Maxine Sullivan
kurz diesmal, und sah ihr dann tief in die Augen. „Warum gerade ich?“
Wahrscheinlich nahm er doch mehr wahr, als sie gedacht hatte. „Weil … ich meine, du bist so … Welche Frau könnte dir widerstehen?“
„Willst du mir schmeicheln?“ Er lächelte, aber seine Augen blickten ernst. Sie hatte den Eindruck, er war nicht glücklich über ihre Antwort.
Aber sie würde ihm auf keinen Fall ihre Liebe gestehen. Vielleicht war das so üblich bei seinen anderen Freundinnen, aber das brachte sie nicht fertig. Schon bei dem Gedanken, wie viele Frauen noch nach ihr kommen würden, wurde ihr ganz elend. Dennoch würde sie nicht darauf warten, bis er sie „wegwarf“ wie etwas, das das Verfallsdatum überschritten hatte.
Rasch richtete sie sich auf und hätte ihn dabei fast zur Seite gestoßen.
Sofort legte er ihr die Hand auf die Schulter und hielt sie fest. „Was ist denn los?“
„Lass mich.“ Sie versuchte, sich zu befreien, aber er hielt sie fest. „Ich will nach Hause.“
Erstaunt sah er sie an, dann wurde er zornig. „So kannst du nicht mit mir umgehen.“
„Wieso kann ich das nicht?“ Hatte er gedacht, sie habe ihren Verstand zu Hause gelassen, nur weil sie mit ihm geschlafen hatte?
„Mich hat schon mal eine Frau sitzen lassen, die mir viel bedeutet hat. Ich werde nicht zulassen, dass du das Gleiche machst. Zumindest jetzt noch nicht.“
Ihr blieb der Mund offen stehen. Eine Frau, die ihm etwas bedeutete, hatte ihn verlassen? Und er steckte sie in dieselbe Schublade? Was meinte er damit?
„Willst du damit sagen, dass ich … dass wir …“ Sie stockte und fing noch einmal neu an. „Willst du damit sagen, dass mehr zwischen uns ist, als ich dachte?“
Er stand auf und schlang sich ein Handtuch um die Hüften. „Und ob! Und wir werden sehen, wie es weitergeht. Bis zum bitteren Ende.“
Bis zum bitteren Ende. Seine Wortwahl sollte sie eigentlich nicht überraschen. Wie konnte sie nur einen solchen Zyniker lieben? Das Schicksal schien sich mit ihr einen Scherz zu erlauben. „Ich lasse mir nicht vorschreiben, was ich zu tun habe.“
„Wenn ich dir all das vorschreiben würde, was ich von dir will, würdest du um dein Leben rennen.“
Sie stand auf und wickelte sich das Betttuch um. „Das ist nicht nötig. Ich gehe sowieso schon.“
„Ich glaube nicht“, sagte er langsam.
Plötzlich schlug ihr Herz wie verrückt. „Du kannst mich nicht aufhalten.“
Nein? Das las sie in seinem Blick. „Dann kannst du doch auch herkommen und mich zum Abschied küssen, aber so, als ob du es wirklich meinst. Dann lasse ich dich gleich gehen, das verspreche ich dir.“
„Und wenn ich das nicht mache?“
„Dann komme ich zu dir und küsse dich. Wir werden ja sehen, wohin das führt.“
„Was für eine Alternative“, murmelte sie. Ein Kuss. Würde sie es schaffen, ihn zu küssen, ohne weich zu werden und sich nach mehr zu sehnen? Andererseits, war sie nicht immer stolz auf ihren starken Willen gewesen?
Entschlossen zog sie das Tuch fester um sich und trat vor Brant. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Dann wandte sie sich ab, aber sie kam nicht weit.
Brant hatte sie am Arm gepackt und hielt sie fest. „So, als ob du es wirklich meinst, habe ich gesagt.“
Sie hatte schon befürchtet, dass sie nicht so leicht davonkommen würde. „Genau so habe ich es gemeint.“ Dann lächelte sie. Okay, dann würde sie ihn eben richtig küssen und ihn trotzdem danach hoch erhobenen Hauptes verlassen. Ihre Beziehung würde von da an wieder nur eine rein geschäftliche sein. Hoffentlich konnte sie nur mit dem Wissen umgehen, dass sie sich ausgerechnet in einen Mann verliebt hatte, für den das Wort Frau gleichbedeutend mit Sex wa r.
Sie drehte sich wieder zu ihm um. Bevor ihre Lippen sich berührten, schoss ihr plötzlich durch den Kopf, dass sie es diesmal war, die ihn küsste. Bisher hatte immer er angefangen. Ganz schön aufreizend, dachte sie. Und erregend.
Sie presste die Lippen auf seinen Mund und fing an, ihn nach allen Regeln der Kunst zu küssen, mit der ganzen Liebe, die sie für ihn empfand. Mit der Zunge liebkoste sie seine Lippen, die er leicht geöffnet hatte. Tief stöhnte er auf, als sie kurz eindrang, dann wieder und wieder, bis er sich nicht mehr zurückhalten konnte und den Kuss stürmisch erwiderte.
Sofort legte sie ihm die Arme um den Nacken und umfasste seinen Hinterkopf. Das Betttuch fiel zu Boden, und sie spürte, wie er seine Brustmuskeln
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