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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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es niemand mehr gibt in Rough Creek, der das Gesetz vertritt. Ich vermute, dass hinter dem Diebstahl Rufus Moore und Cole Perrigo stecken.«
    »Das ist anzunehmen«, stimmte McQuade zu. »Wo waren die Tiere untergebracht?«
    »In einem Stall am Stadtrand. Holyman handelt mit Vieh, und er betreibt die Futtermittelhandlung.«
    »Beschreiben Sie mir den Weg«, bat McQuade.
    Zehn Minuten später saß er bei dem Stall ab. In einem Corral weideten ein halbes Dutzend Pferd. Daneben standen in einer Koppel einige Milchkühe. An den Stall war eine Schmiede angebaut. Ein Schuppen stand etwas abseits. Das Tor der Schmiede stand offen. An der Esse stand ein grobschlächtiger Bursche, der sich einen Lederschurz umgebunden hatte. Ein Halbwüchsiger, der den Blasebalg bediente, hielt in seiner Arbeit inne und beobachtete den Kopfgeldjäger. Aus dem Schuppen trat ein Mann, hielt kurz an, erkannte McQuade und kam schnell näher. »Man hat Sie also in Kenntnis gesetzt«, bemerkte er, als er heran war. »Es waren die zwei besten Pferde, die ich im Angebot hatte.«
    »Sind Sie Ben Holyman?«, erkundigte sich McQuade.
    Der Mann nickte. »Es ist für mich ein schmerzlicher Verlust. Wenn Sie mir die Tiere zurückbringen …«
    McQuade unterbrach den Viehhändler. »Ich kann nichts versprechen. Gibt es irgendwelche Spuren?«
    Holyman nickte. »Die Schufte sind nach Osten geritten. Vielleicht wollen sie nach Round Rock. Das ist die nächste Stadt, sie ist etwa zwanzig Meilen entfernt. Es ist kaum anzunehmen, dass sich die Halunken nach Norden oder Süden wenden. Im Norden ist die Carson Mesa, eine Felswüste, bar jeglicher Vegetation. Um im Süden die nächste Stadt zu erreichen, müssten sie fast vierzig Meilen zurücklegen. Für einen derart langen Ritt sind sie nicht gerüstet.«
    McQuade fand die Spur. Deutlich war sie im verstaubten Gras auszumachen. Der Kopfgeldjäger kletterte aufs Pferd, hielt aber noch die Zügel kurz. Das Tier tänzelte auf der Stelle und schnaubte. Mit einem Schenkeldruck presste McQuade dem unruhigen Vierbeiner die Luft aus den Lungen und es stand still. »Ich glaube nicht, dass Perrigo und Rufus Moore die Gegend verlassen haben«, knurrte er an Ben Holyman gewandt. »Ich denke vielmehr, dass sie nur darauf warten, mich vor die Mündungen ihrer Revolver zu bekommen.«
    Mit allen Anzeichen des tiefen Erschreckens stieß der Viehhändler hervor: »Weshalb fordern Sie es heraus, McQuade? Bleiben Sie in Rough Creek und nehmen Sie den Stern.«
    Ein starres Lächeln spielte um McQuades Lippen. »Ich will Perrigo. Und ich kriege ihn nur, wenn ich ihn aus der Reserve locke.«
    McQuade ruckte im Sattel und gab dem Pferd den Kopf frei.
    Die Sonne blendete ihn und er rückte sich den Stetson tiefer in die Stirn. Bald lag die Stadt hinter ihm. Hügel und Felsen umgaben ihn. Wispernd strich der Wind an den Abhängen und Felswänden entlang, raschelte in den Zweigen der halbverdorrten Sträucher und wühlte im Staub, der das ganze Land wie grauer Puder überzog.
    McQuade war gespannt wie eine Stahlfeder. Er hielt das Gewehr in der rechten Hand, es lag quer über dem Mähnenkamm des Pferdes. Seine Augen waren unablässig in Bewegung. Er spürte es ganz deutlich: Dieses Gebiet hielt für ihn eine böse Überraschung bereit. Es war wie eine Vision, die vor seinem geistigen Auge aus den Nebeln der nächsten Zukunft aufstieg. Die düsteren Ahnungen ließen sich nicht verdrängen. Irgendwo zwischen den Hügeln lauerte der Tod.
    Das Gefühl, beobachtet zu werden, ließ McQuade nicht los. Aber es geschah nichts. Er schätzte, dass er zwei Meilen geritten war. Der Untergrund war steinig geworden. Aber es gab immer wieder Hinweise, die dem Kopfgeldjäger verrieten, dass die beiden Banditen die Route nach Osten beibehielten.
    Tot, wie ausgestorben lag das Land vor McQuades Blick. Es wurde schnell wärmer. Aber noch waren die Konturen der Felsen und Hügel klar und scharf wie die Ränder von Scherenschnitten. Der Tau auf den Gräsern war getrocknet. Hoch über dem Kopfgeldjäger zog ein Bussard ohne einen einzigen Flügelschlag seine lautlosen Kreise durch die Luft.
    McQuade ritt zwischen steile Abhänge. Ein ganzes Stück vor ihm ragte ein Felsen aus dem Boden, der die Form eines überdimensionalen Pilzes hatte. Er besaß eine rötliche Farbe, an seiner Basis wucherten Comas. Die Instinkte des Kopfgeldjägers arbeiteten auf Hochtouren. Alles in ihm schrillte Alarm. Er stellte die Henrygun mit dem Kolben auf seinen Oberschenkel. Seine

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