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Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Titel: Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Arthur!«
    »Kommt mit«, sagte Kirsty und ging eilig zur Tür. »Ich hab immerhin einen Leichtathletikpokal gewonnen.«
    Sie schob den älteren Mann beiseite.
    Im Osten verklang der Donner. Aus dem Gewitter war ein stetiger grauer Regen geworden.
    »Das schaffen wir nie«, sagte Yo-less.
    »Ich dachte, ihr wärt gute Läufer«, sagte Kirsty und trat hinaus.
    »Leute meiner Größe, meinst du?«
    »Ihr hattet recht«, sagte Tom, als sie Johnny in die Nacht hinauszerrten. »Das hier
ist
Station BD3!«
    »Ich weiß«, sagte Johnny. »Ich habe mich erinnert, daß du es mir gesagt hast.«
    Er stolperte und mußte sich an Yo-less festhalten, um sein Gleichgewicht zu bewahren. Die ganze Welt drehte sich um ihn. So war ihm seit dieser Geschichte mit dem Apfelwein an Weihnachten nicht mehr zumute gewesen. Die Geräusche um ihn herum wirkten gedämpft, und er war nie sicher, ob sie wirklich da waren oder Stimmen, an die er sich nur erinnerte, oder Worte, die noch nicht ausgesprochen waren.
    Er hatte das Gefühl, daß sein Geist lose in der Zeit trieb und nur deshalb nicht davonflog, weil sein Körper als Anker fungierte.
    »Es geht den ganzen Weg bergab«, sagte Kirsty und sprintete los. Yo-less folgte ihr.
    Weit entfernt, unten in der Stadt, begann eine Turmuhr, elf zu schlagen.
    Johnny versuchte zu rennen, aber der Boden unter seinen Füßen wollte nicht aufhören, sich zu bewegen.
    Wieso machen wir das? dachte er. Wir
wußten
doch, daß es passiert ist, ich habe eine Kopie der Zeitungsmeldung in meiner Tasche, die Bomben
werden
fallen, und der Alarm wird
nicht
ertönen.
    Man kann einen Zug nicht umlenken!
    Das glaubste vielleicht, sagte eine Stimme in seinem Kopf.
    Wenn er mit diesen Dingen doch nur besser zurechtkäme! Wenn er doch nur ein Held wäre!
    Von weiter vorn hörte er Yo-less’ verzweifelten Schrei.
    »Ich bin über ein Schaf gestolpert! Ich bin über ein Schaf gestolpert!«
    Unten im Tal sahen sie die Lichter von Blackbury. Es waren nicht viele – hin und wieder ein Autoscheinwerfer, ein winziges Aufblitzen von einem Fenster, wo die Motten ein Loch in den Verdunklungsvorhang gefressen hatten.
    Dem Gewitter folgte Wind. Wolkenfetzen zogen über den Himmel. Hier und da konnte man einen Stern sehen.
    Sie rannten weiter. Wieder kollidierte Yo-less mit einem Schaf.
    Dann hörten sie das Knirschen schwerer Stiefel hinter sich, und Tom holte sie ein.
    »Wenn ihr unrecht habt, wird es einen Riesenärger geben«, keuchte er.
    »Und was, wenn wir recht haben?« fragte Kirsty.
    »Ich hoffe, ihr habt unrecht.«
    Wieder grollte der Donner, aber die vier Läufer rannten verzweifelt schweigend weiter.
    Sie ließen das Moor hinter sich. Jetzt waren auf beiden Seiten der Straße Hecken.
    Tom blieb plötzlich rutschend stehen.
    »Hört mal!«
    Sie blieben stehen. Man hörte Donnergrollen und das Rauschen des Regens.
    Und hinter den Geräuschen des Wetters ein leises, weit entferntes Dröhnen.
    Splitt wirbelte auf, als der junge Mann wieder zu rennen begann. Er war schon vorher schnell gewesen, jetzt flog er fast.
    Ein großes Haus ragte vor ihnen auf. Er sprang über den Zaun, rannte über den Rasen und hämmerte an die Haustür.
    »Aufmachen! Aufmachen! Notfall!«
    Johnny und die anderen erreichten gerade das Gartentor. Das Dröhnen war jetzt lauter.
    Wir hätten etwas unternehmen können, dachte Johnny.
Ich
hätte etwas unternehmen können. Ich hätte… Ach, es
mußte
etwas gegeben haben. Wir hatten es uns so einfach vorgestellt. Bloß weil wir aus der Zukunft kommen. Was wissen wir schon? Und jetzt sind die Bomber beinahe hier, und wir können gar nichts tun.
    »Los! Aufmachen!«
    Yo-less fand ein weiteres Tor im Zaun und eilte hindurch. Es platschte.
    »Ich glaube, ich bin in einen Teich getreten«, sagte eine feuchte Stimme.
    Tom trat ein paar Schritte zurück und suchte auf der Erde herum.
    »Vielleicht kann ich ein Fenster einschlagen«, murmelte er.
    »Äh… der Teich ist ziemlich tief«, sagte Yo-less. »Und ich habe mich in so was wie einer Brunnenfigur verhakt…«
    Glas splitterte. Tom griff durch das Fenster neben der Tür. Ein Klicken ertönte, dann war die Haustür offen.
    Sie hörten, wie er drinnen über etwas fiel, dann ging eine schwache Glühbirne an. Noch ein Klicken, und –
    »Das Telefon hier ist auch tot! Der Blitz muß die Vermittlung getroffen haben!«
    »Wo ist das nächste Haus?« fragte Kirsty, als Tom wieder herauskam.
    »Erst an der Roberts Road!«
    Sie rannten hinter ihm her, Yo-less immer

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