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Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
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beziehungsweise des religiösen Kontextes, des Poopol Wuuj, kann zu völlig irrigen Ergebnissen führen.“
    Jeff mimte den Schuljungen, hob brav die Hand und schnipste mit den Fingern. „Herr Lehrer, Herr Lehrer, was ist denn das Poopol Wuuj eigentlich?“
    Tori lachte und schüttelte den Kopf, während Celia genervt zu Sutin schaute.
    Cara erläuterte: „Einfach ausgedrückt ist das Poopol Wuuj die Bibel der Maya. Es gibt im Poopol Wuuj oder auch Popol Vuh genannt genau wie in der Bibel eine Schöpfungsgeschichte, die vom Ursprung der Maya berichtet. Danach erschufen die Götter nach zwei misslungenen Versuchen im dritten Versuch die Maya aus Mais, denn das Wort Maya bedeutet  aus Mais erschaffen, beziehungsweise Mais-Mensch.“
    Alle lauschten gespannt und er fuhr fort; „Andererseits gibt es in diesem Werk kaum Gemeinsamkeiten mit unseren religiösen Vorstellungen. Ein Beispiel dafür ist das Kapitel, in dem die göttlichen Zwillinge Junajpu und Xbalanq’e in die Unterwelt Xibalba absteigen, um die Herren der Unterwelt zu bezwingen. Ein wunderbares Epos, aber für uns mit unserem christlichen Background schwer zu verstehen.“
    Sutin hatte aufmerksam zugehört und hakte nach: „Gibt es im Poopol Wuuj einen Hinweis auf einen Methusalem oder auf ein Elixier der ewigen Jugend?“
    „Nein. Es gibt zwar die Legende von Junajpus Enthauptung und seiner Wiedererweckung, aber einen Hinweis auf das von Ihnen Angesprochene gibt es nicht.“
    „Señor Cara, ich …, wir danken Ihnen für Ihre informativen Ausführungen. Wann könnten Sie beide mit der Befragung von Akälajaw beginnen?“
    „Geben Sie uns eine Stunde, um uns frisch zu machen.“
    „Gut, eine Stunde! Ich werde meine Leute instruieren, Ihn en jegliche Unterstützung zu geben.“
     
    Zum verabredeten Zeitpunkt fuhr Cara mit Chola hinunter zu Akälajaw. Sutins Männer hatten inzwischen die Holzwinde durch eine mit Stahlseilen versehene ausgetauscht, während sie den Holzkäfig weiter verwendeten. Als sie eng aneinander gepresst abwärts fuhren, schmiegte sich Chola an ihn. In seinem Kopf arbeitete es. Irgendetwas in diesem Container war anders als sonst gewesen. Nicht nur, dass Sutin viel lockerer als üblich drauf war, irgendwie hatte er sich verändert.
    Und dann begriff er – der Russe hatte nicht ein einziges Mal gehustet! Und das konnte nur eins bedeuten, Sutin hatte das Wundermittel schon erfolgreich an sich selbst erprobt.
    Unten wurden sie von einem bewaffneten Russen empfangen und zu Akälajaw geführt. Sein dortiger Bewacher stand auf, als sie eintraten, und verließ den Raum. Akälajaw lag immer noch nackt vor ihnen. Chola wandte den Blick ab und schlich wieder an ihm vorbei, um sich an seinem Kopfende zu postieren. Cara setzte sich zu dem Alten und erkundigte sich nach seinem Befinden. Im Hintergrund wiederholte Chola seine Frage. Verwundert schaute Akälajaw zu ihr, dabei verdrehte er den Kopf wie eine Schlange und Cara erschauderte. Die Knochen von Akälajaw schienen aus Gummi zu bestehen.
    „Uts’aty añ-oñ“, kam es aus dem zahnlosen Mund des Alten. Auch ohne Cholas Hilfe verstand Cara, dass es Akälajaw gut gehe. Nun fragte Akälajaw nach dem Verbleib der hellhäutigen Frau. Cara entschuldigte sie mit der Bemerkung, dass sie ihn und Chola als ihre Stellvertreter zu ihm gesandt habe. Plötzlich schoss aus Akälajaws Mund eine extrem lange Zunge hervor. Züngelnd fuhr sie über seine Lippen und berührte seine Nasenspitze, dabei nuschelte er etwas Unverständliches. Chola blickte betroffen nach unten und schwieg.
    Endlich verstand Cara - Ch’ich’. Akälajaw forderte wieder seine blutige Mahlzeit. Vorsorglich hatte er Celias Kühlbox mitgebracht. Wenig später servierte er ihm sein Leibgericht. Während Chola weiterhin wegsah, beobachtete er genau, was geschah. Sobald das Blut den am Mund haftenden Flaum berührte, wurde es von dem pelzigen Bewuchs aufgesaugt, denn anders konnte man die folgenden Pumpbewegungen des Blutstromes nicht bezeichnen. Vom Mundbereich ausgehend, pulsierte das Blut über den Körper Akälajaws und verschwand dann in seinem Inneren, worauf sich das grüne Leuchten verstärkte. Trotzdem konnte er beobachten, dass auch ein geringer Teil in Akälajaws Rachen landete. Noch zweimal musste er dem Alten nachschenken, bevor sich dieser, wieder laut rülpsend, niederlegte.
    Cara erschrak, denn gerade wollte er aus reiner Höflichkeit fragen, ob es ihm geschmeckt habe. Es war einfach nur surreal, immer wieder

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