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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Henry Rifle aus dem Scabbard und riegelte eine Patrone in die Kammer. Das trockene Knacken des Durchladens stand für einen Sekundenbruchteil in der heißen Luft.
    McQuade konnte nichts entdecken, was auf unmittelbare Gefahr schließen ließ. Er stellte das Gewehr mit der Kolbenplatte auf seinen Oberschenkel und ruckte im Sattel. »Hüh!«
    Das Pferd setzte sich in Bewegung. Die Hufe stampften. Dumpfes Pochen wurde vernehmbar. Das Tier schnaubte unwillig. Der intensive Brandgeruch machte es nervös. Vielleicht spürte es – wie der Mann auf seinem Rücken -, den Eishauch des Todes.
    Dem Fegefeuer seiner jagenden Gedanken ausgesetzt zügelte McQuade bei der reglosen Gestalt das Pferd und ließ sich aus dem Sattel gleiten. Er spürte die Hitze, die von dem brennenden Wagen ausging. Es knisterte und knackte. Plötzlich brach das Fuhrwerk, begleitet von einem berstenden Krachen, zusammen. Ein Meer von Funken wurde in die Höhe geschleudert, Aschefetzen wirbelten über den Boden. Die Eisenteile des Wagens glühten.
    McQuade ging bei dem wie leblos daliegenden Mann auf das linke Knie nieder, schob seinen linken Arm und den erschlafften Körper und drehte ihn auf den Rücken. Das Gesicht drückte nur die absolute Leere des Todes aus. In den weit aufgerissenen, gebrochenen Augen schien sich das Grauen widerzuspiegeln, dem der Tote in den letzten Minuten seines Lebens ausgesetzt war.
    Der Texaner schätzte den Mann auf vierzig Jahre. Sein Oberkörper wies mehrere Einschüsse auf. Fliegen und Mücken krochen auf dem Leichnam herum. Weder am Mann noch in seiner unmittelbaren Umgebung konnte McQuade eine Waffe sehen. Hier konnte keine Macht der Welt mehr helfen. Der Kopfgeldjäger presste die Lippen zusammen. Hart traten die Backenknochen in seinem hohlwangigen Gesicht hervor. In seinen pulvergrauen Augen konnte man eine Reihe von Gemütsbewegungen lesen. Da waren Erschütterung und Fassungslosigkeit, Ratlosigkeit und Grauen.
    McQuade drückte sich hoch und schritt langsam um den Haufen Brandschutt, der von dem Prärieschoner noch übrig war, herum. Da lagen eine Frau und ein weiterer Mann. Die Frau war fast nackt. Einige ihrer Kleidungsstücke lagen verstreut am Boden herum. Der Mann war weißhaarig, McQuade schätzte ihn auf Mitte sechzig. Auch seine Brust war von Kugeln regelrecht zerfetzt. Beide waren tot. Auch ihr Blut hatte Myriaden von Mücken angelockt.
    Der Herzschlag des Texaners drohte zu stocken, er schnappte nach Luft wie ein Erstickender. »Allmächtiger!«, brach es über seine zuckenden Lippen. Für einen Moment drohten ihn seine Gefühle zu überwältigen und er erschauderte. Wie Fieber rann das Entsetzen durch seine Blutbahnen. Mühsam kämpfte er um seine Fassung. Der Tod war ihm mit all seinen schrecklichen Gesichtern schon hundertmal und öfter begegnet, aber das, was sich ihm hier darbot, übertraf an Grausamkeit alles bisher Erlebte.
    Das Fuhrwerk hatte eine deutliche Spur in der Senke hinterlassen. Sie kam von Osten. McQuade heftete seinen Blick auf den Boden und ging weiter. Er sah eine Menge Hufspuren, im Staub glitzerten Patronenhülsen. Die Fährte von mindestens einem halben Dutzend Pferden führte nach Süden.
    Für den Kopfgeldjäger gab es hier nichts zu tun. Helfen konnte er nicht mehr. Er stieg auf sein Pferd und folgte der Spur des Wagens in östliche Richtung. Hügeliges Terrain nahm McQuade auf. Aus den Abhängen und auf den Kämmen erhoben sich Felsen. Sandige Flächen und Geröllfelder wechselten sich ab mit Inseln sonnenverbrannten Grases. Hier und dort reckte ein riesiger Saguarokaktus seine stachligen Arme zum Himmel. Oftmals meterhohe Ocotillos und dorniges Gestrüpp bildeten außer den Kakteen die karge Vegetation.
    Nach einer knappen Stunde schälten sich aus wabernden Luft die Häuser und Hütten einer Ortschaft. Sie lag inmitten einer weitläufigen Ebene, die im Süden von bizarren und zerklüfteten Bergen begrenzt wurde. Die Spur des Fuhrwerks führte direkt auf den Ort zu.
    Müde zog das Pferd des Kopfgeldjägers die Hufe über den Boden. Manchmal klirrte es, wenn ein Hufeisen gegen einen Stein prallte. Pferd und Reiter waren verschwitzt und verstaubt. Es war heiß wie in der Hölle. Unbarmherzig schickte die Sonne ihre glühenden Strahlen vom wolkenlosen Himmel.
    McQuade ritt in die Stadt. Es war Mittagszeit und die Menschen hielten Siesta. Einige Hunde lagen in den Schatten und rührten sich nicht. In dieser Stadt schien alles Leben wie gelähmt zu sein.
    Der Texaner ritt zum

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