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McCreadys Doppelspiel

McCreadys Doppelspiel

Titel: McCreadys Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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einer gemächlichen und angenehmen Fahrt vom Airport-Hotel in der Mittagsstunde eingetroffen. Er nahm an - und er hoffte -, daß seine >Beschützer< vom SIS in der Nähe waren.
    Auf Malta hatte er sich am Abend zuvor bewußt mit den Paß- und Zollformalitäten Zeit gelassen. Die anderen Passagiere waren alle bis auf einen vor ihm abgefertigt worden. Nur der mürrische junge Mann vom libyschen Geheimdienst war hinter ihm geblieben. Damit stand fest, daß Hakim al-Mansur ihn beschatten ließ. Er hielt im Flughafengebäude nicht Ausschau nach den SIS-Sergeants und hoffte, sie würden nicht versuchen, mit ihm Kontakt aufzunehmen.
    Er wußte, daß der Beschatter aus Tripolis nicht nach Nikosia mitgeflogen war, und nahm deshalb an, daß dort ein anderer auf ihn warten würde. Und so war es auch. Er hatte sich völlig normal verhalten und gut geschlafen. Als er mit dem Leihwagen aus der Stadt fuhr, folgte ihm der Libyer nur noch ein kurzes Stück; Rowse hoffte, daß einer der SIS-Männer irgendwo hinter ihm war. Er ließ sich Zeit, schaute aber nie zurück. Vor allem aber unterließ er es, sich irgendwo unterwegs zu verstecken, um auf den SIS-Mann zu warten und Kontakt mit ihm aufzunehmen. Es konnte ja sein, daß irgendwo in den Bergen noch ein Libyer postiert war. Im Apollonia war ein Zimmer frei, und er mietete sich ein. Vielleicht hatte al-Mansur dafür gesorgt, daß es frei war, vielleicht auch nicht. Es war ein schönes Zimmer mit einer überwältigenden Aussicht über das Tal hinweg auf einen mit Kirschbäumen bewachsenen Hang. Die Bäume hatten gerade abgeblüht.
    Er nahm ein leichtes, aber vorzügliches Mittagessen zu sich: Lammragout, dazu ein leichter Omodhos-Rotwein, zum Nachtisch frisches Obst. Das Hotel war eine alte Taverne, die man renoviert und modernisiert und durch Anbauten ergänzt hatte, beispielsweise die von Pfosten gestützte Terrasse über dem Tal; die Tische unter den gestreiften Markisen standen weit auseinander. Von den anderen Gästen waren nur wenige zum Mittagessen erschienen. An einem Ecktisch saß alleine ein älterer Mann mit pechschwarzem Haar, der mit dem Kellner leise englisch sprach; außerdem waren nur noch einige Paare da, offensichtlich Einheimische, die vielleicht nur zum Essen gekommen waren. Als Rowse auf die Terrasse hinaustrat, war eine auffallend hübsche jüngere Frau gerade auf dem Weg ins Haus.
    Rowse hatte sich nach ihr umgedreht. Sie war sehr attraktiv und mit ihrer goldblonden Mähne sicherlich keine Zypriotin. Die drei Kellner hatten sich bewundernd vor ihr verbeugt, während sie die Terrasse verließ, und erst dann hatte einer von ihnen Rowse einen Tisch zugewiesen.
    Nach dem Mittagessen ging er auf sein Zimmer und machte ein Nickerchen. Falls al-Mansur mit seiner hintergründigen Bemerkung hatte andeuten wollen, daß er jetzt >im Spiel< war, konnte er nichts weiter tun als warten. Er hatte den Rat befolgt, den man ihm gegeben hatte. Den nächsten Schritt mußten jetzt, wenn überhaupt, die Libyer tun. Er konnte nur hoffen, daß, falls es hart auf hart ging, irgendwo da draußen jemand war, der ihm helfen würde.
    Als er aus seinem Mittagsschlaf erwachte, waren seine Hilfstruppen schon in Stellung. Die beiden Sergeants hatten an dem Hang gegenüber der Hotelterrasse inmitten der Kirschbäume ein kleines, aus Feldsteinen erbautes Häuschen gefunden. Vorsichtig entfernten sie einen Stein aus der Mauer auf der Talseite, und durch diese Öffnung konnten sie trotz der Entfernung von rund siebenhundert Metern mit ihren starken Ferngläsern alle Vorgänge auf der Hotelterrasse verfolgen.
    Es dämmerte schon, als sie per Funk McCready anriefen und ihm erklärten, wie er ihren Unterschlupf von der anderen Seite des Berges aus erreichen konnte. Marks fuhr diesen Instruktionen entsprechend aus Pedhoulas hinaus und über Feldwege bis an die Stelle, wo Danny sie erwartete. McCready ließ den Wagen stehen und ging mit Danny um den Berg herum, bis sie in dem Kirschgarten verschwanden und das Häuschen erreichen konnten, ohne vom Tal aus gesehen zu werden. Bill reichte McCready sein mit elektronischer Lichtverstärkung ausgestattetes Fernglas.
    Auf der Terrasse gingen die Lichter an - Girlanden aus bunten Glühbirnen und Windlichter auf den Tischen.
    »Für morgen brauchen wir zypriotische Bauernsachen, Boß«, sagte Danny leise. »In unseren Klamotten fallen wir viel zu sehr auf.«
    McCready nahm sich vor, Marks aufzutragen, am Morgen in ein anderes Dorf zu fahren und Leinenkittel und

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