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McJesus

McJesus

Titel: McJesus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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anderen Wange, die man hinhalten soll – das haut nicht immer hin«, sagte Dan. Er stieß Carl mit dem Fuß an, erzeugte jedoch keinerlei Reaktion. »Welchem Orden gehören Sie eigentlich an?«, fragte er Schwester Peg. »Den ›Sehr Wenig Barmherzigen Schwestern‹?«
    Schwester Peg lächelte. »Könnte sein«, sagte sie. »Wie geht es Ihrer Hand?«
    Dan bewegte sie vorsichtig. Sie tat ein bisschen weh, aber sie schien in Ordnung zu sein. »Ich weiß nicht«, sagte er. »Sie könnte gebrochen sein.« Er hielt ihr die Hand hin in der Hoffnung, sie würde sie sich genauer ansehen.
    Schwester Peg nahm seine Hand und untersuchte vorsichtig jeden Knochen. Auf den Mittelhandknochen drückte sie etwas fester. »Tut das weh?« Dan gab sich sehr tapfer und verneinte.
    Sie hätte gern jeden seiner Fingerknöchel geküsst, aber sie hielt sich zurück. Sie sah Dan in die Augen. »Danke, dass Sie mir geholfen haben«, sagte sie.
    »Keine Ursache.« Ohne zu denken, legte er die Arme um sie, und sie schmolz beinahe dahin. Es war schon so lange her, dass sie sich in den starken Armen eines Mannes beschützt fühlte.
    Als ihr Kopf an Dans Brust lag, regte sich etwas in ihr, das sich nicht regen sollte oder das sie ignorieren oder unterdrücken sollte. Aber sie wollte es nicht unterdrücken. Ihr gefiel dieses Gefühl, und deshalb umarmte sie Dan auch.
    In Dans Kopf summte es von bösen Einflüsterungen. Er erinnerte sich an den Abend, als er sah, wie sich Peg auszog. Großer Gott, sie hatte einen fantastischen Körper, und das Einzige, was seinen Körper von ihrem Körper trennte, war ihre Tracht und sein geistliches Outfit – oh, und ihre Gelübde. Dan musste plötzlich an eine Vorlesung im Seminar denken. »Versuchungen«, hatte der Jesuitenpater gesagt, »sind nie von Gott beabsichtigt. Aber Er lässt sie zu, um uns die Gelegenheit zu geben, Tugend und Selbstbeherrschung zu üben.«
    Nun, diese Gelegenheit bot sich ihm jetzt. Plötzlich räusperte sich jemand. Schwester Peg hörte es auch. Sie drehten beide gleichzeitig den Kopf. An der Tür stand ein amüsiert grinsender Polizist. »Haben Sie 911 gewählt?«, fragte er.
    Schwester Peg erinnerte sich plötzlich, dass sie einen Priester umarmte. Sie warf Dan beinahe um, als sie sich von ihm trennte. »Es ist nicht das, wonach es aussieht«, sagte sie.
    »Oh? Wonach sieht es denn aus?«, fragte der Cop.
    »Nun, wir … wir haben uns umarmt«, sagte sie verwirrt und besorgt wegen des Anblicks, den sie geboten hatten.
    »Kein Gesetz verbietet das, Schwester.« Der Polizist schlenderte in das Zimmer und reichte Dan die Hand. »Guten Tag, Pater«, sagte er respektvoll. Dann warf er einen Blick hinunter zu Carl. »Wissen Sie, in siebzig von hundert Fällen werde ich wegen häuslicher Streitereien gerufen«, sagte er. »Ehepaare, Freunde und Freundinnen, Schwulenpaare – alle versuchen sich gegenseitig zu verletzen oder zu töten.« Er stieß Carl mit dem Gummiknüppel an. »Ich wünschte, ich käme öfter zu Leuten, die sich umarmen.« Der Polizist wandte sich an Schwester Peg und schüttelte ihr die Hand. »Ich bin übrigens Officer Gorman«, sagte er. Wieder stupste er Carl mit dem Stock an. »Ich nehme an, das ist der Grund, warum Sie angerufen haben.«
    Während Dan erklärte, wer Carl war und was passiert war, verdüsterte sich Officer Gormans Gesicht. Jedes Mal, wenn er das Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagerte, knarzte sein schwarzer Ledergürtel wie ein Sattel unter einem schweren Cowboy. »Ich kann Kinderquäler nicht ausstehen«, sagte er. »Für mich ist das die übelste Sorte Mensch, die herumläuft.« Er bückte sich, drehte Carl um und legte ihm Handschellen an. »Ich habe viel Gutes über Ihre Arbeit gehört«, sagte er an Schwester Peg gewandt. »Würden Sie mir bitte Ihr Büro zeigen?« Sie führte ihn durch den Gang zu ihrem Büro in der Annahme, er wolle telefonieren. Stattdessen begann er, auf ihrem Schreibtisch herumzusuchen. Er öffnete die oberste Schublade. »Ah, hier haben wir, was wir brauchen.« Er nahm einen Brieföffner aus der Schublade und ging zurück in Alissas Zimmer.
    Dan warf Schwester Peg einen fragenden Blick zu, als sie hinter Officer Gorman ins Zimmer trat. Sie zuckte nur mit den Schultern. Officer Gorman bückte sich zu Carl hinunter und drückte ihm den Brieföffner in die Hand. Dann stand er auf. Mit zwei Fingern hielt er den Brieföffner am oberen Ende fest und fragte vollkommen sachlich: »Mr. Deats hat Sie also mit diesem

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