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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
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war Mayra Kareel noch nie gewesen. So deutlich hatte sie seine dunklen Locken noch nie gesehen. Noch nie hatte sie die Wärme seines Körpers neben ihrem gefühlt. Ihre Knie gaben nach, und Kareel musste sie noch einmal auffangen. „T-, t-, tut, tut mir leid“, stotterte Mayra, als sie wieder das Gefühl von festem Boden unter ihren Füßen hatte.
    „Nichts passiert!“ Kareel ging weiter und lächelte noch kurz zu ihr zurück, bevor er um die Ecke in die Halle verschwand.
    Mayra musste sich mit dem Rücken an die Wand lehnen, so sehr zitterten ihr die Knie. War das peinlich gewesen! Mayra wäre am liebsten sofort und auf der Stelle im Boden versunken! Das ging fast jeder in der Schule so, geschätzte 99,7 Prozent der Mädchen schmolzen dahin, wenn Kareel auftauchte. Er hatte einfach alles, das gute Aussehen, die Begabung, den Charme – und dann noch dieses Lächeln. Wie sollte man da nicht dahinschmelzen? Wütend schlug Mayra mit der Faust gegen die Wand. Kareel hatte sie vorher nie bemerkt, und wenn er sich jetzt überhaupt an sie erinnerte, dann an dieses fehl geschaltete Wesen, das beinahe vor ihm auf die Knie gegangen war. Der einzige Trost war, dass niemand sie gesehen hatte. Mayra schoss im Nachhinein die Röte ins Gesicht bei der Vorstellung. Das hätte gerade noch gefehlt. Cynthie und ihr Tross waren auch so schon unerträglich. Nicht auszudenken, was denen an Mobbing eingefallen wäre. Schließlich versuchte die Schönheit selbst, an Kareel heranzukommen. Damit hatte sie aber keinen Erfolg. Genau bei der Überlegung rappelte sich Mayra wieder auf, atmete tief durch, testete, ob ihre Beine sie inzwischen wieder sicher trugen, drückte sich von der Wand ab und ging, diesmal langsam, Richtung Fredis Lernkammer.
    „Wie siehst du denn aus?“, begrüßte er sie. Mayra lotste Fredi auf den Gang und berichtete von ihrem Desaster. „Dein großer Held. Hat er dich wenigstens einmal gerettet!“
    Mayra knuffte ihren Freund – vorsichtig – zwischen die Rippen. „Zwei Mal, zwei Mal vorm Hinfallen gerettet.“
    „War es das, was du erzählen wolltest? Bist du fertig?“, wollte Fredi wissen. „Ich hab da ein Programm, das ist total …“
    „Nein!“ Mayra unterbrach ihn schnell, bevor er wieder auf sein Lieblingshobby „Wie hacken wir uns in fremde Computersysteme“ zurückkommen konnte. „Ich weiß jetzt, wie ich verhindern kann, mit meiner Mutter auf Gruseltour zu gehen.“
    „Die Wahlreise umgehen?“ Fredi war nun voll Aufmerksamkeit.
    „Ja, aber dafür brauche ich deine Hilfe!“
    Fredi überlegte einen Moment, gab dann Mayras Problem dem Vorrang vor seinem Computerprogramm, und die beiden bewegten sich zur Mensa, wo sie keiner böse anblicken würde, wenn sie redeten.
    Auf dem Weg erzählte Mayra von der Einladung ihres Großvaters nach Terrestra und dass sie beide jetzt ganz, ganz schnell ein Schulprojekt erfinden müssten, das ihre Mutter überzeugte!
    In der Mensa holten sie sich beide etwas zu trinken. Früchte- und Kräutertees aus heimischen Gewächshäusern, garantiert keimfrei, war das einzige, was Mayra sich freiwillig mit eigenem Fingerabdruck besorgte. Die Mensa zeigte heute die roten Dünen eines Wüstenplaneten. Das fand Mayra bedrückend, und als Kontrast bestellte sie sich einen Grüntee. Fredi nahm wie immer ein Glas warmes Wasser. Fredi schwor auf warmes Wasser. Er meinte, warmes Wasser sei heilsam. Mayra bereitete zwar allein die Vorstellung davon, nur pures, warmes Wasser zu trinken, eine leichte Übelkeit, aber das war eines der wenigen Themen, bei dem die beiden Freunde unterschiedlicher Meinung waren.
    Sie setzten sich an eines der Fenster, wobei Mayra bewusst den roten Dünen den Rücken zuwandte. Fredi nippte an seinem warmen Wasser und meinte dann: „Rekapituliere. Du willst nicht auf die Gruseltour. Daher muss ein Schulprojekt her.“
    „Genau“, warf Mayra ein. „Und zwar eins, das sich zwingend nur auf Terrestra recherchieren lässt.“
    „Eines, das ganz viele Punkte bringt“, setzte Fredi fort.
    Mayra nickte: „Denn das ist das einzige Argument, dem meine Mutter zugänglich ist.“
    „Erfolg?“
    „Genau!“
    Nach einem kurzen Schweigen meinte Fredi: „Für eines der normalen Schulprojekte eignet sich Terrestra nicht.“
    „Wieso?“, wollte Mayra wissen.
    „Na, es ist einfach zu aufwendig für eine Arbeit so weit zu fliegen, die du locker neben deinem normalen Pensum in zwei Wochen in der Schule hier auf Unionia schaffen kannst. Das Thema ist auch etwas

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