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Meade Glenn

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Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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Krieg neu entfachen.«
    Kuzmin wandte sich an Admiral Vodin, der die russische Marine befehligte. »Admiral? Was sagen Sie dazu.«
    »Ich stimme dem zu. Es wäre verrückt, die Gefangenen freizulassen, und ein Zeichen unserer Schwäche. Es wäre unser Ruin.«
    »Und was ist mit dem Problem der Amerikaner?«, fragte Felix Akulev.
    »Die Amerikaner! Die Amerikaner tun immer das, was für sie am besten ist. Was wäre denn im umgekehrten Fall, wenn wir die Amerikaner bitten würden, alle al-Qaida- Terroristen freizulassen, die in ihren Gefängnissen sitzen, weil sie die amerikanische Botschaft in Nairobi in die Luft gesprengt haben?
    Glauben Sie, sie würden eine Sekunde über unsere Bitte nachdenken? Keineswegs. Wann haben sich die Amerikaner je um Russland geschert? Wir müssen doch nur einen Blick in die Vergangenheit werfen. Sie haben den Niedergang der Sowjetunion verursacht und sind mit für unsere Niederlage in Afghanistan verantwortlich. Obwohl sie wussten, dass wir in Tschetschenien mit dem Rücken zur Wand standen, kam außer Kritik nichts aus dieser Richtung.«
    »Präsident Kuzmin, wir müssen etwas sehr Wichtiges bedenken«, unterbrach ihn der Innenminister. »Die Russen haben den Verlust von tausenden tapferen Söhnen, Brüdern und Vätern im Kampf gegen die Tschetschenen nicht vergessen.
    Wenn wir die Gefangenen freilassen, würde es zu Ausschreit ungen kommen. Unsere Bürger würden glauben, sie hätten den Krieg umsonst geführt, und Ihren sofortigen Rücktritt fordern.«
    Kuzmin schwieg und nahm mit mürrischer Miene den Bericht des Geheimdienstes in die Hand. »Vor ein paar Stunden habe ich den letzten Bericht des FSB gelesen, und ich fürchte, ich habe noch weitere schlechte Nachrichten. Nach Informationen unserer Agenten in Afghanistan hat Abu Hasim eine Reihe neuer Zellen in Zentralasien und im Kaukasus gegründet. Ihr Hauptziel scheint es zu sein, spektakuläre Terroranschläge gegen die Russische Förderation zu verüben. Weiter wird befürchtet, dass sich eine alarmierende Anzahl neuer tschetschenischer Terrorzellen in Moskau organisiert hat.
    Selbstmordattentate auf zivile Ziele sollen geplant sein.«
    Der Leiter des SVR, des Föderalen Dienstes für Gegenaufklärung, Mischa Androsov, nickte. »Ich habe den Bericht ebenfalls heute Nachmittag gelesen, Präsident Kuzmin, und bin ausgesprochen besorgt. Jetzt könnten die Tschetschenen nicht nur einfache Sprengsätze, sondern unser eigenes Nervengas einsetzen, wenn ihr Freund Abu Hasim sie weiterhin unterstützt. Die Islamisten haben nicht gezögert, das Nervengas zu benutzen, um die entführten Amerikaner zu töten. Ihre tschetschenischen Kameraden würden noch weniger zögern, um es gegen unsere Soldaten und Städte einzusetzen.«
    Kuzmin presste empört die Lippen zusammen. »Der Bericht nimmt auch Bezug auf Nikolai Gorev, den Mann mit dem Codenamen ›die Kobra‹, den wir verdächtigen, Boris Novikov getötet und die Formel gestohlen zu haben. Einer unserer tschetschenischen Agenten vermutet, dass Gorev vor sechs Monaten in Begleitung von Mohamed Rashid, einem von al-Qaidas Topterroristen, nach Afghanistan gereist sein soll. Die Verbindung zwischen diesen beiden Männern wird von unserem Geheimdienst in Tschetschenien bestätigt. Ich frage mich, ob diese beiden möglicherweise mit der ungeheuren Bedrohung Washingtons zu tun haben.«
    »Was beabsichtigt der amerikanische Präsident zu tun? Hat er schon Entscheidungen getroffen?«
    »Diese Frage habe ich ihm auch gestellt«, sagte Kuzmin zum Innenminister. »Er hat vor, fünfzehn Prozent seiner im Golf stationierten Streitkräfte unverzüglich zurückzuziehen.«
    »Der amerikanische Präsident ist ein Idiot, wenn er auf die Forderungen eingeht.«
    »Oder er gewinnt Zeit, Sergeyev. Wir würden vermutlich genauso handeln, wenn wir an seiner Stelle wären. Letztendlich wird er Abu Hasims Forderung zustimmen müssen. In seiner Situation ist militärische Stärke keine realistische Alternative.
    Das hat der Präsident selbst klar zum Ausdruck gebracht.«
    Kuzmin wandte sich an General Butov. »General, Sie haben sich bisher noch nicht geäußert. Wie ist Ihre Meinung?«
    Der dreiundsechzigjährige Yuri Butov war einer von Kuzmins erfahrenen Generälen mit zahlreichen Auszeichnungen, der in den Kriegen in Afghanistan und Tschetschenien gekämpft hatte.
    Er war über eins achtzig groß und mit seinen hellblauen Augen, dem dichten weißen Haar und der aufrechten Haltung eine beeindruckende Erscheinung.

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