Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
Vom Netzwerk:
Querschläger zum Himmel. Pulverwolken standen in der klaren Morgenluft. In der Ebene rollte das Echo der Schüsse, stieß gegen die Bergflanken und verebbte mit geisterhaftem Geflüster.
    Als die Banditen merkten, dass sie lediglich ihr Blei vergeudeten, stellten sie das Feuer ein. Einer brüllte: »Por Dios, der verfluchte Gringo hat Manuelito erschossen. Dafür werden wir ihm die Haut in Streifen abziehen.«
    »Mir hat er eine Kugel ins Bein geknallt!«, schrie ein anderer mit schmerzgepresster Stimme. »Ich blute wie ein Schwein. Wenn ich diesen Bastard in die Finger kriege …«
    »Bei der heiligen Jungfrau von Guadelupe, wir kriegen ihn!«, kam es aus der Kehle eines weiteren der Bravados.
    »Denkt daran, Muchachos, dass ihn El General lebend haben möchte«, mahnte einer.
    Das Verhältnis stand vier zu eins, vielleicht sogar fünf zu eins. Der Verwundete war nach wie vor als Gegner einzukalkulieren und gewiss tödlich gefährlich. McQuades Gedanken arbeiteten fieberhaft. Er konnte sich nur nach einer Seite verteidigen. Wenn sie ihn aber in die Zange nahmen, war er chancenlos. Er entschied sich. Sein Mund wurde schmal, ein herber Zug kerbte sich in seine Mundwinkel. »Du musst es tun, McQuade«, murmelte er und hob das Gewehr an die Schulter. Der Schuss dröhnte. Eines der Pferde brach zusammen wie vom Blitz getroffen. Der Kopfgeldjäger repetierte und nahm das nächste Pferd aufs Korn.
    »Der Bastard knallt unsere Gäule ab!« Die Stimme des Rufers kippte. »Dafür …«
    Die weiteren Worte gingen unter im Krachen der Henry Rifle. McQuade hasste sich selbst für das, was er tun musste. Er verspürte einen bitteren Geschmack in der Mundhöhle, als das zweite Pferd tot zusammenbrach. Es war eines der ältesten Prinzipien der Menschheit, das ihn zwang, so zu handeln, nämlich der Selbsterhaltungstrieb.
    Die Bravados heulten auf, und dann begannen wieder ihre Waffen zu donnern. Sie schossen wie von Sinnen, gesteuert von der blinden Wut und einem mörderischen Hass. Die Kugeln meißelten Splitter von dem Felsen, hinter dem sich McQuade verbarg, die wie kleine Geschosse nach allen Seiten spritzten.
    Als eine Feuerpause eintrat, erschoss McQuade das dritte Pferd. Und die anderen Tiere gingen von Panik erfasst durch.
    Vom Hass überwältigt achteten die Bravados nicht mehr auf ihre Sicherheit. In Zickzacklinie hetzten sie den Abhang hinauf. Es war wie ein Rausch. Ernüchtert wurden Sie, als einer ihrer Kumpane die Arme in die Höhe warf, das Kreuz hohl machte und zu Boden ging. Sie rannten in Deckung, während der Getroffene ein Stück den Hang hinunter rollte und schließlich mit ausgebreiteten Armen liegen blieb.
    Das Hufgetrappel, das die durchgehenden Pferde verursachten, entfernte sich schnell und wurde immer leiser.
    »Wir werden dich über einem Feuer rösten, Gringohund!«, brüllte einer der Bravados mit vom Hass verzerrter Stimme. »Du wirst den Tag verfluchen, an dem dich deine Mutter geboren hat.«
    McQuade zog sich zurück, lief zu seinem Pferd, warf sich in den Sattel und ritt den Abhang hinunter. Strother Brady trat aus der Deckung eines Strauches. »Vergiss mich nicht, McQuade«, rief er, und die Rastlosigkeit ließ die Muskeln in seinem Gesicht zucken.
    McQuade ritt zu ihm hin und hielt an, schüttelte den Steigbügel vom rechten Fuß und ließ seine Stimme erklingen: »Steig vor mir aufs Pferd. Beeile dich!«
    »Hast du die Kerle erledigt?«, fragte der Bandit, als McQuade das Pferd anspornte.
    »Vier sind noch übrig. Einer der vier hat eine Kugel im Bein. Ich habe die beiden Hunde und drei ihrer Pferde erschossen, die anderen Tiere haben die Flucht ergriffen. Ich schätze aber, dass die Kerle sie einfangen werden und sich wieder an unsere Fersen heften. Ich denke, wir sind noch nicht aus dem Schneider.«
    »Welcher Teufel hat ausgerechnet dich auf meine Fährte gesetzt, McQuade«, platzte es aus dem Banditen heraus. »Du – du bist schlimmer als ein Puma.«
     
    *
     
    »Zur Hölle!«, fluchte Strother Brady. »Ich verdurste, McQuade. Wie weit ist es noch bis Nogales? Die Zunge klebt mir am Gaumen wie ein trockenes Blatt. Ich kann kaum noch schlucken.«
    Es war nur noch ein staubheiseres Geflüster, das der Bandit zustande brachte. Die Hitze war quälend. Über den Hügeln flirrte die Luft. Die Konturen zerflossen. Es war windstill. Selbst die Vögel schwiegen. Und dabei hatte die Sonne noch nicht einmal ihren höchsten Stand erreicht. Erst in etwa einer Stunde würde sie hoch im Zenit stehen und

Weitere Kostenlose Bücher