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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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ausgeschalteten Bordtelefone, über die er angeblich mit der Seerettungsstaffel und einem Tankflugzeug in Verbindung stand. Diese Scharade langweilte ihn allmählich, aber er wußte, daß ihm keine andere Wahl blieb. Er mußte Hennings in Raum E-334 festhalten, bis Matos abgestürzt war – und bis er sich überlegt hatte, was mit dem Vizeadmiral geschehen sollte.
    Draußen im Korridor waren Schritte und Stimmen zu hören.
    Hennings warf Sloan einen unbehaglichen Blick zu.
    Sloan legte den grünen Hörer auf. »Das ist nur der Wachwechsel, Admiral. Diesen Raum dürfen nur die wenigen Leute betreten, die dienstlich zu tun haben. Ich bezweifle sogar, daß der Befehlshaber unserer Flotte hier hereinplatzen würde, ohne sich vorher anzumelden.«
    Hennings sank auf seinen Stuhl zurück. Das war von Anfang an das eigentliche Problem gewesen. Ein illegaler, streng geheimer Versuch hatte James Sloan unerträglich viel Macht in die Hand gegeben.
    Sloan beobachtete den Alten lauernd. Unter seiner Sonnenbräune war eine unnatürliche Blässe zu erkennen. Hennings hockte mit geschlossenen Augen in sich zusammengesunken da.
    Dann schien der Alte sich aus seiner Lethargie aufzuraffen. Er hob den Kopf. »Warum hören wir den Tanker und die Suchflugzeuge nur übers Bordtelefon? Können Sie diese Frequenzen nicht auf Ihren Funkgeräten einstellen?«
    Der Commander schüttelte den Kopf. »Dafür bin ich nicht zuständig. Das sind eigene Unternehmungen, die von anderen Seiten kontrolliert werden. Und ich habe keine Lust, weitere Geräte einzuschalten. Ich bin froh, wenn ich in Ruhe nachdenken kann, ohne einen Haufen Jetjockeys miteinander reden zu hören.«
    Hennings nickte und sank auf seinen Stuhl zurück.
    Das goldfarbene Brückentelefon klingelte. Sloan griff hastig nach dem Hörer. Dies war ein echter Anruf. Er hatte Herzklopfen. »Ja, Sir?«
    Kapitän Diehls Stimme klang unsicher, beinahe entschuldigend. »Commander, ich hätte gern einen Situationsbericht über Navy drei-vier-sieben.«
    Sloan hatte gewußt, daß dieser Anruf früher oder später kommen würde. Der Kapitän wollte möglichst wenig über den Phoenix-Test wissen – deshalb hatte er Sloan die Alleinverantwortung überlassen. Aber jetzt war Diehl beunruhigt, weil eines seiner Flugzeuge überfällig war. »Situation unverändert, Sir«, meldete Sloan und sah dabei zu Hennings hinüber.
    Diehl zögerte, bevor er fragte: »Ich kann also davon ausgehen, daß mit Navy drei-vier-sieben alles in Ordnung ist?«
    »Richtig, Sir. Der Pilot fliegt im Augenblick so treibstoffsparend wie möglich.«
    »Aha. Und das gehört zu der vorgesehenen Erprobung?«
    Sloan machte eine Pause, als verstoße er nur widerstrebend gegen strikte Geheimhaltungsvorschriften. »Ja, Sir.«
    »Danke. Ist der Admiral noch bei Ihnen?«
    »Ja, Sir.«
    »Gut, dann will ich Sie nicht länger stören, Commander.«
    »Ja, Sir.« Sloan legte auf, holte tief Luft und wandte sich an Hennings. »Der Kapitän macht sich Sorgen um die Drei-viersieben.«
    »Ich auch!«
    Sloan starrte den Lautsprecher an, der Cockpitgeräusche aus fast 14 Kilometer Höhe übertrug. Gelegentlich war Matos zu hören, der vergaß – oder sich nicht darum kümmerte –, daß sein Sender ständig eingeschaltet war. Der Leutnant führte halblaute Selbstgespräche, summte einmal vor sich hin und fluchte mehrmals. Dann drang seine Stimme laut und klar aus dem Lautsprecher. »Homeplate, kein Tanker in Sicht. Kein Rettungsflugzeug in Sicht. Mein Treibstoff reicht schätzungsweise noch fünfzehn Minuten. Behalte Kurs null-sieben-fünf in vier-sechs-tausend Fuß bei.« Er las die Koordinaten vor, die sein Trägheitsnavigationssystem anzeigte. »Unter mir noch immer das Schlechtwettergebiet. Schalte den Sender aus, damit ich Sie empfangen kann.«
    Als das Rauschen aufhörte, griff Sloan rasch nach dem Mikrophon. »Verstanden. Die Rettungsflugzeuge sind im Anflug auf Ihre Position. Der Tanker müßte in Sicht sein.«
    »Ich sehe ihn aber nicht!«
    »Augenblick.« Sloan griff nach dem grünen Telefonhörer und sprach kurz hinein, bevor er wieder auf den Sprechknopf seines Mikrophons drückte. »Matos, er hat Radarkontakt mit Ihnen und müßte Sie demnächst auch sehen. Lassen Sie zusätzlich Ihren Sender eingeschaltet, damit er Sie anpeilen kann. Jetzt ist’s bald überstanden, Peter.«
    »Verstanden.« Dann erfüllte das Rauschen des eingeschalteten Senders wieder den Raum E-334.
    Sloan sah auf die Countdown-Uhr, die er auf die von Matos

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