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Meade Glenn

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Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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sterben. Und Sie dürfen das Wichtigste nicht vergessen. Wir stehen beide demselben Feind gegenüber, aber wir bekämpfen ihn nicht gemeinsam. Stattdessen bekämpfen wir uns gegenseitig.
    Begreifen Sie das nicht? Genau das wird Abu Hasim beabsichtigt haben. Einen Keil zwischen uns zu treiben. Und es sieht so aus, als hätte er Erfolg.«
    Kuzmin blieb unerschütterlich. »Weil Sie ihm einen Sieg ermöglichen. Weil Sie sich darauf vorbereiten, fünfzehn Prozent Ihrer Streitkräfte aus der Golfregion zurückzuziehen. Sie haben bereits nachgegeben. Wie lange wird es dauern, bis Sie vollständig kapitulieren?«
    »Ich habe meinen Befehl zum Rückzug der Truppen aus gutem Grunde erteilt. Um Hasim zu überzeugen, dass ich seine Drohung ernst nehme. Mir bleiben noch sechs Tage. In sechs Tagen kann eine Menge geschehen. Wir könnten seine Waffe aufspüren und den Anschlag vereiteln. Wenn es uns nicht gelingt und Hasim sein Spiel gewinnt, verspreche ich Ihnen Folgendes: Ich werde zusehen, wie Sie jeden einzelnen seiner Stützpunkte bombardieren. Meinetwegen können Sie sie dem Erdboden gleichmachen. Vielleicht klatsche ich sogar Beifall.
    Aber Sie müssen diesen Angriff jetzt abblasen.«
    Auf Kuzmins Stirn bildete sich kalter Schweiß. Hinter der Nordma uer des Kreml war das Grab des unbekannten Soldaten.
    Für ihn symbolisierte es das Opfer, das Soldaten gebracht hatten, um ihr Land gegen feindliche Angriffe zu verteidigen.
    Wie viele russische Soldaten, die ihr Land gegen das Schwert des Islam verteidigten, würde er in den Bergen des Kaukasus und Zentralasiens dem Tode weihen, wenn er die Bomber zurückrief? Die bessere Lösung schien ihm zu sein, die Sache jetzt zu Ende zu bringen. Die Entscheidung, Hasims Camps zu vernichten, war schnell gefallen. Später hätte er nach einer Erklärung suchen können. Er hätte sogar behaupten können, eine Nuklearwaffe sei von den Islamisten gestohlen worden, um seiner Entscheidung für einen Präventivschlag zusätzliches Gewicht zu verleihen. Nach der Bombardierung hätte er Gott weiß was behaupten und plausible Gründe anführen können.
    Das war leider jetzt nicht möglich.
    »Auch ich habe eine Familie«, fuhr der amerikanische Präsident fort. »Ich schaue gerade auf die Fotos von meiner Frau, meinem Sohn und meinen Töchtern. Sie könnten alle durch Ihre Operation sterben. Schauen Sie sich die Fotos Ihrer Familie an. Was für ein Gefühl wäre es für Sie, wenn sie dem Tod in diesem Moment ins Auge blickten? Sie können Ihre Gerechtigkeit haben, Präsident Kuzmin. Sie können alles haben, wenn Sie warten.«
    Kuzmin schaute auf das gerahmte Foto seiner Frau und seiner Töchter auf dem Schreibtisch. Es war typisch für die Amerikaner, an Gefühle und nicht an den Verstand zu appellieren. Er massierte mit den Fingern der rechten Hand seine Schläfe. Diese einfache Geste bewies den ungeheueren Konflikt, dem er sich nicht entziehen konnte. Er musste eine Entscheidung treffen. Sein Blick wanderte zu der Uhr auf seinem Schreibtisch.
    Es war 6.40 Uhr. War es bereits zu spät? »Wenn ich zustimmen würde, dann nur unter der Bedingung.«
    »Sagen Sie, welche, aber blasen Sie um Himmels willen unverzüglich den Angriff ab.«
    Afghanistan
    In der Hitze des Cockpits der Tu-95 vierzigtausend Fuß über der Provinz Kandahar überprüfte Oberst Vadim Sukov noch einmal seine Position und die Instrumente. In weniger als vier Minuten musste er die KH-120-Rakete abfeuern, die kurz darauf das dreißig Kilometer entfernte Ziel treffen würde. »Alles vorbereiten zum Abwurf«, befahl Sukov, der das Tempo drosselte.
    »Alles vorbereitet, Sir«, erfolgte sofort darauf die Antwort der Techniker.
    Sukov war angespannt. Die 10kt-Rakete war scharf und zum Abwurf bereit. Selbst aus einer Höhe von vierzigtausend Fuß und dreißig Kilometer von der Aufschlagstelle entfernt würde die Crew den Blitz der Nuklearexplosion sehen, durch deren Helligkeit ein Beobachter erblinden konnte. Die Crew hatte Spezialbrillen, die ihre Augen schützten. Sukov setzte seine auf und gab die Anweisung an die Crew weiter. Dann kontaktierte er seine MiG-Eskorte, deren dunkle Schatten ihn steuerbords und backbords begleiteten, und befahl ihnen, ebenfalls die Schutzbrillen aufzusetzen. Eine Minute später scherten die anderen Blackjacks und Bears mit ihren Eskorten aus, um sich auf den Abwurf ihrer Bomben auf ihre jeweiligen Ziele vorzubereiten. Sukov konnte sie auf seinem Radarschirm orten.
    »Drei Minuten bis zum Abwurf.«
    Mit

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