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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Hüfte.
    »Mach was er sagt, Gregory!«, knurrte James Leacock. An McQuade gewandt erklärte er: »Wenn Link gemordet hat, dann muss er die Konsequenzen tragen. Ich denke, dass man ihm einen fairen Prozess zugestehen wird.«
    »Sicher«, versetzte McQuade. Der Ausdruck in seinen Augen strafte die Worte des Farmers Lügen. Dem Texaner entging das tückische Schillern nicht. Der alte Leacock wollte ihn nur in Sicherheit wiegen, er sollte unvorsichtig werden. Jeder Sinn des Kopfgeldjägers arbeitete mit doppelter Schärfe. Unachtsamkeit konnte fatale Folgen für ihn haben – tödliche Folgen.
    Gregory Leacock setzte sich fast widerwillig in Bewegung. Gleich darauf verschwand er im Stall.
    Susan Leacock verließ das Farmhaus. Das Gewehr hatte sie weggelegt. Sie brachte ein Hemd für ihren Sohn. Link Leacock zog es an und stopfte es in die Hose.
    James Leacock ließ seine Stimme erklingen. »Keine Sorge, Mister, wir werden Ihnen keine Steine in den Weg legen. In den kommenden Tagen werde ich selbst nach Cane Beds kommen. Ich kenne Link. Er ist kein kaltblütiger Killer. Wenn er im Kampf die Männer getötet hat, von denen Sie sprachen, dann wird man ihn dafür nicht hängen können.«
    »Das Gericht wird sämtliche Fakten prüfen und dann zu einem Ergebnis kommen«, versetzte McQuade. »Mein Job ist erledigt, sobald ich Ihren Sohn beim Sheriff in Cane Beds abgeliefert habe.«
    »Nennen Sie mir Ihren Namen«, forderte der Farmer.
    »McQuade.«
    Von nun an herrschte Schweigen. Schließlich führte Gregory Leacock ein reitfertiges Pferd aus dem Stall.
    »Nimm das Tier am Zaumzeug«, gebot McQuade mit Blick auf Link Leacock. »Mein Pferd steht zwischen den Büschen dort.« Der Texaner wies mit dem Kinn in eine bestimmte Richtung. »Vorwärts!«
     
    *
     
    Die Sonne stand über den Bergen im Südosten und schleuderte glühende Hitze auf das Land. Die Luft flimmerte. Ein heißer Südwind trieb Staubwirbel vor sich her. Ringsum erhoben sich nackte Felsen, schwangen sich steile Geröllhänge nach oben, wechselten Inseln gleißenden Sandes mit Flächen halb verdorrten Grases. Es gab riesige Kakteen, mehrere Yard hohe Ocotillos, Comas und Kreosot. Das waren die Hurricane Cliffs - ein Landstrich, den Gott in einer schrecklichen Gemütsverfassung erschaffen haben musste.
    Link Leacock ritt eine Pferdelänge vor McQuade. Der junge Bandit saß nach vorne gekrümmt im Sattel, sein Kinn war auf die Brust gesunken. McQuade hielt die Henry Rifle in der rechten Hand, er hatte sie mit der Kolbenplatte auf seinem Oberschenkel abgestellt. Die Pferde gingen im Schritt und ließen müde die Köpfe hängen. Ihre Hufe rissen kleine Staubfontänen in die kochende Luft.
    Immer wieder sicherte McQuade hinter sich. Er rechnete mit einer bösen Überraschung von Seiten des alten Leacock. James Leacock würde alles daran setzen, zu verhindern, dass er, McQuade, seinen Sprössling in Cane Beds dem Gesetz überantwortete. Er war in der Lage, das heimtückische Glimmen, das er im Blick des Farmers wahrgenommen hatte, richtig zu deuten.
    Also war der Texaner wachsam.
    Als sie etwa eine Stunde später einen schmalen, nahezu ausgetrockneten Creek erreichten, ordnete McQuade eine Pause an. Sie stiegen von den Pferden. Die Tiere liefen zum Wasser und begannen zu saufen. Link Leacock fixierte den Kopfgeldjäger. McQuade wies mit dem Kinn auf das schmale Rinnsal. »Mach schon, Leacock. Wasch dir das Gesicht und trink. Und sei versichert, dass ich immerzu ein Auge auf dich haben werde.«
    Der Bandit zeigte die Zähne. Es erinnerte an das Zähnefletschen eines zornigen Schäferhundes. »Bis Cane Beds sind es noch zwanzig Meilen, McQuade. Und einmal wirst du unachtsam sein. Dann …«
    Viel sagend schwieg Link Leacock.
    »Spar dir deine Worte«, antwortete McQuade grollend. »Und lass dir gesagt sein, dass es an dir selbst liegen wird, wie und in welchem Zustand du Cane Beds erreichen wirst. Wenn du auf krumme Gedanken kommst, wirst du die zwanzig Meilen quer über den Pferderücken hängend zurücklegen.«
    Der Anflug eines spöttischen Grinsens lag um Link Leacocks Mund, als er seinem Pferd zur Mitte des Creeks folgte. Dort kauerte er nieder, warf sich ein paar Hände voll Wasser ins das verschwitzte Gesicht, dann trank er. Schließlich watete er zum Ufer zurück. Mit hinterhältigem Ausdruck und voller Herausforderung musterte er McQuade.
    »Setz dich auf den Felsbrocken!«, wies ihn der Kopfgeldjäger an und deutete auf den Findling, der ein paar Schritte

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