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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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McQuade das Pferd, er selbst wusch sich das Gesicht, löschte ebenfalls seinen Durst und füllte seine Wasserflasche. Vor ihm lag unwirtliche, menschenfeindliche Felswüste; Hitze, Staub, Klapperschlangen, Eidechsen und Skorpione. Der Kopfgeldjäger gab sich keinen Illusionen hin. Er war drauf und dran, in die Hölle zu reiten.
    In Topawa hatte er sich etwas Proviant besorgt. Er nahm ein Päckchen mit Pemmican aus der Satteltasche, riss das Papier auf, und biss in die getrocknete Paste aus Dörrfleisch und Fett. Während er noch kaute, kletterte er wieder aufs Pferd und trieb es an.
    Der rötliche Schein verschwand, die Dämmerung schlich sich ins Land. Die Natur begann ihre Farben zu verlieren. McQuade ritt durch Schluchten, über felsige Plateaus, durch staubige Senken und folgte den Windungen zwischen den steinernen Giganten, die an riesige Grabsteine in einem Land voll namenloser Gräber erinnerten. Um ihn herum herrschte tiefes Schweigen. Lediglich das Klappern der Hufe auf dem knochentrockenen, harten Untergrund störte diese Stille.
    Es wurde dunkel. McQuade hatte die Spur der Bande verloren. Am Rande einer Ebene zerrte er sein Pferd in den Stand. Das Tier prustete und tänzelte auf der Stelle. Mitten in der Ebene sah der Kopfgeldjäger einige Lichter. Er konnte die Umrisse von flachen Häusern erkennen. Der Texaner zog die Unterlippe zwischen die Zähne und kaute darauf herum. Er fragte sich, ob er den Ort anreiten sollte. Es konnte ein Banditennest sein. Möglicherweise hauste dort sogar die Bande, der er folgte.
    Ein Zwiespalt war in McQuade aufgerissen. Schließlich entschied er sich und ritt an. Das Pferd trug ihn über die Ebene, die Lichter rückten näher, die Häuser und Hütten nahmen Form an. Der Kopfgeldjäger ritt zwischen Pferchen mit Schafen und Ziegen hindurch, passierte einen Schweinekoben, rümpfte die Nase, weil es fürchterlich stank, dann lenkte er seinen Vierbeiner zwischen die Häuser und Hütten und erreichte eine kleine Plaza. Sein hellwacher, aufmerksamer Blick schweifte in die Runde.
    Die Häuser waren zumeist aus Adobe errichtet. Vor einem lang gezogenen Bau mit vier kleinen Fenstern standen zwei Pferde. Trüber Lichtschein fiel aus den unverglasten Fenstern. Stimmengemurmel war zu vernehmen. McQuade zog sein Pferd nach links und ritt hin. Jetzt konnte er auch das verwitterte Holzschild über der Tür sehen. Das Wort 'Bodega' war mit schwarzer Farbe darauf gepinselt. Die Farbe blätterte schon ab.
    McQuade saß ab und schlang den langen Zügel um den Querholm, zog das Gewehr aus dem Sattelschuh und betrat das Wirtshaus. Der Eingang war niedrig und er musste den Kopf einziehen. Ein Vorhang aus polierten Holzperlen rasselte. Die Tür quietschte rostig in den Angeln. Der Geruch von Tabakrauch und gebratenem Fleisch schlug ihm entgegen.
    Im Schankraum standen sechs runde Tische. An einem hockten zwei Männer in dunklen Anzügen. An einem weiteren saßen drei Gäste. Von ihnen war keiner unter fünfzig, und McQuade stellte fest, dass von den dreien keiner eine Waffe trug. Anders die beiden Kerle, die den Kopfgeldjäger mit stechenden Augen und mit unverhohlenem Interesse fixierten. Über der Brust des einen kreuzten sich breite Patronengurte. An ihrem Tisch lehnten zwei Gewehre. Ob sie Revolver trugen, konnte McQuade nicht sehen, er vermutete es aber.
    Für Helligkeit sorgten Talglichter, die auf den Tischen standen, an denen Gäste saßen; Näpfe aus gebranntem Ton, gefüllt mit Rinderfett, aus dem ein grob geflochtener Docht aus Leinengarn ragte. Das Licht reichte nicht aus, um den Raum bis in seine Ecken auszuleuchten. Es spiegelte sich in den Augen der Gäste wider. Die Gesichter wirkten düster.
    »Buenas Noches«, grüßte McQuade laut, mit kratzender Stimme, und steuerte einen leeren Tisch an, zog sich einen Stuhl zurecht und ließ sich nieder. Das Gewehr legte er auf die Tischplatte.
    Der Wirt, ein dicker Bursche mit öligen, glatt zurückgekämmten Haaren, kam um den primitiven Tresen aus ungehobelten Brettern herum, riss bei McQuade ein Streichholz an und hielt es an den Docht des Talglichts. Die Flamme flackerte und rußte, und als sie ruhig brannte, fragte der Wirt: »Womit kann ich dienen, Señor? Sie haben sicher Hunger und Durst. Ich habe hervorragenden Wein.«
    Er sprach englisch, allerdings mit hartem Akzent. Ein schmieriges Grinsen zog seine wulstigen Lippen in die Breite.
    »Ein Glas Wasser bitte«, antwortete McQuade. »Und etwas zu essen. Vermieten Sie

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