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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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abseits vom Ufer lag. »Und denke stets an meine Warnung.«
    Aufreizend langsam befolgte der Bandit die Anordnung. Als er saß, ging McQuade zu seinem Pferd, stieß die Henrygun in den Sattelschuh, dann wusch auch er sich Staub und Schweiß aus dem Gesicht und löschte dann seinen Durst. Er ließ dabei Link Leacock nicht einen Augenblick lang aus den Augen.
    »Du bist nervös, McQuade«, kam es höhnisch von dem Banditen.
    Der Kopfgeldjäger hatte sich aufgerichtet. »Der Umgang mit dir ist ungefähr so wie der Umgang mit einer Klapperschlange«, gab er gedehnt zu verstehen. Er führte sein Pferd zum Ufer. Unter den stampfenden Hufen spritzte und gischtete das Wasser. Der Kopfgeldjäger schüttelte den Kopf. »Nervös ist nicht der richtige Ausdruck, Leacock. Ich würde es als vorsichtig bezeichnen.«
    Der Bandit lachte rasselnd und erhob sich. »Du stehst mit einem Bein im Grab, McQuade.«
    Der Texaner zuckte unbeeindruckt mit den Achseln. »Wie nennt man das, was du abziehst? Psychologische Kriegsführung? Damit kommst du bei mir nicht weiter, Leacock. – Hol deinen Gaul. Wir setzen unseren Weg fort.«
    Während der Bandit in den Fluss marschierte, um auf sein Pferd zu steigen, drehte sich McQuade halb herum und schaute in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Das Terrain lag wie ausgestorben vor seinem Blick. Über den Felsen spannte sich blauer, ungetrübter Himmel. Weiter westlich waren ein paar dunkle Punkte vor dieser Kulisse auszumachen, die mit gespenstischer Lautlosigkeit weite Kreise zogen. Aasgeier …
    McQuade schwenkte den Blick nach links, dann nach rechts und ließ ihn über die bizarren und zerklüfteten Felsformationen hinweggleiten.
    Nichts!
    Irgendwie aber konnte er sich des Eindrucks nicht erwehren, von stechenden Augen beobachtet zu werden. Es war ein unbehagliches Gefühl, das ihn beschlich, und er verspürte ein seltsames Kribbeln zwischen den Schulterblättern. Seine Instinkte meldeten Alarm. In zahlreichen gefährlichen Situationen erprobt ließen sie ihn kaum im Stich – sie waren geradezu untrüglich geworden.
    Wie einem inneren Zwang folgend zog McQuade die Henry Rifle aus dem Scabbard. Er stellte seinen linken Fuß in den Steigbügel, seine Linke umklammerte das Sattelhorn, mit einem kraftvollen Ruck zog er sich auf den Pferderücken. Das Gewehr legte er quer über den Mähnenkamm des Tieres, seine Hand umspannte den Kolbenhals.
    Leacock beobachtete ihn über den Rücken seines Pferdes hinweg. Als sich ihre Blicke begegneten, schaute der Bandit schnell zur Seite. Er schwang sich in den Sattel und ritt an. Als er jetzt McQuade musterte, war sein Blick unergründlich und ausdruckslos. Das Pferd stampfte über den hartgebackenen Schlamm des Ufersaums direkt auf McQuade zu. »Zwanzig Meilen durch die Cliffs sind die Hölle, McQuade«, sagte Leacock zwischen den Zähnen. »Wenn wir in Cane Beds ankommen, wird uns die Sonne das Mark aus den Knochen gesaugt haben. Dieses Land ist schlimmer als das Fegefeuer.«
    »Bist du um dein Wohl besorgt? Als du im Auftrag von Quinncanon die vier Morde begingst, warst du weit weniger zimperlich.«
    Leacock biss die Zähne zusammen und hämmerte seinem Pferd brutal die Sporen in die Seiten. Wie von der Sehne geschnellt vollführte das gepeinigte Tier einen Satz nach vorn, ein schriller, durchdringender Schrei des Banditen und ein harter Faustschlag zwischen die Ohren versetzten das Pferd in Panik. Es raste auf McQuade zu. Leacocks Absicht war klar. Er wollte den Vierbeiner des Kopfgeldjägers rammen.
    McQuade konnte das Weiße in den Augen des Mörders sehen, er sah das verzerrte Gesicht, das in diesen Augenblicken fast keine menschlichen Züge mehr aufwies und nur noch eine Physiognomie des vernichtenden Hasses war, und er trieb sein Pferd hart an, um dem wilden Ansturm auszuweichen. Leacock riss seinen Vierbeiner rücksichtslos herum, aber er erreichte mit dieser Aktion nur, dass das Tier wiehernd auf die Hinterhand stieg. McQuade zerrte sein Pferd halb herum und schlug mit der Henrygun zu. Wie von einer gigantischen Faust getroffen wurde der Bandit aus dem Sattel gefegt. Er krachte schwer auf den Rücken, der Aufprall drückte ihm die Luft aus den Lungen, seine Augen weiteten sich, fast verzweifelt schnappte er nach frischem Sauerstoff.
    McQuade sprang vom Pferd.
    Das Tier des Banditen stand wieder auf allen vieren, spielte mit den Ohren und rollte mit den Augen. Das Pferd prustete und peitschte wie wild mit dem Schweif.
    Der Bandit rollte sich auf

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