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MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

Titel: MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Atzeni
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Anthropologin, die eine Leiche nach der anderen auf ihrem Metalltisch liegen hatte. Ab Seite 68 gelang es mir nur noch schwer, die geschwärzten Buchstaben auf dem weißen Untergrund zu entziffern. Die einzelnen Worte verschwammen ineinander und meine Augenlider wurden immer träger.
    Bis auf die Tatsache, dass ich auch diesmal wieder um Punkt 3:33 Uhr auf die Uhr schaute, verlief die Nacht ruhig und ich schlief unerwartet gut.
    Als die Sonne ein regelrechtes Lichterspiel in meinem Zimmer veranstaltete, stand ich auf. Das Buch, welches mir gestern die Abendstunden versüßt hatte, lag aufgeklappt auf meinem Nachtisch und ich entschied, es genau dort liegen zu lassen. Ich streifte mir meinen Bademantel über und setzte mich erst mal in den Sessel an meinem Schreibtisch. Meine Beine zog ich an, umarmte sie mit meinen Armen und legte mein Kinn auf die Knie. Mein Blick fiel auf den Zettel mit den beschränkten Fragen, die ich mir am Vorabend notiert hatte. Ich schob ihn zur Seite und verordnete mir selbst erst mal einen frischen Kaffee. In der Küche wurde meine Aufmerksamkeit auf einen Stück Papier gelenkt, das Mom mit Magneten am Kühlschrank befestigt hatte.
    Guten Morgen Schatz,
    sei doch bitte so lieb und geh heute für mich einkaufen. Muss für einen Artikel recherchieren und werde es heute nicht schaffen. Nimm die Karte fürs Bezahlen dort findest du auch den Einkaufszettel, du weißt ja, wo sie liegt.
    Ich hab dich lieb!
    Mom
    Somit war die Frage, was ich heute als Erstes machen würde geklärt. Ich ging zurück in mein Zimmer, um mir etwas anzuziehen. Ich wollte den Einkauf gleich erledigen. Dann holte ich die Karte sowie die Einkaufliste aus Moms Schreibtisch und macht mich auf den Weg. Der Supermarkt war nicht weit entfernt und gut zu Fuß zu erreichen. Das Wetter war sonnig, aber eisig. Viele bekannte Gesichter begegneten mir, was völlig normal war für so einen kleinen Ort wie Walls. Hier kannte jeder jeden und über diejenigen, die man nicht kannte, gab es Geschichten zu erzählen. Ich grüßte immer freundlich, in der Hoffnung, dass mich keiner in ein Gespräch verwickeln würde. An der Kasse im Supermarkt war die Hölle los, was mitunter auch daran lag, dass es die Kassiererin nicht besonders eilig hatte. Ich versuchte während der ganzen Wartezeit, nicht zu intensiv an Marc zu denken. Nachdem ich endlich meinen Einkauf bezahlen durfte und den Supermarkt verlassen hatte, schlenderte ich die Straße mitsamt den Einkaufstüten entlang. Mir ging es ähnlich wie der Kassiererin, ich hatte es auch nicht sonderlich eilig.
    Irgendwann war ich zu Hause und verstaute den Einkauf. Nach getaner Arbeit setzte ich mich vor meinen Rechner und surfte im Netz. Bei Facebook schaute ich nur ganz kurz hinein, um zu sehen, ob Nina online war. Da sie es nicht war, hinterließ ich ihr eine Nachricht und tingelte danach weiter im Web herum. Ich vertrieb mir die Zeit mit kostenlosen Spielen und löste verschiedene Sudokurätsel. Als mir das dann alles zu öde wurde, nahm ich mir noch einmal den Zettel mit Marcs Fragen vor und schrieb die passenden Antworten dazu. Ich konnte nicht so tun, als wäre nichts passiert. Den ganzen Tag hatte ich versucht, mich irgendwie abzulenken und doch gingen meine Gedanken immer wieder zu Marc und seinem Verhalten.
    Im Grunde war alles glasklar. Die Vorfälle der letzten Tage ließen, nüchtern betrachtet, nur eine einzige Schlussfolgerung zu. Es war schlichtweg zu viel vorgefallen. Kevin war ein netter Typ, an dem ich wirklich interessiert war. Nina hatte wohl recht mit ihrer Vermutung. Marc schien eifersüchtig zu sein. Er war sogar so eifersüchtig, dass er die fantastischsten Geschichten erfand, um mich von Kevin fernzuhalten. Vor noch einem Jahr hätte das Glücksgefühle in mir ausgelöst. Jetzt aber war ich einfach nur enttäuscht. Marc kannte mich so gut, dass er wissen müsste, dass ich ihm das nicht im Entferntesten abnahm, was er versuchte hatte, mir zu erzählen. Ich war ein realistischer Mensch, was jeder wusste, der mich länger als fünf Wochen kannte. Auch seine lächerlichen Fragen konnte ich ihm alle beantwortet. Mein Magen knurrte leise vor sich hin.
    Ein paar Minuten später stand ich an die Küchentheke gelehnt, aß einen Toast und blickte aus dem Fenster. Egal, wie oft ich es noch drehen und wenden würde, mein Entschluss stand fest und ich musste es Marc jetzt mitteilen. Ich nahm mein Handy und schaute auf das Display. Die Zeit war wie im Flug vergangen! Es war bereits

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