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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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dem Fach hinter der Bar. Sie ging mit einer Ampulle Salmiakgeist zu ihrer Kollegin, brach das Glasröhrchen auf und hielt es Barbara unter die Nase. »Wach auf, Barbara!«
    Yoshiro öffnete die Augen. Crandall half ihr, sich aufzusetzen.
    Die beiden Stewardessen hielten sich umarmt. Crandall tröstete Yoshiro, die zu schluchzen begann. »Ruhig, Barbara, ganz ruhig. Jetzt kann nichts mehr passieren.«
    Stein drehte sich nach ihnen um. »Geht ins Cockpit und seht zu, ob ihr dort helfen könnt. Okay?«
    Crandall zog Yoshiro hoch und stützte sie auf dem Weg zum Cockpit. »Mach dir nichts aus diesen Leuten. Sie sind nur ein bißchen krank. Komm, wir gehen nach vorn.«
    Berry warf ihnen einen fragenden Blick zu. »Kennen Sie sich hier im Cockpit aus?«
    »Ich dachte, Sie seien ein Pilot!« sagte Crandall.
    »Das bin ich auch«, bestätigte er, »und ich hoffe, die Maschine mit Unterstützung von anderer Seite fliegen zu können. Kennen Sie sich wenigstens ungefähr aus?«
    »Nein«, gab Crandall zu. Sie setzte Yoshiro auf Fesslers Platz. Beide Stewardessen sahen das Blut auf dem Schaltpult des Flugingenieurs, aber sie äußerten sich nicht dazu. »Wie schlimm steht’s mit den Piloten?«
    »Die erholen sich bestimmt wieder.«
    »Uns brauchen Sie nichts vorzumachen«, wehrte Crandall ab.
    »Sie sind hirngeschädigt. Vielleicht erholt der Kopilot sich soweit, daß er mir helfen kann. Aber das ist äußerst zweifelhaft.«
    Crandall machte eine nachdenkliche Pause. Sie hatte McVary gerngehabt. Eigentlich waren ihr alle drei sympathisch gewesen. Jetzt waren sie alle tot oder geistig behindert – auch ihre Kolleginnen und Kollegen, die sie von vielen gemeinsamen Flügen her kannte. Besatzungen sprachen selten über Flugunfälle, aber sie hatte von den Folgen einer Dekompression in großen Höhen gehört. »Was ist eigentlich passiert?«
    »Das weiß ich nicht. Aber es ist eigentlich unwichtig, nicht wahr?«
    »Richtig.«
    Berry drehte sich nach Barbara Yoshiro um. »Geht’s Ihnen wieder besser?«
    »Danke, mir fehlt nichts mehr.«
    Er nickte zufrieden. Sein Instinkt sagte ihm, daß die kleine Japanerin sich tatsächlich wieder gefangen hatte. Das war ein beruhigendes Bewußtsein – selbst wenn er sich täuschen sollte. Ihm kam es – aus durchaus eigennützigen Gründen – darauf an, das Gesamtbild durch positive Aspekte zu verbessern. »Sie kennen das Cockpit auch nicht?«
    Yoshiro schüttelte den Kopf. »Ich bleibe meistens unten in der Küche. Unter der Hauptkabine.«
    »Ich komme oft ins Cockpit«, gab Crandall zu »aber mir ist eigentlich nie viel aufgefallen.«
    »Sie wissen wahrscheinlich mehr, als Sie ahnen.« Er nickte zu McVarys Sitz hinüber. »Nehmen Sie Platz.«
    Sharon Crandall setzte sich. »Ich kann Ihnen bestimmt nicht weiterhelfen.«
    Als Berry sie jetzt im Profil sah, wußte er wieder, wer sie war. Er lächelte unwillkürlich. Er war froh, daß sie zu den vorerst Geretteten gehörte. Ihre Unterhaltung schien nun schon Jahrzehnte zurückzuliegen, aber sie hatte ihm Spaß gemacht, und er freute sich, sie fortsetzen zu können. »Erinnern Sie sich an mich?«
    Sie nickte. »Ja, natürlich. Sie sind der Geschäftsmann, zu dem ich mich setzen wollte.« Crandall machte eine Pause. »Sie sind kein Pilot.«
    »Richtig, der Geschäftsmann. Ich fliege auch.«
    »Aber was?«
    »Alle möglichen Typen. Ich werde auch mit der Straton fertig.« Berry verstand es plötzlich, andere zu beruhigen. Vielleicht war er dabei zu selbstsicher. Er konnte sich vorstellen, daß sie nicht lange ruhigbleiben würden, sobald er die Verkehrsmaschine tatsächlich zu fliegen versuchte. »Wo sind Sie gewesen, als der Druck schlagartig abgefallen ist?«
    »In der unteren Bordküche«, antwortete Yoshiro.
    Berry nickte. »Dort unten muß sich der Druck auch gehalten haben. Wir drei sind in Toiletten gewesen.«
    »Das hat uns der andere Mann schon gesagt«, bestätigte Yoshiro. »Ich vermute, daß es noch andere gibt, die …«
    »Richtig, deshalb habe ich Stein hinuntergeschickt«, unterbrach Berry sie. Er sprach etwas leiser weiter. »Seine Frau und seine beiden Kinder sind unten. Das Mädchen heißt Linda Farley. Ihre Mutter hat in der Nähe des Loches gesessen. Ich bin John Berry.«
    »Barbara Yoshiro. Shannon kennen Sie ja bereits.«
    »Stimmt«, bestätigte er.
    »Warum rufen Sie nicht einfach Trans-United Operations über Funk!« schlug Crandall vor. »Von dort bekommen Sie einen Steuerkurs und nähere Anweisungen für die

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