Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
Vom Netzwerk:
Agenten an Türen, vereitelten Drogengeschäfte, gingen in Schwulenkneipen, Bars und Nachtclubs, Massagesalons und Bordelle. Sie unterbrachen sogar Prostituierte, die gerade delikaten Beschäftigungen nachgingen, um ihnen Fotos der drei gesuchten Terroristen zu zeigen.
    Seit ein Uhr des vergangenen Nachmittags fuhren mehrere Zweierteams des FBI und einer Armeeeinheit für Massenvernichtungswaffen in Lieferwagen durch die Hauptstadt und durchsuchten mit ihren Detektoren Block für Block nach Spuren des Nervengases. Sie trugen Arbeitsanzüge und gaben sich als Mitarbeiter des Elektrizitätswerkes oder einer Telefongesellschaft aus, mit deren Ausweisen sie ausgestattet waren.
    Besonderes Augenmerk galt den Böden und der Luft in Kellern, Untergeschossen, Tiefgaragen, Lagerhallen und Speichern. In Dutzenden Gebäuden mit schadhaften Klimaanlagen, Heizwasserspeichern oder undichten Erdgasleitungen wurden winzige Spuren harmloser Chemikalien gefunden. Nichts wies jedoch auf die Lagerung eines Nervengases hin.
    Als die Dunkelheit hereinbrach, überflogen Blackhawk-Hubschrauber mit schallgedämpften Rotoren und Infrarotgeräten langsam anrüchige Gegenden: Die Docks, Industriegebiete und Ghettos, um eventuell Verdächtige, die sich in der Nähe von verlassenen Gebäuden aufhielten, zu entdecken.
    Für Tom Murphy war es kein Trost, dass die Verbrechensrate in Washington aufgrund des hohen FBI- und Polizeiaufgebotes den niedrigsten Stand seit dreißig Jahren erreicht hatte.
    Nachdem er zwei Stunden in seinem Büro geschlafen hatte, hielt er eine kurze Besprechung ab und erfuhr, dass die unermüdliche Schufterei keinen einzigen nützlichen Hinweis geliefert hatte. Er schickte die Agenten zurück an die Arbeit.
    Kursk half zwei Agenten, ganze Berge von Ladungsmanifesten zu kontrollieren. Als Collins und Morgan zurückkehrten, gönnte er sich eine Verschnaufpause. »Wo zum Teufel haben Sie denn gesteckt?«, fragte Morgan ihn.
    Kursk klärte ihn über sein Treffen mit Suslov auf. »Leider kam nichts dabei raus.«
    »Ich dachte schon, Ihnen wäre was passiert«, sagte Morgan kopfschüttelnd, ehe er sich einen Kaffee holte.
    »Dieser Suslov«, sagte Collins. »Glauben Sie, er hat sich wirklich umgehört?«
    »Er weiß, dass mit diesem Gromulko von der Botschaft nicht zu spaßen ist. Ja, ich glaube, er hat sich umgehört. Wie geht es Ihrer Freundin und ihrem Sohn?«
    »Etwas besser.«
    »Wenigstens eine gute Nachricht.«
    »Und was ist mit Ihnen, Kursk? Murphy ist der Meinung, Sie sollten die Stadt verlassen. Er hat mich gebeten, einen Flug für Sie herauszusuchen. Einen Direktflug gibt es nicht, aber morgen früh um acht Uhr fünfundfünfzig fliegt eine Maschine der United Airlines nach Montreal. Von dort aus hätten Sie einen Anschlussflug über London nach Moskau. Ich würde an Ihrer Stelle die Maschine nehmen, Major. Bis zum Ende des Ultimatums bleiben uns nur noch zehn Stunden. Mittlerweile hätten wir mit etwas Glück schon etwas finden müssen.«
    »Und wenn ich vorläufig noch bleibe und Ihnen helfe?«
    »Im Moment können Sie nichts tun.« Collins schüttelte den Kopf. »Uns rennt die Zeit davon. Am besten, Sie legen sich ein paar Stunden aufs Ohr und packen Ihre Sachen.«
    »Ich muss das zuerst mit Moskau absprechen.«
    »Tun Sie das. Wenn Sie wollen, bestell ich Ihnen für morgen Früh um halb acht ein Taxi zum Flughafen.«
    Kursk sah die dunklen Ringe unter Collins’ Augen. Alle Agenten waren erschöpft. Vermutlich würden sie bis zum bitteren Ende in der Hauptstadt bleiben. Kursk beneidete sie nicht. Er reichte Collins die Hand. »Viel Glück. Ich würde mich gerne noch von Morgan verabschieden, bevor ich gehe.«
    »Klar. Ich schau mal, wo er steckt. Soll ich Ihnen ein Taxi rufen?«
    »Nein, danke. Es ist nicht weit. Ich laufe lieber.«
    Um Viertel vor zwei rief Collins im George Washington Hospital an und ließ sich mit der Intensivstation verbinden. Zum Glück hatte sich Daniels Zustand ein wenig verbessert. Seine Atmung hatte sich stabilisiert, aber er musste vorläufig noch beatmet werden. Nachdem er zweimal kurz aufgewacht war, stand fest, dass er bei klarem Verstand war. Collins, dem vor Freude Tränen in die Augen stiegen, erkundigte sich anschließend nach Nikkis Befinden. Die Krankenschwester sprach mit ihrer Kollegin auf der Privatstation. »Daniels Mutter ist nicht hier. Seine Großmutter sitzt schon den ganzen Tag bei uns auf der Intensivstation.«
    Collins erklärte der Schwester, dass er im Moment nicht

Weitere Kostenlose Bücher