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McJesus

McJesus

Titel: McJesus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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getroffen. Dan dachte, Schwester Peg würde direkt neben ihm liegen, aber als er den Kopf hob, sah er sie mehrere Meter weiter links von sich. Sie biss sich auf die Lippe und presste eine blutige Hand gegen die Schulter. Er kroch zu ihr und sah nach, wo sie verwundet war. »Ich bekomme keine Luft«, sagte sie.
     
    Trotz des Druckverbands, den Dan angelegt hatte, verlor Schwester Peg eine Menge Blut, bis die Sanitäter kamen. Immer wieder fielen ihr die Augen zu. Ihr Mund war trocken. Auf Fragen reagierte sie einsilbig mit »tut weh« oder »müde« oder »nicht«. Die Sanitäter pumpten sie mit Flüssigkeit voll, damit ihr Blutkreislauf nicht zusammenbrach. Dan hörte, wie einer der Sanitäter etwas von einem hypovolämischen Schock sagte. Was das hieß, sah er, als Schwester Peg das Bewusstsein verlor.
    Als der Krankenwagen mit Schwester Peg abfuhr, wimmelte es vor dem Care Center von Polizisten. Dan erklärte ihnen, was passiert war, und identifizierte die Leute, die auf sie geschossen hatten, als Razor Boy und Charlie Freak. Auch er litt unter dem Schock des Überfalls, aber worüber er nicht hinwegkam, war der Anblick der blutenden und bewusstlosen Schwester Peg. Je öfter er das Bild vor sich sah, wie sie nach Atem ringend auf dem Boden lag, umso wütender wurde er. Dan hielt einen der Polizisten an und sagte etwas, was im Endeffekt nichts anderes hieß, als sie sollten die Kerle gefälligst schnappen und auf der Stelle erschießen. Der Polizist meinte, nichts würde er lieber tun, aber sie wüssten nicht, wo die Verdächtigen zu finden seien.
    »Warum fangen Sie nicht dort an, wo dieser Abschaum wohnt?«, brüllte Dan.
    Der Cop zuckte die Schulter und sagte, eine Einheit sei bereits bei Razor Boys letzter bekannter Adresse gewesen. Aber es sei niemand zu Hause gewesen. »Anscheinend ist jemand mit einem Wagen in ihr Wohnzimmer gefahren«, sagte der Cop. »Wir wissen nicht, wo die Kerle sich jetzt aufhalten.«
    Dan versuchte, überrascht zu reagieren. »Jemand ist in ihr Haus gefahren?« Er bekreuzigte sich. »Was soll bloß aus dieser Welt werden?«
    Der Polizist nahm seine Mütze ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Pater, haben Sie eine Ahnung, warum Sie und die Leute hier von diesen Ganoven überfallen wurden?« Er setzte die Mütze wieder auf.
    Dan schüttelte den Kopf. Er stand offensichtlich vor einem Rätsel. »Ich kann mir keinen Reim darauf machen«, sagte er und hob hilflos die Arme. »Das sind einfach wilde Tiere.« Der Polizist erwiderte nichts und ging.
    Hinter Dan ließ sich eine Stimme vernehmen, die ihm irgendwie bekannt vorkam. »Pater?«
    Dan drehte sich um und sah Larry Sturholm auf sich zukommen. Sein Anzug glänzte in der Sonne. Dan fragte sich, was diesen geschniegelten Affen zum Care Center führte. Gute Nachrichten waren es bestimmt nicht. »Was ist passiert?«, erkundigte sich Larry eher neugierig als besorgt.
    Dan erzählte ihm von dem Überfall. »Schwester Peg wurde eben ins Krankenhaus gebracht«, sagte er.
    Larry nickte und machte ein betroffenes Gesicht. »Mann«, sagte er, »das nenn ich wirklich Pech. Hoffentlich ist sie bald wieder gesund.« Er rieb sich die Hände. »Dafür haben wenigstens wir eine gute Nachricht erhalten. Wir haben jetzt die Genehmigung zur Nutzungsänderung des Grundstücks. Das heißt, bis Ende nächster Woche muss jeder hier raus sein. Das ist hoffentlich kein Problem.« Larry drehte sich um und ging zu seinem Wagen. Bevor er einstieg, drehte er sich zu Dan um. »Oh, Pater, fast hätte ich es vergessen. Eine neue Wohnung für Schwester Peg zu finden ist gar nicht so leicht. Die Vermieter bestimmen die Preise, verstehen Sie? Ich rufe an, wenn ich was höre.«
     
    Josie war im Lauf ihres Lebens schon in vielen Betten gewesen und hatte in den unterschiedlichsten Stellungen gearbeitet, aber als sie jetzt auf dem Kopfteil eines verstellbaren Bettes thronte, hatte sie Angst, jemandem wehzutun. »Es ist gar nicht so einfach, es nur einseitig zu machen«, sagte sie. »Habe ich zu fest zugepackt?«
    »Es war perfekt«, sagte Schwester Peg. Sie drehte den Hals nach links, bis es knackte. Dann machte sie mit dem Kopf vorsichtige Kreisbewegungen. Jedes Mal, wenn dabei die verletzten Muskeln gedehnt wurden, zuckte sie vor Schmerzen zusammen.
    Josie stieg vom Bett herunter und schüttelte die Kissen auf, damit Peg sich zurücklehnen konnte. »Entspann dich«, sagte sie.
    Schwester Peg schloss die Augen und versuchte tief einzuatmen, aber es gelang ihr

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