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mayday mayday ... eastern wings 610

mayday mayday ... eastern wings 610

Titel: mayday mayday ... eastern wings 610 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Er sagte, Sie können kommen. Er würde sein Möglichstes tun.«
    Er reichte Brückner den Zettel, der ihn zusammengefaltet in seine Brieftasche steckte.
    »Ich hab' mein Möglichstes getan, Brückner, und mehr, als ich tun durfte. Deshalb bitte ich Sie: Hauen Sie bloß ab! So schnell wie möglich.«
    Brückner tat ihm den Gefallen.
    Es gab keinen Direktflug nach Basel.
    Die Crossair schaffte ihre Touristen nur zweimal die Woche auf die Insel, und auch die Condor, die wegen der Mallorca-Schwemme eine Verbindung nach Friedrichshafen aufgebaut hatte, ließ die nächste 727 erst am Freitag abfliegen.
    Brückner fand einen Iberia-Flug: Madrid-Barcelona-Zürich-Rom. Wenn er sich beeilte, konnte er die Anschlußmaschine von Palma nach Barcelona noch erwischen. An sich hätte er sich gern noch von Raab verabschiedet. Raab war der einzige in der Kommission, von dem er etwas hielt. Aber dann hätte er rundum Hände schütteln müssen, und das wollte er vermeiden, obwohl es natürlich verdammt unklug war, einen Mann wie Rebner zu brüskieren.
    Auf einem Hotelbriefbogen schrieb er deshalb eine kurze, ziemlich nichtssagende Entschuldigung und übergab sie dem Portier. Sollte Rebner sich aufregen, wie er wollte. Na und?
    Beim Zwischenstop in Barcelona, in der luftigen, traumhaft schönen Halle des neuen Flughafens, wurde ihm klar, daß er in den letzten Stunden Fehler begangen hatte. Schlimme Fehler. Zu sehr hatte er sich von Emotionen leiten lassen. Naiv war es, anzunehmen, daß Fabers Anruf bei dem Crossair-Chef viel erreichen konnte. Kannte er solche Situationen nicht zur Genüge? Und was Rebner anging? – Was er vorhatte, ›die Wahrheit herausfinden‹, konnte in einen ziemlich mühsamen, kostspieligen und langwierigen Prozeß ausarten. Sich darüber Illusionen zu machen hatte nicht viel Sinn. Wenn er sich mit Rebner aber dabei anlegte, würde dieser in der Chefetage gegen ihn schießen. Und das konnte er … Die ›Vereinigung Cockpit‹ mochte ihn als Vertrauensmann bei der Untersuchung des Unfalls hundertmal nominieren, die Hilfe der LH war genauso wichtig, mehr noch, sie war von unschätzbarem Wert.
    Und überdies, dachte er, wenn du so weitermachst, steht dein Job auf dem Spiel!

19. September , Zürich , Ortszeit: 18.00 Uhr
    Er landete um sechs Uhr in Zürich. Es regnete in Strömen. So sehr regnete es, daß auch der Kapitän seinen Airbus nur mit ILS heruntergebracht haben mußte.
    Aus der Halle des ›Hotel du Théâtre‹ rief er sofort die Nummer an, die Faber ihm gegeben hatte.
    »Baumann«, meldete sich eine Stimme. »Wie? Wer bitte? Herr Faber von der Falcon Air? Ach ja, stimmt, er hat mich angerufen.«
    Die Stimme war nicht sehr sympathisch und freundlich klang sie schon gar nicht. »Herr Brückner, Sie sind der Mann, den er angekündigt hat.«
    »Richtig.«
    »Ein Lufthansa-Pilot?«
    »Richtig. Ein Lufthansa-Pilot. Aber was hat das mit unserem Thema zu tun?«
    »Hören Sie! Faber sagte, ich soll Ihnen alles erklären und zeigen, was mit dem Einbau der beiden Autopiloten zusammenhängt. Wieso eigentlich? Sie sagen, Sie seien von der Kommission? Habt ihr schon einwandfrei festgestellt, daß der Unfall auf das Versagen der Autopiloten zurückzuführen ist?«
    »Ja, das steht mit ziemlicher Sicherheit fest.«
    »Mit ziemlicher Sicherheit«, hakte Baumann sofort ein. Dazu, mit einer Bierruhe, als handle es sich um einen kleinen unwesentlichen Unfall: »Sehen Sie mal, Herr, Herr …«
    »Brückner.«
    »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht viel helfen. Ich fürchte außerdem, ich kann auch nicht dem Wunsch von Herrn Faber entsprechen. Ich kann Ihnen doch nicht alle unsere Bücher öffnen. Bestellisten, Ersatzteillieferungen und Wartungsaufwand. Ja, wie stellen Sie sich das eigentlich vor? Schließlich sind Sie von der Konkurrenz.«
    Dies alles sagte er im gleichen monotonen, desinteressierten Tonfall.
    Brückner platzte der Kragen. »Was können Sie dann? Einen Unfall wie den einfach wegstecken? Glauben Sie mir, Herr Baumann, käme in einem ähnlich gelagerten Fall einer von euch mit solchen Problemen zu uns nach Frankfurt, ihm stünden Türen und Tore offen. Das kann ich Ihnen versichern! Und noch etwas garantiere ich Ihnen: Falls Sie weiter bei dieser Position bleiben, werde ich dafür sorgen, daß die Swissair-Spitze über Ihr Verhalten informiert wird. Nicht von mir, Herr Baumann. Von unserem Vorstand! Außerdem, auch darauf können Sie Gift nehmen, wird dieser Fall publizistisch breitgetreten werden. Und das

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