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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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keine Überlebenden gegeben haben.«
    »Verstanden. Kreisen Sie noch eine Zeitlang, um ganz sicherzugehen.«
    »Verstanden«, bestätigte der Leutnant.
    »Wie steht’s mit Ihrem Treibstoff?«
    Sloans Frage traf den Leutnant wie ein Schlag. Er hatte über eine Stunde lang vergessen, seinen Treibstoffvorrat zu kontrollieren. Jetzt brauchte er nicht auf die Anzeigen zu sehen, um zu antworten: »Kritisch.« Matos warf einen Blick auf die Anzeigen. Sein Steigflug auf 36 000 Fuß war unsinnige Verschwendung gewesen. »Ich bin bei 45 Minuten.«
    »Wissen Sie das ganz bestimmt?«
    »Vielleicht sogar weniger. Wo ist der Tanker?«
    »Ganz in der Nähe. Er fliegt von Whidbay Island aus nach Westen. Zuletzt hat er sich 700 Kilometer von Ihrer jetzigen Position entfernt gemeldet. Inzwischen muß er schon näher sein. Halten Sie nach Überlebenden Ausschau?«
    »Ja. Aber meine Treibstoffsituation ist kritisch. Keine Überlebenden.«
    »Verstanden. Okay, steigen Sie jetzt und halten Sie Kurs null-sieben-fünf, um das Treffen zu beschleunigen.«
    »Verstanden.« Matos ging mit seiner F-18 auf diesen östlichen Kurs. Aber er sah, daß er in den schlimmsten Teil des Gewitters hineinfliegen sollte, wo die Wolkentürme bis in seine gegenwärtige Flughöhe hinaufragten. »Homeplate, hier draußen stehen schwere Gewitter. Auf dem neuen Kurs fliege ich direkt hinein.« Sosehr ihm daran lag, den Tanker zu finden, sowenig wollte er mit dieser Gewitterfront zu schaffen haben.
    »Navy drei-vier-sieben, hier Vizeadmiral Hennings. Commander Sloan hat Sprechverbindung mit dem Tanker. Die andere Maschine fliegt in 46 000 Fuß, deshalb müssen auch Sie auf diese Höhe steigen. Dort oben müßte auch das Wetter besser sein.«
    »Ja, Sir.« Matos hatte keine Ahnung, wer dieser Vizeadmiral war, aber seine Stimme klang beruhigend. Die vagen Zweifel an der Aufrichtigkeit von Sloans Absichten, die Matos gehegt hatte, waren jetzt verflogen. Der Leutnant stellte sich den Elektronikraum voller Offiziere und Unteroffiziere vor, die sich alle bemühten, ihn heimzuholen. Er sah nach vorn. In 36 000 Fuß hatte er bereits den größten Teil des Wetters unter sich. Jetzt sollte er weitere drei Kilometer steigen, um mit dem Tanker zusammenzutreffen. »Der Steigflug kostet sehr viel Treibstoff. Ich habe wirklich nicht mehr viel, Sir.«
    »Immer mit der Ruhe, Peter«, beschwichtigte Hennings ihn väterlich. »Der Tanker macht 500 Knoten. Er ist in 25 Minuten in Position. Ein paar Minuten später können Sie tanken und hierher zurückfliegen. Hier ist Commander Sloan.«
    Sloan meldete sich wieder. »Sie müssen unbedingt Ruhe bewahren, Peter. Fliegen Sie so sparsam wie möglich. Und halten Sie uns auf dem laufenden.«
    Matos stellte sich vor, wie seine Triebwerke aussetzten, kurz bevor er den Tanker erreichte. Er war froh, daß Sloan so unerschütterlich ruhig blieb. Allerdings ging es hier nicht um Sloans Hals. »Verstanden. Können Sie für alle Fälle eine LuftSee-Rettung organisieren?«
    »Schon geschehen!« versicherte Sloan ihm. »Mehrere der für die Straton bestimmten Such- und Rettungsflugzeuge sind in Ihr Gebiet unterwegs. Sie bekommen genügend Hilfe, falls Sie sie brauchen – aber daran sollen Sie jetzt nicht denken. Sehen Sie zu, daß Sie 46 000 Fuß erreichen, und melden Sie sich von dort aus wieder.«
    »Verstanden. Auf welcher Frequenz soll ich mit dem Tanker sprechen?«
    Danach herrschte langes Schweigen. Matos wollte seine Frage eben wiederholen, als Sloan sich erneut meldete. »Ich spreche mit dem Tanker auf einer Frequenz, die Sie nicht haben. Aber ich habe den Piloten gebeten, eines seiner Funkgeräte auf Ihre Frequenz einzustellen. Der Tanker hat seinen Scrambler eingeschaltet; Sie müssen also auch Ihren benützen. Am besten rufen Sie ihn gleich einmal. Sein Rufzeichen lautet Eileen zwo-zwo.«
    »Verstanden.« Matos machte eine Pause. »Eileen zwo-zwo, hier Navy drei-vier-sieben, kommen.« Er wartete eine halbe Minute, bevor er den Anruf wiederholte. »Eileen zwo-zwo, Eileen zwo-zwo, hier Navy drei-vier-sieben, hören Sie mich? Kommen.« Aber auch diesmal kam keine Antwort. »Homeplate, Eileen zwo-zwo meldet sich nicht.«
    »Verstanden. Ich höre ebenfalls nichts. Warten Sie.« Nach einer kurzen Pause meldete Sloan sich wieder. »Die Tankerpiloten haben Schwierigkeiten mit ihrem normalen Funkgerät. Aber ich höre sie auf der anderen Frequenz übers Bordtelefon einwandfrei. Am besten fungiere ich als Relaisstation zwischen Ihnen und dem

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