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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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eigentlich verkauft er Nazi-Souvenirs an Sammler.«
    Birken lächelte, und seine blauen Augen funkelten. »Ich bin mir nicht sicher, ob Erdberg noch ganz dicht ist. Ein wenig verschroben ist er jedenfalls. Aber er könnte Ihnen trotzdem helfen. Er hat ein erstaunliches Gedächtnis. Wenn er dieses Mädchen schon einmal auf einem Foto gesehen hat, dann wird er sich an sie erinnern.«
    »Steht er im Telefonbuch von Amsterdam?«
    »Das denke ich doch. Sein Geschäft liegt an der Herengracht.
    Sagen Sie ihm, daß ich Sie geschickt habe und glaube, er könnte Ihnen vielleicht helfen.«
    »Danke, Ted.«
    »Es war mir ein Vergnügen, mein Junge.«
    Birken brachte ihn zur Tür und schüttelte Volkmann die Hand.
    »Ich melde mich, wenn ich etwas herausfinde.« Er lächelte.
    »Rufen Sie mich ruhig wieder an. Ich bekomme so selten Besuch.«
    Es war fast Mittag, als das Taxi vor der Abflughalle anhielt. Als Volkmann zahlte, bemerkte er den grünen Citroen, der vor dem Terminal hielt. Er hatte den Wagen schon auf dem Rückweg vom See im Rückspiegel bemerkt.
    Leider war Volkmann zu weit weg, um einen brauchbaren Blick auf die beiden Insassen werfen zu können, ohne dabei zu offensichtlich zu werden. Aber als er eincheckte, bemerkte er am Hertz-Tresen einen blonden jungen Mann mit einer Zeitung.
    Er trug einen langen, dunklen Wintermantel und das Haar sehr kurz. Volkmann kam der Mann irgendwie bekannt vor. Dann erinnerte er sich daran, daß er ihn heute morgen bei seiner Ankunft am Informationsschalter hatte stehen sehen.
    Als man ihm seine Bordkarte gab, sah Volkmann sich um. Der junge Mann mit der Zeitung war verschwunden.
    Volkmann ging zum Eingang der Halle und trat hinaus. Der grüne Citroen war verschwunden und von dem blonden Mann in der Menge keine Spur zu entdecken.
    Volkmann wartete noch zehn Minuten und wandte seine ganze Erfahrung im Aufspüren von Verfolgern an, aber er sah niemanden, der ihn beobachtete. Als er sicher war, daß ihm niemand mehr folgte, ging er wieder in die Halle und zum Kontrolltor.
    27. KAPITEL
    Straßburg.
    13. Dezember.
    Volkmann kam gegen drei Uhr wieder ins DSE-Hauptquartier.
    Er rief Peters Büro an, wo die Sekretärin ihm mitteilte, daß Peters früher gegangen sei. Der diensthabende Beamte hatte jedoch eine Nachricht für Volkmann hinterlassen, und als er zurückrief, bekam er Jan de Vries am Apparat.
    »Ich habe hier eine unverschlüsselte Meldung aus der Italienischen Sektion«, sagte der Holländer. »Sie erklären, daß sie die Ladeverzeichnisse aller Seefrachtladungen überprüfen, die innerhalb des letzten Monats aus Südamerika gekommen sind. Sobald ihnen was auffällt, dann melden sie sich.« De Vries machte eine Pause. »Außerdem ist gerade eben noch ein Bericht über eine Stimmanalyse von Ihrem Labor in Beaconsfield hereingeflattert. Soll ich ihn an Peters weiterleiten, Joe?«
    »Ich hole ihn mir selbst ab, Jan, danke.«
    Nachdem Volkmann den Hörer aufgelegt hatte, zündete er sich eine Zigarette an und ging zum Fenster. Auf seinem Schreibtisch lag zwar Post, aber er ließ sie zunächst einmal liegen. Sein Gefühl sagte ihm, daß der blonde junge Mann auf dem Züricher Flughafen ihn beobachtet hatte und daß die beiden Männer im Citroen ihm auf der Rückfahrt vom Zürichsee gefolgt waren.
    Aber warum? Wer waren die Männer? Hätte er den Blonden vor der Abflughalle noch gesehen, hätte er versucht, den Spieß umzudrehen, aber so weit war es leider nicht gekommen. Der Vorfall am Flughafen bereitete ihm Kopfzerbrechen. Abgesehen einmal von der Ausgabestelle wußten nur Peters und Erika von seinem Flug nach Zürich. Er erinnerte sich, daß sie ihn gefragt hatte, welchen Flug er nehmen würde. Oder hatte sie ihn einfach nur gefragt, wann er flog? Er wußte es nicht mehr genau, aber beides beunruhigte ihn.
    Er unterzeichnete den Empfang des Berichts aus Beaconsfield, ging wieder in sein Büro und las die beiden Seiten Durchschlagpapier.
    Der Bericht hatte drei Stimmen auf dem Band unterschieden.
    Alle waren männlich.
    Die erste gehörte vermutlich zu einem Mann Ende Vierzig, und die Doppelvokale und seine Wortwahl beheimateten den Akzent in die Nähe von München, und zwar höchstwahrscheinlich aus den westlichen Stadtteilen. Der Mann war Nichtraucher, seine Figur mittelgroß bis schwer, und er bewegte sich vermutlich in der Mittelklasse.
    Die beiden anderen Stimmen waren laut Bericht weit schwieriger zuzuordnen. In beiden Fällen war das Deutsch eine abgeschwächte Version des

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