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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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knapp, was? Du hast dich prima gehalten.«
    »Wirklich? Davon weiß ich nichts mehr. Ich weiß nur, daß ich gekreischt habe.« Sie warf ihm einen prüfenden Blick zu. »Was ist eigentlich passiert, John? Hast du etwa … nein … und ich hab’ dir alles vorgelesen …«
    »Wir haben beide keinen Fehler gemacht – außer ihnen zuzuhören.«
    »Was …?«
    Das Klingelzeichen ertönte.
    Sie wechselten einen Blick, bevor sie wie gebannt den kleinen Bildschirm anstarrten.
    AN FLUG 52: WIE VERSTEHEN SIE UNS ? BESTÄTIGEN SIE . SAN FRANCISCO
    Berry zeigte auf den Bildschirmtext: »Diese Schweine! Diese Verbrecher!«
    Crandall starrte ihn an, bevor sie den Text zum zweitenmal las. Sie hatte noch keine Zeit gehabt, über die Ereignisse der letzten Viertelstunde nachzudenken, aber jetzt erfaßte sie instinktiv, was geschehen sein mußte. »John, wie konnten sie nur? Ich meine, wie … warum …?«
    »Mein Gott, wenn ich mir vorstelle, was für ein Idiot ich gewesen bin! Hawaii … Das hätte mich mißtrauisch machen sollen. Verlagerung des Schwerpunktes. Treibstoff umpumpen. Diese gottverdammten Lügner!«
    Sharon nickte schuldbewußt. »Das ist auch meine Schuld gewesen. Ich habe dich dazu gedrängt, alles …«
    »Nein. Ich habe ihnen auch vertraut. Aber das ist ein Fehler gewesen. Ich hätte’s wissen müssen. Ich hab’s gewußt, verdammt noch mal!«
    »Aber warum? Um Himmels willen, warum haben sie das getan?«
    Berry zeigte mit dem Daumen nach hinten. »Weil sie die nicht zurückhaben wollen.«
    Crandall nickte erneut. Sie hatte flüchtig über diese Frage nachgedacht, ohne den Gedanken bis zu seinem logischen Ende zu verfolgen. »Was tun wir jetzt, John? Was sollen wir ihnen antworten?«
    »Antworten? Ich denke nicht daran, eine Antwort zu geben!«
    »Nein, John, wir müssen antworten. Sie sollen wissen, daß wir ihre Absichten durchschaut haben.«
    Berry überlegte und schüttelte dann den Kopf. »Irgend jemand, der uns erledigen will, hat die Situation dort unten in der Hand. Irgend jemand in der Nachrichtenzentrale eurer Fluggesellschaft. Eine Meldung bei diesem Mann – oder diesen Männern – ist so unsinnig, als wollte man jemand, der einen ins Wasser gestoßen hat, zurufen, daß man ertrinkt. Die anderen sollen gar nicht wissen, daß wir noch leben! Das ist unser Geheimnis, aus dem wir das Beste machen müssen.«
    »Okay, wahrscheinlich hast du recht«, stimmte Sharon widerstrebend zu. »Aber ich wollte, wir könnten irgend jemand erzählen, was passiert ist. Falls wir nicht zurückkommen, erfährt kein Mensch davon …«
    John Berry dachte an die Data-Link-Nachrichten. Er versuchte, die Meldungen in Gedanken zu rekonstruieren. »Selbst wenn wir zurückkommen, wird’s uns verdammt schwerfallen, jemand von der Wahrheit zu überzeugen. Dann steht eine Aussage gegen die andere – und wir sind die Leute, die an Sauerstoffmangel gelitten haben, und wir sind nicht imstande gewesen, die übermittelten Anweisungen zu befolgen.«
    Crandall hatte inzwischen eine sehr klare Vorstellung von den Ereignissen. »Diese Schweine! Der Teufel soll sie alle holen!« Sie überlegte, wem aus der Trans-United-Hierarchie diese Gemeinheit zuzutrauen war. Dabei fielen ihr einige Namen ein, aber sie erkannte, daß der Kreis der möglicherweise Verantwortlichen sich nicht so leicht eingrenzen ließ. Als Täter kamen alle in Frage, die durch die Rückkehr der Straton etwas zu verlieren hatten.
    Berry beschäftigte sich mit ihren Motiven. »Sie wollen wahrscheinlich nicht zugeben, daß ihre Sicherheitsvorkehrungen auf dem Flughafen ungenügend gewesen sind. Sie werden die Sache mit der Bombe herunterspielen – falls sie die Meldung überhaupt veröffentlichen – und versuchen, jemand anders die Schuld zuzuschieben. Zum Beispiel der Straton Aircraft Corporation. Ein bedauerlicher Konstruktionsfehler … Diese gemeine Heuchlerbande!«
    »Mein Gott, ich kann’s kaum noch erwarten, bis wir zurückkommen und auspacken! Aber ob die Leute uns das glauben?« »Wir müssen versuchen, uns an alles zu erinnern, was wir gelesen haben, um es möglichst genau wiedergeben zu können.«
    »Wir können ihnen den auf Papier geschriebenen Text zeigen«, warf Linda Farley plötzlich ein.
    Crandall verstand nicht gleich, wovon die Kleine sprach. »Hast du alles mitbekommen, Linda?«
    »Ja.«
    Berry behielt die Instrumente im Auge, während er mit ihr sprach. »Diese Männer in San Francisco haben uns belogen, Linda. Sie haben versucht, uns … sie haben

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