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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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verknüpfte das eine Ende mit den Fesseln, die um Strother Bradys Handgelenke lagen, das andere Ende in der Hand kletterte er aufs Pferd, schlang das Lasso um den Sattelknauf und angelte sich die Zügel. Er trieb das Pferd an. Fluchend setzte sich auch der Bandit in Bewegung.
    Von Osten her schob sich die Nacht über die Hügel. Das karge, zerklüftete Land ringsum war von der unablässig sengenden Sonne verbrannt, tot, und glich mit seinen ruinenähnlichen Felstürmen und -monumenten einem riesigen Trümmerfeld. Sie befanden sich zwischen steilen Abhängen, von denen Sand floss und die von Geröll übersät waren. Die Dunkelheit nahm zu, am Himmel blinkten die ersten Sterne. Immer wieder stolperte der Bandit. In diesem unwegsamen Terrain waren die hochhakigen Reitstiefel vollkommen ungeeignet. Seine Füße begannen zu brennen und wurden schwer wie Blei. Die Bronchien des Sheriffmörders pfiffen.
    Als es finster war, hielt McQuade an. Sie befanden sich zwischen etwa hundert Fuß hohen Felswänden. Kühler Wind strömte ihnen entgegen. Die Finsternis in der Schlucht war dicht und mit den Augen nicht zu durchdringen. »Wir bleiben hier bis zum Morgengrauen«, erklärte McQuade und saß ab, knüpfte das Lasso vom Sattelknauf, ging damit zu einem Strauch und zerrte mit Hilfe des Lassos den Banditen zu sich heran. Dann band er das Lasso am armdicken Ast eines Strauches fest. »Leg dich auf den Boden!«, befahl McQuade.
    Strother Brady stellte keine Fragen und gehorchte. McQuade fesselte ihm die Füße zusammen, dann schüttete er Wasser in die Krone seines Hutes und tränkte sein Pferd. Danach lockerte er den Sattelgurt und leinte das Tier ebenfalls an einen Strauch. Er setze sich auf den Boden und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Felswand, zog die Beine an und bohrte die Absätze in den Sand. Das Gewehr hatte er neben sich auf die Erde gelegt.
    »Du solltest dich keinen Illusionen hingeben!«, blaffte Strother Brady gehässig. »Sicher folgen sie unserer Fährte schon wie ein paar Bluthunde. Diese dreckigen Greaser werden uns massakrieren. Wir werden hier elend vor die Hunde gehen. Ich frage mich …«
    Hart schnitt McQuade dem Banditen das Wort ab, indem er hervorstieß: »Frag es den Teufel in der Hölle, Bandit, wenn du dir am Ende eines soliden Hanfstricks das Genick brichst.«
    »Du bist ein …«
    Wieder ließ der Kopfgeldjäger seinen Gefangenen nicht zu Ende sprechen. Er schnarrte: »Keine Beleidigungen mehr, Brady. Wenn doch, dann schneide ich dir den Schnurrbart ab und stopfe ihn dir in den Hals. Und das ist kein leeres Versprechen.«
    Ein Laut, dem Prusten eines verausgabten Pferdes nicht unähnlich, stieg aus Strother Bradys Kehle. Hass und tödliche Leidenschaft würgten ihn mit ungnädiger Hand.
     
    *
     
    McQuade hatte den Kopf gesenkt. Immer wieder drohte ihn die Müdigkeit zu übermannen. Das eine oder andere Mal schreckte er hoch, weil er glaubte, ein Geräusch vernommen zu haben. Strother Brady schlief. Tiefe, regelmäßige Atemzüge verrieten es. Hin und wieder schnarchte er leise. Auch die Pferde schliefen.
    Der Nachtwind strich leise wispernd an den Felsen entlang. Über der Schlucht stand der Mond. Er schien höhnisch auf McQuade herabzugrinsen. Es war kühl und den Kopfgeldjäger fröstelte es. Mitternacht war längst vorbei. Die Nacht begann sich von Osten her zu lichten. Es war die Stunde, in der sich die Jäger der Nacht zur Ruhe begaben. Die Sterne verblassten.
    Plötzlich erhob sich McQuades Pferd. Das Tier spielte mit den Ohren und prustete mit geblähten Nüstern. McQuade deutete dieses Zeichen richtig. Das Pferd hatte irgendeine Witterung aufgenommen. McQuade nahm das Gewehr und drückte sich hoch. Vornüber geneigt stand er da und lauschte. In ihm schlugen die Alarmglocken an. Und dann vernahm er das ferne Kläffen eines Hundes, ein Laut, der vom Wind herangetragen wurde wie eine Warnung vor Unheil und Verderben.
    Mit drei Schritten war McQuade bei Strother Brady, er stieß ihn leicht mit der Stiefelspitze in die Seite, und als der Bandit den Kopf anhob, knurrte McQuade. »Sie kommen mit Hunden. Hoch mit dir. Wir müssen verschwinden.«
    Strother Brady riss es regelrecht in eine sitzende Stellung. »Der Himmel steh uns bei!«, entfuhr es ihm. Er atmete tief durch und grollte: »Ich denke, wir brauchen jetzt einen starken Schutzengel. Andernfalls …«
    »Der Schutzengel ist immer nur so gut wie der Mann, den er beschützen soll«, knurrte McQuade und zog die Sattelgurte straff. Dann

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