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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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gekrümmt saß er auf dem Pferd. »Ich weiß, dass ihr zu El Invencible gehört. Sollt ihr mich zu ihm nach San Miguel bringen?«
    »Du weißt gut Bescheid«, stieß der mexikanische Bandit hervor. »Wer hat dich aufgeklärt?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Nein.« Wieder feuerte Martinez in die Luft. Nach kurzer Zeit erklangen prasselnde Hufschläge. Schließlich tauchten über ein halbes Dutzend gesattelter Pferde auf. Zwei Reiter trieben sie. Die Kerle auf den Schluchträndern verschwanden. Juan Martinez nickte. »Du hast recht, McQuade. Wir bringen dich zu El Invencible. Er möchte dich sehen, und er wird entscheiden, was mit dir geschieht.«
    »Sind es Männer aus San Miguel, denen ich über die Grenze gefolgt bin?«, fragte McQuade.
    Juan Martinez blieb ihm auf diese Frage die Antwort schuldig. Lediglich der Blick den er McQuade zuschoss, war sengend.
     
    *
     
    Nach einer guten halben Stunde scharfen Ritts erreichten sie das Dorf. Ein halb verfallener Glockenturm stach McQuade in die Augen. Durch offene Rundbogenfenster unter dem eingebrochenen Dach waren die morschen Balken des Glockenstuhls zu sehen. Die schweren Eisenbeschläge waren rot vom Rost. Das Dach des Kirchenschiffs war ebenfalls eingebrochen. Die Mauer, die die Mission umgeben hatte, stand nur noch in Fragmenten. Auf den Fundamenten der alten Siedlung rund um die Kirche hatten die Banditen ihre Häuser errichtet. Die Mauern bestanden aus übereinander geschichteten Steinen, als Dächer dienten dünne, verkrümmte Stämme, durch die Zweige und Äste geflochten waren. Die Bravados und ihre Familien hausten hier wie wilde Tiere. Etwas außerhalb des armseligen Dorfes war ein Pferch errichtet, in dem etwa zwei Dutzend Ziegen und Schafe untergebracht waren. In einem Koben aus verwitterten Stangen suhlten sich drei Schweine. Zwischen den provisorischen Behausungen wuchsen dorniges Gestrüpp, Kakteen und einige knorrige Korkeichen.
    Juan Martinez, der das Rudel anführte, riss vor der alten Kirche sein Pferd in den Stand. Männer, Frauen und Kinder versammelten sich. Gemurmel wurde laut. Dann bildete sich in der Rotte eine Gasse, durch die ein mittelgroßer, untersetzter Mexikaner schritt. Er war mit einer schwarzen Leinenhose und einer kurzen, schwarzen Jacke bekleidet. Die Knöpfe waren silberne Pecos. Unter seinem schwarzen Sombrero mit der silbernen Paspel um die breite Krempe quollen dunkle, strähnige Haare hervor, die ihm bis auf die Schultern fielen. Ein riesiger Schnurrbart verdeckte seinen Mund. Sein Gesicht war dunkel, und McQuade war klar, dass es sich bei El Invencible um einen Mestizen handelte. El Invencible war unbewaffnet.
    Juan Martinez blaffte auf Spanisch einen Befehl und die Banditen sprangen von den Pferden. Auch McQuade saß ab. El Invencible blieb drei Schritte vor dem Texaner stehen und wippte auf den Fußballen. Verworfenheit und Brutalität prägten sein Gesicht. Die schwarzen Augen glitzerten verschlagen. »Hola, Gringo!«
    »Buenos Dias«, erwiderte McQuade den Gruß und hakte beide Daumen in den Revolvergurt, den er nach wie vor trug. Dass ihn die Banditen nicht entwaffnet hatten, war für ihn das Zeichen, dass sie sich seiner ausgesprochen sicher waren.
    El Invencible stemmte beide Arme in die Seiten und legte den Kopf etwas in den Nacken. »Juan hat mir erzählt, was dich in unser Land getrieben hat.« Der Mestize sprach holpriges Englisch.
    »Ja, ich reite auf der Spur brutaler Mörder und niederträchtiger Kidnapper.«
    McQuade zeigte sich unerschrocken und furchtlos. Ein anderes Verhalten hätte an der momentanen Aussichtslosigkeit seiner Situation auch nichts geändert. Und ein mutiger Mann beeindruckte diesen Banditen sicherlich mehr als ein ängstlicher.
    Der Bandit spuckte aus. »Ich mag euch Gringos nicht!«, knurrte er. »Ihr seid arrogant und anmaßend.«
    »Für deine Antipathie hast du sicher einen Grund«, versetzte McQuade. »Warum mussten mich deine Männer zu dir bringen?«
    El Invencible warf sich in die Brust. »Weil ich in diesem Landstrich derjenige bin, der den Ton angibt. Hat man dir das nicht erzählt?«
    McQuade winkte ab. »Ich will dir deine Stellung hier nicht streitig machen, Valderez. Mein einziges Bestreben ist es, zwei entführte Halbwüchsige aus der Gewalt ihrer Kidnapper zu befreien und in die Staaten zurückzubringen. Dagegen kannst du doch nichts einzuwenden haben.«
    »Und wenn doch? Du bist ein verdammter Gringo, der illegal in unser Land gekommen ist. Ich kann dich töten.« Er hob

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