Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
McJesus

McJesus

Titel: McJesus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
Vom Netzwerk:
und küsste Alissa auf die Stirn. »Bestens«, sagte er. »Und du, mein kleines Aschenputtel, bist ein Genie.«

14
    Dan beschloss, Peg nicht zu erzählen, dass er kein Priester war, weil Peg sich dann vielleicht veranlasst sehen könnte zuzugeben, dass sie keine Nonne war. Dans Plan würde aber besser funktionieren, wenn sie für jeden Schwester Peg blieb.
    Peg saß im Bett und las eine Zeitschrift, als Dan zu ihr ins Krankenhaus kam. »Ich fürchte, ich habe schlechte Nachrichten, Schwester.« Er zog sich einen Stuhl neben das Bett.
    »Mr. Sturholm hat die Baugenehmigung für sein Projekt bekommen. Aber ich habe auch ein paar gute …«
    »O verdammt.« Peg ließ die Zeitschrift auf ihren Schoß sinken. »Eigentlich dürfte ich nicht überrascht sein«, sagte sie. »Und was bedeutet das für uns?«
    »Wir müssen in ein paar Tagen das Haus geräumt haben.«
    Peg starrte ausdruckslos vor sich hin. »Haben Sie es allen gesagt?«
    »Sie wissen Bescheid«, sagte Dan. »Wir haben schon angefangen zu packen.« Er war sich nicht sicher, wie sie auf die Nachricht reagieren würde. Nun traten ihr die Tränen in die Augen. »Ich hoffe, Sie sind damit einverstanden.«
    Peg sah zur Zimmerdecke. Und dann stieß sie einen langen Seufzer aus. »Wissen Sie was? Es ist fast eine Erleichterung«, sagte sie mit einem resignierenden Lächeln. »Wenigstens haben wir alles versucht, nicht wahr?« Sie lachte gezwungen. »Aber ich will Ihnen ehrlich sagen – ich glaube nicht, dass ich noch viel länger durchgehalten hätte.«
    Dan berührte ihren Arm. »Ja, das verstehe ich gut, aber ich habe vielleicht –«
    »Vielleicht war es einfach nicht für mich bestimmt«, unterbrach sie ihn. »Ich meine, es heißt doch, dass alles aus einem bestimmten Grund geschieht, nicht wahr? Wenn eine Tür zufällt, bedeutet das, dass sich eine andere öffnet – so in der Art. Vielleicht will Gott mir auf diese Weise sagen, dass ich es aufgeben soll.« Sie schaute Dan an.
    Er schüttelte den Kopf. »Das denke ich nicht«, sagte er. »So etwas sagt Gott normalerweise nicht.«
    »Nein? Was denken Sie dann?«
    Dan dachte, dass er das Schlangentattoo gern wieder gesehen hätte, aber das konnte er schlecht sagen. »Ich denke, es war seine Art, mir zu sagen, wie wir unser kleines Problem lösen.«
    »Ja nun, vielleicht haben Sie Recht«, sagte sie. »Also, Pater, wie viele Tage – was?« Peg richtete sich jäh auf und starrte Dan an. »Was haben Sie gesagt?«
    Dan plusterte sich ein wenig auf. »Es ist Zeit, das gemästete Kalb zu schlachten.«
    Peg war zu desillusioniert, um sich noch irgendeine Hoffnung zu erlauben, andererseits ermutigte sie Dans hinterlistiges Grinsen. »Was meinen Sie damit, Pater?«
    Dan lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und formte mit seinen Fingern einen Rahmen. »Okay, stellen Sie sich Folgendes vor«, sagte er. Dann begann er, seinen Plan, den er hier zum ersten Mal in Worte fasste, zu erklären. Und er hörte sich besser an, als er gedacht hatte. Es war ein einfacher Plan, der viel für sich hatte, und Dan trug ihn mit so viel Begeisterung vor, dass man ihn schon deshalb gut finden musste. Fünf Minuten später, als er geendet hatte, stand er mit geröteten Wangen am Fußende des Bettes und fragte leicht außer Atem. »Also, was halten Sie davon?«
    Peg schaute ihm in die Augen. »Pater«, sagte sie, »Sie wissen, dass so etwas sittenwidrig ist, oder?«
    Dan sackte etwas zusammen. Das war nicht die begeisterte Reaktion, die er erwartet hatte. »Es hängt davon ab, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet«, sagte er. »Ich denke, man muss hier abwägen, welches das höhere Gut ist.« Er fand, dass er die Moral seines Plans nicht zu verteidigen brauchte, besonders nicht gegenüber einer Frau, die ihm erst kürzlich geholfen hatte, einen Mann wegen eines fingierten Angriffs mit einer tödlichen Waffe dingfest zu machen.
    Peg schüttelte den Kopf. »Nein, es ist egal, wie man es betrachtet«, sagte sie. »Es ist betrügerisch und unehrlich und, offen gesagt, bin ich nur sauer, weil ich nicht selbst draufgekommen bin.« Sie lächelte strahlend. Dan erwiderte ihr Lächeln. »Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott«, sagte er.
    Sie redeten noch lange, um die Details ihres Plans auszuarbeiten. »Sie müssen vor allem gleich ein Treffen mit Monsignore Matthews vereinbaren«, sagte Peg. »Er hat Einfluss und einige sehr gute Kontakte.«
    »Gut«, sagte Dan. »Die Diözese kann uns ruhig ein bisschen helfen.« Dan hatte keine Skrupel, den

Weitere Kostenlose Bücher