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McJesus

McJesus

Titel: McJesus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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Monsignore zu täuschen. Nach Michaels Darstellung hatten sich die beiden nie persönlich getroffen. Was Dan beunruhigte, war die Loyalität von Monsignore. »Schwester, sind Sie sicher, dass wir ihm bei dieser Sache vertrauen können?«
    »Glauben Sie mir«, sagte sie. »Er ist auf unserer Seite.«
    Dan vereinbarte das Treffen, und am nächsten Tag erschien der Monsignore im Care Center. Hier hörte er zum ersten Mal von der Schießerei, und er versprach, alles zu tun, was in seiner Macht stand.
    »Hallo, Monsignore«, sagte Dan. »Es freut mich, Sie kennen zu lernen. Und vielen Dank für all Ihre Hilfe.«
    Matthews sah Dan scharf an. »Guten Tag, Pater.« Sein Ton war verhalten. Gewiss, er hatte Pater Michael nach dieser Sache in Afrika geholfen, aber er war sich nicht sicher, ob der Mann wieder zur Vernunft zurückgefunden hatte. Seine Zuverlässigkeit war doch recht fraglich. »Schwester Peg sagte mir, Sie hätten eine Idee, wie dieses Haus zu retten sei.«
    »Der Glaube ist eine wundervolle Sache«, sagte Dan, während er die Hände vor dem Bauch faltete und hoffte, fromm auszusehen. »Ad majorem Dei gloriam, richtig?«
    »Mhm.« Monsignore hatte ein komisches Gefühl bei diesem Pater Michael. Er schien sich unheimlich anzustrengen, wie ein Priester zu wirken. Wer zum Teufel sprach heute noch Latein?
    »Ach, übrigens«, sagte Matthews. »Ich soll Sie von Kardinal Cooper grüßen.«
    Dan reagierte gelassen, als wäre er nicht im Geringsten darüber erstaunt. »Danke. Grüßen Sie ihn von mir, wenn Sie ihn sehen.« Dann nahm er einen Schreibblock, auf dem er sich einige Punkte seines Plans notiert hatte. »Darf ich Ihnen jetzt …«
    Monsignore Matthews trat einen Schritt näher. »Weiß Peg, wer Sie sind?«
    O verdammt, dachte Dan. Das geht nicht gut. »Mmm. In welcher Hinsicht?«
    »Lassen Sie den Quatsch«, sagte Monsignore stirnrunzelnd.
    »Sie sind ebenso wenig Pater Michael wie ich.«
    Dan hatte ausgespielt, und er wusste es. Er nickte nur. »Es war das mit Kardinal Cooper, stimmt’s?«
    »Sagen wir, Pater Michael hätte anders reagiert.« Monsignore Matthews drückte seinen Zeigefinger auf Dans Brust. »Lassen Sie mich Ihnen etwas sagen. Schwester Peg ist mir eine sehr liebe Freundin. Ich hege ihr gegenüber starke Beschützergefühle.« Er verstärkte den Druck seines Fingers. »Also. Wer zum Teufel sind Sie und was wollen Sie?«
    Dan wich nicht zurück. »Ich weiß Ihre Gefühle zu schätzen«, sagte er, »denn ich möchte sie ebenfalls beschützen.« Er wies auf einen Stuhl. »Bitte, setzen Sie sich. Ich werde es Ihnen erklären.« Dan erzählte die ganze Geschichte, von Scott Emmons bis zu Razor Boy. Nachdem er Monsignore Matthews von seiner Identität und seinen Absichten überzeugt hatte, erklärte er seinen Plan. Schließlich verschränkte er die Arme und lehnte sich an den Schreibtisch. »Also?«
    Monsignore Matthews räusperte sich. »Zunächst einmal … Es tut mir sehr Leid, was mit Ihrem Bruder geschehen ist. Er war ein guter Mensch, der etwas Besseres verdient hätte. Und dann möchte ich Ihnen sagen, dass Ihre Idee verdammt gut ist.« Er lachte leise. »Sie sind ein Priester nach meinem Herzen.« Er stand auf und schüttelte Dan die Hand. »Und drittens«, sagte er, »kann ich nicht glauben, dass Sie etwas mit diesen Fujioka-Spots zu tun haben. More is more! Ich liebe diese Spots!«
     
    Dan setzte sich ans Telefon und arrangierte ein Treffen mit Val Logan, einer Produzentin bei KNBC, die für Dinge dieser Art einen Blick hatte. Sie empfing Dan und Monsignore Matthews noch am selben Nachmittag in ihrem Büro und hörte sich ihre Geschichte an. »Das finde ich großartig«, sagte sie. Sie schlug ihren Terminkalender auf. »Ich kann Ihnen ein Neunzig-Sekunden-Segment geben für die Fünf-Uhr-Nachrichten morgen, wahrscheinlich mit einer Wiederholung um zehn. Was sagen Sie dazu?« Sie schien sehr zufrieden mit sich zu sein.
    »Das reicht nicht«, sagte Dan. »Wir brauchen zwei nachfassende Segmente während der Woche, und wir wollen, dass am Tag des Ereignisses live darüber berichtet wird.«
    Val war schockiert über diese Forderungen. »Bei allem nötigen Respekt, Pater, aber die meisten Leute sind entzückt, wenn sie die Fünf- und Zehn-Uhr-Nachrichten bekommen.«
    Monsignore Matthews erhob sich. »Wir sind nicht die meisten Leute, Miss Logan«, sagte er, während er sich über ihren Schreibtisch beugte und an dem Kreuz zog, das er an einer Kette um den Hals trug. »Wir gehören zu

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