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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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zusammengebissen, hart traten die Backenknochen in seinem Gesicht hervor. In den grauen Augen war steinerne Ruhe. Sein Herz schlug einen normalen Rhythmus. Er hatte einiges an Erfahrung gesammelt, ihm waren eine Reihe von Lektionen erteilt worden. Es hatte ihn geformt, ihn geprägt und es hatte ihn hart und kompromisslos werden lassen.
    Der Stoff des Mantels hatte sich über der Wunde an seinem Arm mit Blut voll gesaugt. Fliegen krochen darauf herum. McQuade ignorierte den Schmerz, der von der harmlosen Wunde ausging.
    Du hast dich nicht getäuscht, McQuade! Die Geräusche sind aus der Schlucht gekommen. Da ist einer.
    Er pirschte am Fels entlang. Einige Felsbrocken, die eine übernatürliche Kraft zersplittert zu haben schien, stapelten sich an der rauen Wand. Dazwischen wucherte dorniges Gestrüpp. McQuade konnte nicht darüber hinwegblicken. Wenn er einen tieferen Einblick in die Schlucht haben wollte, musste er um dieses Hindernis herum, oder er musste den Haufen Steine erklimmen.
    Zwischen den Felsen herrschte bedrückendes Schweigen. Aber der Hauch der tödlichen Gefahr war nahezu körperlich zu spüren.
    In dem Moment, als sich McQuade anschickte, auf die übereinander getürmten Felsblöcke zu klettern, kam eine Gestalt um den Gesteinshaufen.
    James Leacock!
    Er hielt das Gewehr an der Hüfte im Anschlag und schoss sofort. Mit dem Brechen des Schusses sprang McQuade zur Seite und feuerte ebenfalls. Die beiden Detonationen verschmolzen ineinander und röhrten durch die Schlucht, erweckten brüllende Echos zum Leben, ein Querschläger quarrte ohrenbetäubend.
    Leacocks Geschoss verfehlte den Kopfgeldjäger um Haaresbreite, das Blei des Texaners indes bohrte sich in die Schulter des grauhaarigen Farmers. Der Treffer riss ihn halb herum. Sein Mund klaffte auf, sein Schrei jedoch erstickte im Ansatz. Er wirbelte herum und verschwand hinter dem Haufen aus Felsbrocken aus McQuades Blickfeld.
    Der Kopfgeldjäger hatte durchgeladen. Die ausgeworfene Hülse rollte über den Boden. Pulverdampf zerflatterte. Die gebotene Vorsicht nicht außer Acht lassend huschte McQuade um die Gesteinshalde herum. James Leacock verschwand gerade um einen Felsvorsprung. Im nächsten Moment kam prasselnder Hufschlag auf.
    McQuade rannte zu seinem Pferd, band es los und sprang in den Sattel. Im gestreckten Galopp jagte er zwischen die Felsen. Die Schlucht endete nach etwa zweihundert Yards und vor dem Blick des Kopfgeldjägers dehnte sich eine Ebene, die einen Durchmesser von einer halben Meile hatte und die mit kniehohen Büschen regelrecht übersäht war. Hier und dort ragte ein Felsen aus dem Boden. Es gab tausend Möglichkeiten für einen Hinterhalt.
    McQuade schaute umfassend in die Runde. Sein Pferd trat auf der Stelle. Die Gefahr konnte hinter jedem Strauch, hinter jedem Felsen lauern. Der Tor war allgegenwärtig. James Leacock schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Das Trällern einer Lerche war das einzige Geräusch, das die lastende Stille störte.
    Irgendwo hinter einem der Felsgebilde hockte James Leacock und leckte seine Wunde. Und er wartete sicher nur darauf, dass er, McQuade, ihm vor die Mündung tanzte.
    »Diesen Gefallen werde ich dir nicht erweisen, Leacock«, murmelte der Texaner und wendete sein Pferd. Im Trab ritt er in die Schlucht zurück, durchquerte sie und kam wieder in die Nähe des Flusses, wo er um ein Haar dem ersten Schuss aus dem Gewehr eines der Leacocks zum Opfer gefallen wäre. Vom Pferd aus kletterte er auf den Felsen, der ihm schon einmal als Ausguck gedient hatte. Link Leacock und sein Bruder waren verschwunden. McQuade zog die Unterlippe zwischen die Zähne und kaute darauf herum. Es war davon auszugehen, dass Link Leacock jetzt auch bewaffnet war. Das Verhältnis stand drei zu eins. Ein tödliches Verhältnis …
     
    *
     
    McQuade ahnte, dass die drei Leacocks nach Hause reiten würden. James Leacock war verwundet. Wahrscheinlich steckte die Kugel in seiner Schulter. Sie musste herausgeholt werden, sonst würde der alte Knabe am Wundbrand zugrunde gehen. Also mussten sie zusehen, dass er Hilfe bekam.
    McQuade beschloss, das Trio vor der Farm zu erwarten. Er ritt nach Südwesten. Besonders eilig hatte er es nicht, denn wegen der Verwundung James Leacocks würden die drei nicht sehr schnell vorwärts kommen. McQuade konnte also sein Pferd schonen. Bis zur Farm waren es ungefähr zehn Meilen.
    Die Wunde an McQuades Oberarm hatte zu bluten aufgehört. Der Stoff des Mantelärmels trocknete. In

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