in seine Arbeit vergraben und war schlecht gelaunt. Denn er ertrug es nur schwer, dass ausgerechnet die Frau, die ihn erregte wie keine vor ihr, mit seinem Geschäftspartner und Freund liiert war.
Aber das war jetzt anders.
Er wies mit dem Kopf auf die Balkontür. „Lass uns auf den Balkon gehen. Wir können auch da essen.“
„Ich habe keinen Hunger.“
„Dann können wir das Essen ja auslassen.“
Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu und ging sofort auf die Balkontür zu.
Er lachte leise. „Ich habe mir gedacht, dass das deine Meinung ändert.“ Er folgte ihr und stellte sich neben sie an das Balkongeländer. Der Blick auf Mindil Beach und den Hafen von Darwin war atemberaubend. Die Sonne ging gerade unter, und zu dieser Jahreszeit war das Farbenspiel am Himmel besonders spektakulär.
Doch heute Abend hatte er nur die Frau neben sich im Sinn. Wie konnte er sie dazu bringen, sich zu lockern und den Abend einfach zu genießen? Er sah sie an. Die untergehende Sonne ließ ihr Gesicht rosig erglühen, und sie sah noch begehrenswerter aus.
Sie blickte ihn unwillig an. „Musst du mich so anstarren?“
„Ja“, sagte er leise.
„Du machst es mir nicht gerade leicht.“
„Alles, was Wert hat, kostet Anstrengungen.“
Ein enttäuschter Ausdruck trat in ihre Augen. „Genau das ist es, Brant, oder? Deshalb bist du so hinter mir her. Du kannst mich nicht haben, also redest du dir ein, dass du mich unbedingt besitzen musst.“
„Ich gebe zu,
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