Meade Glenn
Cole.«
Kursk schaute mit betrübter Miene auf das Foto und nahm es in die Hand. »Das tut mir wirklich Leid.«
»Er war Jacks einziger Sohn. So eine Tragödie kann einen Menschen schwer treffen.« Morgan stellte seinen Becher auf den Tisch. »Nach Informationen unseres Geheimdienstes gehörte Mohamed Rashid zu den Drahtziehern des Anschlags.
Mit dem Segen von Abu Hasim. Siebzehn junge Amerikaner starben, als die Cole indie Luft gejagt wurde. Die meisten waren noch halbe Kinder, die gerade die Highschool verlassen hatten. Jack ist daher an der Aufklärung dieses Falles persönlich interessiert. Wenn Rashid sich hier aufhält, wird er alles daransetzen, ihn zu schnappen. Und das schließt seine Helfershelfer mit ein, auch wenn es alte Freunde von Ihnen sind.«
Kursk wusste nicht, was er sagen sollte. Plötzlich kehrte Collins zurück und sah das Foto in Kursks Hand. Er stellte es verlegen auf den Schreibtisch und warf Collins, der sofort wieder auf den Fall zu sprechen kam, einen unsicheren Blick zu.
»Die Kopien sind in der Mache. Wir lesen sie kurz durch, um Unklarheiten zu beseitigen, falls es noch welche gibt. Dann bringen wir Ihr Gepäck in die Wohnung und fahren nach Alexandria.«
»Wie bitte?«
»Das ist ein Bezirk in Virginia südlich vom Potomac River«, erklärte ihm Morgan, der mit dem Finger auf die Karte an der Wand tippte. »Dort leben viele Einwanderer aus dem Nahen Osten und den arabischen Staaten. Darum wollen wir uns da einmal umsehen. Falls Rashid und Gorev sich hier aufhalten, könnte es sein, dass sie sich in einem Haus dort verstecken.«
»Wenn sie hier sind«, sagte Collins zu Kursk, »werden sie sich möglichst selten in der Öffentlichkeit blicken lassen.
Trotzdem sind sie gezwungen, einzukaufen, essen zu gehen, zu tanken, falls sie mit dem Wagen unterwegs sind, ein Taxi oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder einfach mal frische Luft zu schnappen.«
Collins nahm einen Umschlag aus seiner
Schreibtischschublade, zog ein unscharfes Schwarz-Weiß-Foto heraus und reichte es Kursk. »Das ist eine der wenigen Aufnahmen, die uns von Rashid vorliegen. Ein Mossad-Agent hat es vor ein paar Jahren geschossen. Es ist ziemlich schlecht, aber ein besseres haben wir nicht. Wir zeigen die Fotos von Rashid und Gorev allen unseren Informanten, die wir im Bezirk haben. Sie sollen Augen und Ohren offen halten. Anschließend kümmern wir uns um die arabischen Verdächtigen, die observiert werden. Mal sehen, ob die Kollegen was herausbekommen haben.«
Kursk betrachtete aufmerksam das Foto und gab es Collins anschließend zurück. »Wie Sie meinen.«
Collins’ Telefon klingelte. Er hob den Hörer ab. Kursk hörte nicht, was der Anrufer sagte, aber ihm entging Collins’
hektischer Ton nicht. »Welche Adresse?«
Collins kritzelte etwas auf seinen Notizblock. »Okay, wir sind schon unterwegs.« Er legte auf und riss den Zettel vom Block.
»Hast du was, Jack?«, fragte Morgan.
»Vielleicht ja, vielleicht nein. Bei der Überprüfung der Lagerhäuser hat sich was ergeben.«
Seit acht Uhr früh waren hunderte von Lagerhäusern in der Stadt und den abseits gelegenen Bezirken in Virginia und Maryland aufgesucht worden, um den versteckten Sprengsatz zu finden. Zunächst blieb die Aktion erfolglos.
Morgan nickte. »Um was geht’s?«
»Der Besitzer einer Containervermietung in Alexandria behauptet, ein Araber und eine Frau seien vor fünf Wochen in sein Büro gekommen, um einen Container zu mieten.«
»Was ist passiert?«
»Sie sahen sich den Container an und wollten darüber nachdenken, ließen sich aber nicht mehr blicken. Unsere Agenten überprüfen den Betrieb und verhören den Besitzer. Es könnte nicht schaden, wenn wir uns das mal ansehen und ihm Fotos von Rashid und Gorev zeigen.«
Morgan stand auf. »Ich hole einen Wagen. Wir treffen uns unten.«
Er lief hinaus. Collins zog seine Jacke an. Kursk ging der Tod von Collins’ Sohn nicht mehr aus dem Kopf. »Ihr Freund hat mir von Ihrem Sohn erzählt…«, begann er zögernd.
Er hätte sein Mitgefühl gerne deutlicher zum Ausdruck gebracht, aber Collins’ starrer Blick schüchterte ihn ein. »Eins möchte ich Ihnen ganz deutlich sagen, Major, und nehmen Sie es bitte nicht persönlich. Ich weiß nicht, wie Sie zu der Sache stehen. Für mich ist Nikolai Gorev vom gleichen Schlag wie Mohamed Rashid. Sie sind beide Terroristen, die mit der al-Qaida zusammenarbeiten. Ich will ganz offen sein, damit es keine Missverständnisse zwischen uns
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