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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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Landung.«
    Das war kein Ratschlag, wie Berry ihn sich erhofft hatte. »Gute Idee«, stimmte er zu, »aber die Funkgeräte sind leider ausgefallen.«
    Im Cockpit herrschte bedrücktes Schweigen, bis Berry weitersprach. »Ich will jetzt auf Gegenkurs gehen und auf gut Glück nach Kalifornien zurückfliegen. Falls der Treibstoff reicht, können wir uns dort überlegen, ob wir auf einem Flughafen landen oder dicht vor der Küste notwassern wollen. Vielleicht bekommen wir aus der Nähe eher Funkkontakt. Na, wie klingt das?«
    Die beiden Stewardessen gaben keine Antwort.
    Barbara Yoshiro stand auf. »Ich gehe nach unten und sehe nach, ob noch jemand … bei Verstand ist.«
    »Das würde ich an Ihrer Stelle jetzt nicht tun«, widersprach Berry.
    »Glauben Sie mir, Mr. Berry, ich tu’s nicht gern. Aber wir haben zwei Verkehrspiloten als Passagiere an Bord, und ich muß nachsehen, ob sie noch leben und bei klarem Verstand sind. Außerdem bin ich weiterhin im Dienst und muß versuchen, den übrigen Fluggästen zu helfen.«
    Berry setzte keine großen Hoffnungen auf die beiden Piloten, die möglicherweise imstande sein konnten, die Straton 797 zu fliegen. »Die Passagiere sind gefährlich.«
    »Und ich habe meine Judo- und Karateausbildung«, versicherte sie ihm. »Ich werde mit jedem Angreifer fertig. Außerdem sind sie sicher ziemlich unbeholfen.«
    »Es sind aber dreihundert!«
    Crandall schüttelte den Kopf. »Bleib lieber hier, Barbara.«
    »Wenn’s wirklich schlimm aussieht, komme ich zurück.«
    Berry warf ihr einen besorgten Blick zu. »Stein kann Sie nicht begleiten. Er muß an der Treppe Wache halten, damit niemand heraufkommt.«
    »Ich habe nicht verlangt, begleitet zu werden.«
    Berry nickte. »Gut, meinetwegen. Melden Sie sich alle paar Minuten übers Bordtelefon. Falls wir nichts mehr von Ihnen hören … naja, dann versuchen wir, Sie rauszuholen, falls wir können.«
    »Okay.« Sie verließ rasch das Cockpit.
    Berry wandte sich an Sharon Crandall. »Die Kleine hat Mut, das muß man ihr lassen.«
    »Sogar mehr, als Sie ahnen. Unsere Judo- und Karateausbildung ist nicht viel wert. Barbara versucht nur, ihren Ohnmachtsanfall von vorhin zu kompensieren. Aber zwei der Passagiere sind tatsächlich Verkehrspiloten. Wir können nur beten, daß sie bei Verstand geblieben sind.«
    »Allerdings!« stimmte Berry zu.
    Crandall griff nach dem Mikrophon des Kopiloten. »Ich habe schon ein paarmal sprechen dürfen.« Sie drückte auf den Sprechknopf. »Trans-United Operations, hier Flug 52. Verstehen Sie mich? Kommen.«
    Sie warteten beide schweigend.
    Berry beobachtete, wie sie mit leicht zur Seite geneigtem Kopf darauf wartete, daß die gewohnte Lautsprecherstimme antworten würde. »Aussichtslos«, stellte sie fest.
    Sie legte das Mikrophon weg.
    Einige Minuten verstrichen. Plötzlich summte das Bordtelefon. Sharon Crandall nahm hastig den Hörer ab. »Barbara!« Sie hörte zu. »Gut, aber sei vorsichtig. Melde dich in drei Minuten wieder. Viel Glück!« Sie legte auf und wandte sich an Berry. »Die beiden Piloten sind tot. Jetzt sind Sie der Captain.« Crandall dachte an das in ihrem Handbuch beschriebene amtlich genehmigte Verfahren. Theoretisch hatte sie jetzt das Kommando über die Straton 797 – oder vielmehr Barbara Yoshiro, denn Barbara war das älteste überlebende Besatzungsmitglied. Welchen Unterschied machte das schon? Barbara oder Sharon als Kommandantin. Absurd.
    Berry bemühte sich, keine Gefühlsregung zu zeigen. »Gut, reden wir über dieses Cockpit. Gibt es hier eine Art Notfunkgerät? Was zum Beispiel ist damit?«
    Sie starrte den roten Knopf an, auf den er zeigte, und schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, das weiß ich nicht.«
    Er beschloß, ihr mehr Zeit zu lassen. In Gedanken unterteilte er das Cockpit in sechs Felder und begann damit, das Feld links unten Schalter für Schalter, Knopf für Knopf und Instrument für Instrument zu untersuchen. Manches erkannte er, aber vieles blieb ihm unerklärlich. Er versuchte, sich die Position der wichtigsten Instrumente zu merken.
    »Was ist mit dem Fernschreiber?« fragte Sharon plötzlich.
    »Was?«
    »Haben Sie’s schon mit dem Fernschreiber versucht?«
    »Wovon reden Sie überhaupt?«
    »Von dem Fernschreiber. Hier!« Sie zeigte auf eine Tastatur, die etwas unterhalb der Funkgeräte in die Mittelkonsole zwischen den Sitzen eingelassen war. »Unsere Piloten haben sie oft benützt. Man tippt darauf wie auf einer Schreibmaschine. Das Gerät empfängt auch

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