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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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woraufhin das Gemälde zur Seite schwang und ein großer Stahlsafe mit einem elektronischen Zahlenkombinationsschloss zum Vorschein kam. Er gab den Code ein, und der Safe öffnete sich.
    »Geben Sie mir die Papiere. Dann legen Sie sich mit dem Gesicht nach unten aufs Bett und halten den Mund.«
    Novikov folgte den Befe hlen. Er zog eine rote Mappe aus dem Safe, reichte sie dem Mann und legte sich bäuchlings aufs Bett. Der Mann öffnete die Mappe, überflog die Seiten und lächelte. »Ich bin ein echter Glückspilz, Oberst.«
    Er ging zum Schreibtisch, schaltete die Tischlampe an, zog eine japanische Miniaturkamera aus der Tasche und fotografierte die Papiere. Das Ganze dauerte keine zwei Minuten. Anschließend legte er die Mappe zurück in den Safe, verschloss ihn und rückte das Gemälde wieder an Ort und Stelle.
    Von unten drang ein lautes Geräusch in die Suite, als wäre eine Tür zugeschlagen. Novikov, der noch immer auf dem Bett lag, sah, dass der Eindringling sich umdrehte und kurz abgelenkt war. Diese Chance durfte er sich nicht entgehen lassen. Er griff in die Schublade, umklammerte die Tokarev und richtete die Waffe auf den Einbrecher. »Du verdammtes Schwein! Jetzt hat dein letztes Stündlein geschlagen!«
    Er feuerte einen Schuss ab, der das Ziel verfehlte und stattdessen in der Wand einschlug. Der Eindringling reagierte prompt und drückte ab. Novikov schrie auf, als die Kugel seine Finger traf. Er ließ die Tokarev los und umklammerte seine blutende Hand.
    Der Eindringling trat ans Bett und richtete die schallgedämpfte Waffe auf Novikovs Stirn. Von unten drangen laute
    Stimmen in die Suite, und kurz darauf waren auf der Treppe Schritte zu hören. Novikov hatte die Tür verschlossen. Die Zeit war zu knapp, um auf Rettung hoffen zu können. Er zitterte.
    »Wer sind Sie?« Der Eindringling hob die Skimaske hoch.
    »Erinnern Sie sich an mich, Oberst?«
    Novikov erstarrte zu Eis, als er Nikolai Gorev ins Gesicht sah.
    »Sie! O mein Gott!«
    Gorev drückte ab.
    Major Alexei Kursk stand mitten im Schlafzimmer. Vor ihm lag der Leichnam von Boris Novikov, der mit einem blutbefleckten weißen Tuch bedeckt war. Ein Leutnant des Sicherheitsdienstes hielt eine Ecke des Tuches hoch, damit Kursk sich den Leichnam genau anschauen konnte. Eine Kugel hatte die Stirn des Opfers durchbohrt, und die Finger waren blutverschmiert.
    Anschließend sah er sich in dem Zimmer um. Auf dem Boden lag eine Tokarev, das Fenster war geöffnet, und in der Wand war ein Einschuss. »Ich hab genug gesehen. Was war hier los?«
    Der Leutnant deckte die Leiche zu. »Die Leibwächter hörten um kurz nach neun Schüsse. Sie schlugen die Schlafzimmertür ein und entdeckten den toten Novikov. Die Waffe, die wir auf dem Teppich gefunden haben, ist auf seinen Namen registriert.
    Es wurde ein Schuss damit abgefeuert.«
    Kursk, ein kleiner untersetzter Mann mit einem durchdringenden Blick, untersuchte den Einschuss in der Wand und strich mit der Fingerspitze über das Loch. »Hinweise oder Zeugen?«
    »Wir haben drei Patronenhülsen auf dem Boden gefunden.
    Zwei davon stammen aus einer Neun-Millimeter.
    Höchstwahrscheinlich aus der Waffe, mit der Novikov getötet wurde.«
    »Was ist mit dem Callgirl?«
    Der Leutnant musste sich ein Lächeln verkneifen. »Novikov hat die Dame regelmäßig bestellt. Die beiden haben sich hier Sexorgien hingegeben. Sie hat angeblich nichts gesehen und nichts gehört. Jemand soll hinter ihr die Treppe hinaufgestiegen sein und ihr eine Spritze verpasst haben. Als sie wieder zu sich kam, wimmelte es hier von Polizisten. Novikovs Hirn sickerte auf den Boden, und sie schrie wie am Spieß.«
    »Wo ist sie jetzt?«
    »Im Moskauer Zentralkrankenhaus. Sie steht unter Schock.«
    Kursk ging zum Fenster, zog den Vorhang zurück und blickte auf die dunklen, weiten Rasenflächen, die von hohen Mauern umringt waren. »Sie hat also nichts gesehen?«
    »Sie scheint die Wahrheit zu sagen. Wir werden sie später verhören. Mal sehen, ob sie etwas damit zu tun hat.«
    »Und die Leibwächter?«
    »Einer von ihnen hat einen flüchtigen Blick auf einen in Schwarz gekleideten Eindringling geworfen, der nach der Schießerei über den Rasen gelaufen und über die Mauer geklettert ist. Kurz darauf wurde ein Motorrad gestartet und fuhr davon.«
    »Sind die Leibwächter überprüft worden? Sonst noch was, Was ich wissen muss?«
    Der Leutnant zeigte auf das Gemälde an der Wand. »Hinter dem Gemälde ist ein Safe. Das ist für einen Geschäftsmann

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