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Maxwell 02 - Nur du kannst sie verstehen

Maxwell 02 - Nur du kannst sie verstehen

Titel: Maxwell 02 - Nur du kannst sie verstehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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könnte es Tage dauern, bis einer das merken würde«, sagte der Sergeant.
    Der Beamte legte den Hörer auf.
    »Er sagte nur, es war eine sonderbare außerirdische Macht«, berichtete er. »Und außerdem kalt.«
    »Oh, eine
kalte,
sonderbare, außerirdische Macht«, sagte Sergeant Comely.
    »Und unsichtbar war sie auch.«
    »Aha. Würde er sie wiedererkennen, wenn er sie nicht noch mal sehen würde?«
    Die jungen Polizisten waren verwirrt. Ich bin einfach zu gut für diesen Job, dachte der Sergeant.
    »Okay«, sagte er. »Wir wissen also folgendes. Sonderbare unsichtbare Außerirdische sind in Blackbury eingedrungen. Sie sind erst in die ›Graue Ente‹ gegangen, wo sie einen Video-Spielautomaten in die Luft gejagt haben, was ja nicht ganz unsinnig ist. Danach waren sie im Kino. Nun, das ergibt auch Sinn. Es dauert vermutlich noch Jahre, bis der Film auf andere Planeten…«
    Das Telefon klingelte wieder.
    »Und was, so fragen wir uns, wird ihre nächste Untat sein?«
    »Es ist der Manager von Pizza Surprise, Sarge«, sagte der Polizist. »Er sagt –«
    »Genau!« rief der Sergeant. »Stimmt! Sie bestellen sich eine Pizza Nummer drei mit extra viel Pepperoni! Wahrscheinlich, weil die einem ihrer Freunde ähnlich sieht!«
    »Es kann nicht schaden, sich kurz mit ihm zu unterhalten«, sagte der Polizist. Er hatte schon länger nichts mehr gegessen. »Nur, um ein bißchen guten Willen –«
    »
Ich
werde gehen«, erklärte Sergeant Comely und griff nach seiner Mütze. »Aber wenn ich als Riesengurke wiederkomme, dann gibt es
Ärger

    »Meine Pizza bitte ohne Sardellen, Sarge«, sagte der Polizist, als Sergeant Comely in die Nacht hinaustrat.
    Es lag etwas Seltsames in der Luft. Sergeant Comely hatte sein ganzes Leben in Blackbury verbracht, und so ein Gefühl hatte er noch nie gehabt. Die Luft wirkte wie elektrisch geladen und schmeckte nach Metall.
    Ein Gedanke schoß ihm durch den Kopf.
    Was, wenn die Leute recht hätten? Nur, weil es blöde Filme über Außerirdische gab, bedeutete das noch lange nicht, daß so etwas nicht doch passieren konnte, oder? Er sah sich diese Filme immer im Spätprogramm an. Außerirdische suchten sich immer kleine Städte aus, wenn sie landeten.
    Er schüttelte den Kopf. Quatsch…
    William Stickers ging durch ihn hindurch.
    »Das hätten Sie aber wirklich nicht tun sollen, William«, sagte der Stadtrat, als Sergeant Comely davonrannte.
    »Er ist nur ein Symbol der Unterdrückung des Proletariats«, erklärte William Stickers.
    »Polizisten sind wichtig«, meinte Mrs. Liberty. »Sonst würden die Leute einfach tun, was sie wollen.«
    »Und das können wir nun wirklich nicht gebrauchen«, sagte Mr. Vicenti.
     
    Der Stadtrat sah sich in der schwach beleuchteten Straße um, die sie entlangschlenderten. Es liefen nicht viele Lebende herum, aber eine ganze Menge Toter, die in die Schaufenster sahen oder, wie einige der älteren, über die Schaufenster an sich staunten und sich fragten, was das wohl sollte.
    »Ich erinnere mich nicht, daß es zu meiner Zeit so viele Ladenbesitzer gegeben hätte«, sagte er. »Sie müssen erst vor kurzem hierhergezogen sein. Mr. McPaper und Mr. McDonalds und Mr. Ben Etton.«
    »Wer?« fragte Mrs. Liberty.
    Der Stadtrat deutete auf das Schild auf der anderen Straßenseite.
    »Benetton«, sagte Mr. Vicenti. »Hmmm.«
    »Ach so«, brummte der Stadtrat. »Woher soll ich das denn wissen? Und elektrisches Licht überall. Und überhaupt keine Pferde… äpfel auf der Straße.«
    »Also wirklich!« zischte Mrs. Liberty. »Bitte vergessen Sie nicht, daß Sie in Begleitung einer Dame sind.«
    »Deshalb hat er doch Äpfel gesagt«, erklärte William Stickers vergnügt.
    »Und das Essen!« sagte der Stadtrat. »Hindu und chinesisch! Hühnchen aus Kentucky! Und wie, sagten Sie, hieß das Zeug aus dem die Kleider gemacht werden?«
    »Plastik, glaube ich!« sagte Mr. Vicenti.
    »Sehr farbenfroh und haltbar«, sagte Mrs. Liberty. »Und viele Mädchen tragen Beinkleider. Ausgesprochen praktisch und emanzipiert.«
    »Und manchmal ausgesprochen hübsch«, warf William Stickers ein.
    »Und alle sind so groß, und ich habe noch niemanden auf Krücken gesehen«, stellte der Stadtrat fest.
    »So war es nicht immer«, sagte Mr. Vicenti. »Die dreißiger Jahre waren ziemlich düster.«
    »Ja, aber jetzt…« Der Stadtrat breitete die Arme aus und drehte sich einmal um die eigene Achse. »Läden voller Kinobildschirme! Überall leuchtende Farben! Hochgewachsene Menschen, die ihre

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