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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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wie Novikov, der zu Hause wichtige Dokumente durcharbeiten muss, nicht ungewöhnlich. Er ist verschlossen, und es sieht nicht so aus, als hätte sich jemand daran zu schaffen gemacht. Wie wir von Novikovs Berater erfahren haben, kannte nur Novikov die Kombination.«
    Kursk ging zu dem Gemälde, zog es von der Wand und begutachtete den verschlossenen Safe. »Haben Sie eine Ahnung, was er dort aufbewahren könnte?«
    »Nein, Sir. Wir haben auf der ganzen Strecke bis Moskau Straßensperren aufgestellt, um den Einbrecher vielleicht zu schnappen. Bisher hatten wir kein Glück.«
    In diesem Augenblick traten die Agenten, die die Tür sicherten, zurück, um einen Besucher hineinzulassen. Igor Verbatin, der Direktor des FSB, sah übel gelaunt aus. Er starrte auf den zugedeckten Leichnam. »Klären Sie mich bitte auf, Kursk.«
    »Es gibt einen Toten.«
    »Sehr witzig, Major. So viel weiß ich auch.«
    »Ich bin erst ein paar Minuten hier.« Kursk überraschte das starke Interesse seines obersten Chefs an diesem Mord. »Sieht so aus, als wäre Novikov von einem maskierten Einbrecher getötet worden, der sein Sicherheitssystem überlisten konnte.«
    »Novikovs Safe. Wurde er angerührt?«
    »Sieht nicht danach aus. Warum?«
    Verbatins Miene verdunkelte sich. »Darüber sprechen wir später unter vier Augen, Kursk. Haben Sie eine Ahnung, wer das getan haben könnte?«
    Kursk zuckte mit den Schultern. »Ein Mann wie Novikov, ein ehemaliger Oberst des Sicherheitsdienstes und ein erfolgreicher Geschäftsmann, hat meistens Feinde. Mehr kann ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht dazu sagen. Wir haben eben erst mit den Ermittlungen begonnen.«
    Verbatin, der ziemlich aufgebracht war, umklammerte Kursks Arm und zog ihn zur Seite. »Die Presse darf kein Sterbenswörtchen davon erfahren. Oberstes Gebot ist strengste Geheimhaltung. Die Ermittlungen werden ausschließlich von uns durchgeführt. Die Polizei wird nicht in die Sache verwickelt.
    Ist das klar?«
    »Ja, das wurde mir bereits gesagt. Und warum diese Geheimhaltung?«
    »Das erfahren Sie noch früh genug. Vorerst müssen Sie nur wissen, dass Präsident Vasily Kuzmin ein persönliches Interesse an dem Fall hat. Sie sind einer unserer besten Ermittler. Finden Sie den Schuldigen, und zwar schnell. Der Fall hat oberste Priorität. Ihnen stehen alle Hilfsmittel, die Sie brauchen, zur Verfügung. Alle, Kursk. Derjenige, der hinter diesem Verbrechen steckt, muss um jeden Preis geschnappt werden.«
    15
    Provinz Kandahar, Afghanistan
    3. September
    Das orangerote Licht der untergehenden Sonne fiel auf eine einsame Gestalt, die einen felsigen Abhang hinaufkletterte. Der Mann war über eins neunzig groß und hatte einen dunklen Teint und braune Augen. Das graue arabische Gewand fiel locker über seinen Körper, und auf dem Kopf trug er einen flachen weißen Turban. Mithilfe eines Stocks versuchte er, sich den Aufstieg zu erleichtern. Sein bärtiges Gesicht war dennoch schweißnass, und er sah blass und kränklich aus.
    Als Abu Hasim den Gipfel des Abhangs erreichte, blieb er stehen, um wieder zu Atem zu kommen. Es war eine öde Gegend. So weit das Auge reichte, sah man nichts als steile Felsen und kahle, zerklüftete Berge und Hügel. Trotz der untergehenden Sonne war es noch sehr heiß und vollkommen windstill. Nur Hasims Keuchen war zu hören.
    Unter seinem Arm klemmte ein Gebetsteppich, den er langsam ausrollte. Er blickte nach Südwesten in Richtung Mekka und sprach den Namen Allahs, des Herrn der Welt, des Allbarmherzigen und Allmitfühlenden, des höchsten Herrschers.
    Dann kniete er sich nieder, warf sich dreimal zu Boden, wobei er jedes Mal den Namen Gottes und seines Propheten lobpreiste und mit der Stirn die Erde berührte. Nach dem Ritual setzte sich Abu Hasim auf den Teppich, atmete langsam und tauchte ein in den Frieden und die Einsamkeit der Berge.
    Um diese Zeit war es besonders ruhig an diesem Ort. In der öden Landschaft seines geliebten Afghanistans, wo die raue und dennoch herrliche Natur regierte, fühlte er sich noch enger mit Gott verbunden. Abu Hasim war in einer privilegierten Umgebung aufgewachsen. Er erinnerte sich an die Luxusvillen seines Vaters mit den Marmorböden, den vergoldeten Badezimmern, den prächtigen, von Palmen gesäumten Gärten und den unzähligen Dienern. Vor fast zwanzig Jahren hatte er sich für ein spartanisches Leben entschieden und eitlen Luxus für die Ehre Allahs aufgegeben. Dieses Leben hatte ihn zu dem gemacht, der er heute war: in den

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