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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
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gegen einen Vertrag. Sein Ziel war wohl, alles zu vermeiden, was nur irgendwie dazu beitragen könnte, die Beziehungen zwischen Terrestra und der Föderation zu verfestigen. Nur halb im Scherz meinte ihr Großvater: „Das nächste ist, dass uns der König höflich bittet, den Planeten zu verlassen!“
    „Und dann?“, fragte Mayra spontan.
    „Dann, mein Kind“, meinte Rogers ernst, „wird es schwierig.“
    Mayra traute sich nicht nachzufragen, was er damit meinte. Es klang danach, als ob die Föderation sich eine solche Forderung nicht gefallen lassen würde!

Kapitel 31
    Mayra wusste, dass sie zu früh vor der Mission war, und wartete auf Djuma. Einen Transponder hatte sie diesmal dabei. Aber trotz Fredis Warnungen brachte Mayra es nicht fertig, Djuma zu misstrauen. Sie sah ihn schon von Weitem von der Stadt aus herangaloppieren. Wie das letzte Mal ritt er Thandril und führte Halda am Zügel. Mayra war ganz flatterig zumute. Ein paar Standardmeter vor ihr parierte Djuma die Pferde durch in den Schritt und kam vor ihr zum Stehen. „Da bin ich!“, stellte er das Offensichtliche fest und lächelte sie an. Mayra brachte nicht mehr als ein Nicken zustande. Djuma gab ihr Haldas Zügel. Mayra saß auf und sie ritten los, über die Feldwege Richtung Wald.
    „Wie weit ist es denn?“, brachte Mayra es schließlich fertig zu fragen. „Ungefähr eine halbe Stunde“, antwortete Djuma entspannt.
    Aber die Länge der Wegstrecke war nicht das, was Mayra eigentlich wissen wollte. Sie hörte sich fragen: „Sag mal, hast du eigentlich eine Freundin?“
    Djuma schaute sie an, mit großem Erstaunen im Blick. Die Frage überraschte ihn, und Mayra ärgerte sich darüber, dass sie, wie konnte es anders sein, natürlich wieder rot wurde. Das war ihr maßlos peinlich und schnell wich sie Djumas Blick aus. Von dem kam ein gedehntes „Nein!“ – und als Mayra sich wieder traute hinzugucken, sah sie, dass er sie leicht spöttisch, aber auch sehr freundlich ansah.
    „Hattest du mal eine Freundin?“, setzte Mayra nach.
    Djuma nickte grinsend.
    „Mehrere?“ Mayra wollte es nun genau wissen.
    „Ja. Und du?“
    Auf diese Frage war Mayra nicht gefasst. „Ich? Nein!“
    Das kam so aus dem Brustton der Überzeugung, dass Djuma laut loslachte. Bevor Mayra sich davon erholen konnte, sagte er: „Gut!“ Sein Lächeln verwirrte Mayra komplett und sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte.
    Nach einer Weile des Schweigens fragte Djuma ein bisschen ratlos: „Was ist?“ Mayra nahm sich zusammen und meinte: „So etwas fragt man nicht. Das ist unhöflich. Es tut mir leid!“
    „Wieso?“, widersprach ihr Djuma. „Ich hätte ja nicht darauf antworten müssen, wenn ich nicht gewollt hätte.“
    Mayra sah ihn dankbar an. Dann atmete sie durch, sah zu den Bäumen hoch, die sie gerade erreichten, zu den Bäumen mit ihren blauen Blättern. „Hier ist alles so anders!“, sagte sie leise, mehr zu sich selbst.
    „Lass uns galoppieren!“, schlug Djuma vor. Mayra nickte. Sie konnte ein bisschen Ablenkung gebrauchen. Bei dem schnellen Tempo war eine Unterhaltung nicht mehr möglich, und das war ihr für den Augenblick ganz Recht.
    Sie galoppierten eine Weile, aber gerade als Halda anfing, am Hals vor Anstrengung nass zu werden, parierte Djuma sein Pferd durch in den Schritt und bog vom Weg ab. Mayra schien es, als ob er Thandril mitten ins Gestrüpp trieb. Zögernd blieb sie mit Halda stehen. Nach ein paar Schritten merkte Djuma, dass sie nicht hinter ihm war und rief ihr zu: „Komm nur! An dem Weißbaum geht es ab zu dem Wildwechsel, der zu Myrddin führt.“
    Mayra guckte, was Djuma mit „Weißbaum“ wohl meinen könnte. Erst jetzt fiel ihr auf, dass Djuma direkt vor einem großen und ungewöhnlich breiten Baum mit glatter, fast weißer Rinde abgebogen war. Mayra schaute nach oben in sein Blätterdach. Auch die Blätter waren so hell blaugrün, dass sie je nach Lichteinfall fast weiß erschienen. Mayra drückte Halda die Fersen in die Flanken, und ohne zu zögern verließ die Stute den Weg, quetschte sich zwischen dem Weißbaum und einem Strauch durch und strebte zu Thandril auf einem kaum erkennbaren Trampelpfad. Djuma lächelte ihr zu und weiter ging es und zwar in äußerst langsamem Tempo. Immer wieder mussten die beiden Reiter sich unter Zweigen wegducken und mehr als ein Mal schrammte Mayra mit ihrem Knie gegen einen Baumstamm.
    Mayra bekam fast Angstzustände so mitten in den dichten Pflanzen. Nach einer Zeitspanne, die ihr ewig

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