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Meade Glenn

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Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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eintrat, mussten die Bürger über Radio und Fernsehen aufgefordert werden, in U-Bahn-Stationen und in Untergeschossen Zuflucht zu suchen oder aus der Stadt zu fliehen. Eine Gruppe der Techniker musste für die Einsatzfähigkeit der Sirenen in der Stadt Sorge tragen. Da kein Probealarm ausgelöst werden durfte, mussten die Sirenen abmontiert und die einzelnen Bestandteile auf ihre Funktionsfähigkeit hin überprüft werden. Anschließend wurden sie wieder montiert oder gegebenenfalls ersetzt.
    Washingtons Experte für Evakuierungen, Gavin G. Lord, der mit einem Hubschrauber zu einer Kommandozentrale in Virginia geflogen worden war, hatte eine lange schlaflose Nacht vor sich. Er musste die Feinabstimmung seiner Pläne vornehmen und gemeinsam mit anderen Experten sicherstellen, dass es auf den ausgewählten Straßen nicht zum Verkehrschaos kam. Lords Mitarbeiter, die in verschiedenen Büros saßen, widmeten sich alle ihren jeweiligen Aufgaben.
    Inzwischen waren die widerwärtigen Fragen nach dem Fassungsvermöge n der Fünf- und Zehntonner, der Überlandbusse und Schiffe beantwortet worden. Ein Team in der Kommandozentrale registrierte die Besitzer von Anhängern, Bussen, Lieferwagen und Lastwagen, die am Rande von Washington und in Virginia oder Maryland lebten. Diese Fahrzeuge würde man benötigen, um hunderttausende verseuchter Leichen aus der Stadt zu schaffen. Eine Gruppe beschäftigte sich damit, Marine- und Handelsschiffe aufzulisten, in denen die Leichen in versiegelten Containern zu einem unbekannten Ort nach Norden transportiert werden sollten. Eine andere Gruppe hatte den Auftrag, sich im In- und Ausland um die Beschaffung von über zweihunderttausend Leichensäcken zu kümmern.
    Experten des Krisenmanagements listeten Krankenhäuser, Rettungsdienste und Feuerwehren in Virginia, Maryland und Philadelphia auf, die im Katastrophenfall eingesetzt werden konnten.
    Die Männer und Frauen, die in den Kommandozentralen die ganze Nacht verbissen arbeiteten, hielten sich mit ihrem eisernen Willen und zahllosen Tassen Kaffee auf den Beinen. Es handelte sich zwar laut Information aus der obersten Etage um eine Übung, die sie dennoch bis ins Mark erschütterte. Wenn ein solcher Katastrophenfall eintreten würde, müssten sie beten, dass die Pläne funktionierten und zumindest ein Teil der Bürger gerettet werden konnte.
    Um kurz nach Mitternacht kehrten Collins und Morgan in die FBI-Zentrale zurück. Sie hatten die beiden Illegalen aufgespürt.
    In einem Fall lag ein Fehler bei der Einwanderungsbehörde vor.
    Nachdem Collins und Morgan drei Stunden lang ehemalige Kommilitonen und Vermieter befragt hatten, erfuhren sie, dass der sechsundzwanzigjährige ägyptische Medizinstudent sein Studium abgeschlossen und eine zeitlich begrenzte Arbeitserlaubnis erhalten hatte. Er lebte seit Mitte Juli in San Francisco und arbeitete dort in einer städtischen Klinik als Assistenzarzt. Collins setzte sich mit der Zentrale in Verbindung, damit die Kollegen in San Francisco der Sache nachgingen. Zwei Agenten spürten den jungen Arzt auf und verhörten ihn. Um einundzwanzig Uhr konnte Collins ihn von der Liste streichen.
    Die ehemalige palästinensische Englischstudentin, deren Visum bereits abgelaufen war, hielt sich noch immer in Washington auf. Nachdem Collins und Morgan Professoren und Kommilitonen befragt hatten, erhielten sie schließlich die Adresse ihres amerikanischen Freundes in Chevy Chase, wo sie jetzt wohnte. Die junge Frau erschrak mächtig, als die FBI-Agenten um zweiundzwanzig Uhr vor der Tür standen, und beantwortete bereitwillig ihre Fragen. Nach der Befragung stand fest, dass die junge Frau keine Terroristin oder Anhängerin einer Terrororganisation war. Collins strich sie von der Liste, und Morgan informierte die Einwanderungsbehörde.
    Die Kollegen in der FBI-Zentrale gaben ihr Letztes, um den Sprengsatz und die drei Terroristen vor Ablauf des Ultimatums zu finden. Das FBI und der Geheimdienst zogen alle Register.
    Tausende erschöpfter Agenten, die in den letzten sechsunddreißig Stunden teilweise nur vier Stunden geschlafen hatten, arbeiteten die ganze Nacht bis zum Umfallen. Sie liefen durch die Straßen, quetschten Zuhälter, Prostituierte, Informanten, Gauner, Drogendealer und Diebe aus, um ihnen eventuell doch noch in allerletzter Minute eine winzige Information zu entreißen.
    Rund um die 4. Straße bis in die Ghettos im Nord- und Südosten, in denen die Verbrechensraten besonders hoch waren, klopften die

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