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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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über den Scheitelpunkt der Anhöhe, ließ sich ein Stück den Abhang hinunterrollen, und richtete sich ziemlich erschöpft auf. Sein Atem flog, seine Bronchien pfiffen. Seine aufgeschlagenen Knie brannten, in den kleinen Schnitt- und Schürfwunden an seinen Händen stach der Schmerz, das qualvolle Hämmern in seinem durchschossenen Oberarm ließ ihn stöhnen, die Furche, die ihm eine Kugel über die Wade gezogen hatte, tobte.
    McQuade überwand Erschöpfung, Schmerz und Schwäche und rannte den Abhang hinunter, durchquerte eine geröllübersäte Ebene und schlug sich zwischen die Felsen.
    Und jetzt gönnte er sich eine Pause. Minutenlang stand er nach vorne gekrümmt da und der Sturm der Gefühle, der in ihm tobte, legte sich nur nach und nach. Einen Augenblick lang dachte er daran, zu Fuß nach Rough Creek zurückzukehren. Er verwarf den Gedanken wieder, weil dies seiner Meinung nach auch die Banditen für das Nächstliegende halten und ihm den Weg verlegen würden. Weiter östlich verlief der Chinle Wash. Dort gab es Farmen – dort würde er Hilfe erhalten.
    Er hatte kein Pferd. Er war verwundet und hatte Blut verloren. Die Banditen würden ihn jagen. Bald würde sich quälender Durst einstellen. McQuade schaute hinauf zum Himmel. Die Sonne stand im Südwesten, ein riesiger greller Fleck am Firmament, dessen Ränder auseinanderzufließen schienen. Die Stille, die den Texaner umgab, verstärkte das tiefe Empfinden von Einsamkeit und Verlorenheit.
    Aber er wäre nicht McQuade gewesen, ein Mann hart wie Stahl, wenn er resigniert und aufgegeben hätte. Sein Widerstandsgeist flackerte auf. Und der Wille, sich auch in dieser schier ausweglosen Situation durchzusetzen, gewann bei ihm die Oberhand. Ein entschlossener Zug brach sich Bahn in seine Miene. Er setzte sich in Bewegung.
     
    *
     
    Die Sonne stand hoch im Zenit. Wie mit glühenden Zungen leckte die Hitze über McQuades Gesicht. Seine Lider waren gerötet, seine Lippen rissig und pulvertrocken. Er konnte kaum noch schlucken, weil sein Kehlkopf wie ausgedörrt war.
    Seit zwei Stunden marschierte er durch die Felswildnis. Die Reitstiefel waren in dieser Unwegsamkeit absolut unangebracht. Seine Füße brannten, und er hatte das Empfinden, als hätte man ihm Bleigewichte an die Stiefel gebunden. Seine Beine wollten ihn kaum noch tragen. Staub scheuerte unter seiner Kleidung auf der schweißnassen Haut, Staub verklebte die Poren des Texaners.
    Von den beiden Banditen hatte er nichts mehr gesehen oder gehört. Aber er war illusionslos genug, um zu wissen, dass sie nicht aufgegeben hatten. Ihr Hass auf ihn war monströs.
    Eine Felswand spendete Schatten. An ihr türmten sich übereinander gelagerte Felsbrocken, aus den Spalten wuchs Unkraut. McQuade setzte sich auf einen der Gesteinsklötze. Sein Kinn sank auf die Brust. Er fühlte sich ausgepumpt, ausgelaugt, leer wie eine hohle Nuss. Er erinnerte sich eines Spruchs. Danach weigerte sich der Satan, gewisse Regionen in Arizona zu besuchen. Denn in der Hölle war es angenehmer.
    »Yeah«, krächzte McQuade im Selbstgespräch. »Dieses Land ist schlimmer als die Hölle – viel schlimmer.«
    Er lachte auf. Ein misstönender, sarkastischer Laut, voll bitterer Ironie.
    Der Kopfgeldjäger rastete eine halbe Stunde. Als er die ersten Schritte machte, fühlte er sich wie gerädert. Nur langsam wurde es besser, dennoch war es anstrengend und es kostete ihm alle Überwindung, einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    McQuade schleppte sich aus einer Schlucht. Und er traute seinen Augen nicht. Die Ebene, die vor ihm lag, wurde von einem Creek in zwei Teile zerschnitten. Büsche säumten den Fluss, hier und dort wurden sie von einer alten Pappel überragt.
    »Geschafft!«, krächzte der Kopfgeldjäger. Der Anblick des Creeks motivierte ihn. Seine Schritte wurden kraftvoller und schneller. Die letzten fünfzig Yards rannte er geradezu. Achtlos warf er das Gewehr auf den Boden, schlüpfte aus dem Mantel, riss sich den Hut vom Kopf und watete bis zur Flussmitte in das klare Wasser. Er tauchte seinen Kopf hinein, wusch sich das Gesicht, trank in durstigen Zügen.
    Es belebte ihn, er gewann neue Kraft. Die Signale, die sein Hirn aussandte, wurden von seinem ausgemergelten Körper wieder beantwortet. Seine Zuversicht, dieses Abenteuer heil zu überstehen, wuchs. Frische Energien beflügelten ihn.
    Er untersuchte die Wunde an seinem Arm. Sie blutete nicht mehr. Allerdings schmerzte sie höllisch. McQuade legte sich wieder den

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