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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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Busch«, sagte Volkmann.
    Busch sah gedankenversunken auf.
    »Als Sie in der Abwehr tätig waren, kannten Sie da Offiziere der Leibstandarte-SS?«
    »Einige schon.«
    »Sagen Ihnen die Namen Heinrich Reimer und Manfred Kesser etwas?«
    »Waren das Offiziere der Leibstandarte?«
    »Beide. Der erste stand 1944 im Range eines Majors. Und der zweite war ein General.«
    Busch dachte einen Augenblick nach. »Der Name Reimer sagt mir nichts, und ich erinnere mich auch nicht an einen Sturmbannführer dieses Namens. Aber den Namen Manfred Kesser habe ich schon einmal gehört. Jedoch nur beiläufig. Ich glaube nicht, daß ich dem Mann einmal begegnet bin.«
    »Haben Sie jemals etwas von dem Brandenburger Testament gehört?«
    Buschs Kopf ruckte herum, und er starrte Volkmann scharf an.
    »Hat das etwas mit dem zu tun, worüber wir uns hier unterhalten?«
    »Sagen wir, es tauchte in einem Gespräch auf. Warum? Haben Sie schon einmal davon gehört?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Erzählen Sie mir etwas darüber.«
    »Es ist nur alte Nazipropaganda, Herr Volkmann.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ende Februar 1945, zwei Monate vor Kriegsende, wurde angeblich eine Versammlung im Berliner Führerbunker abgehalten, der unter der Reichskanzlei in der Nähe des Brandenburger Tores lag. Der Inhalt dieser Konferenz sollte eigentlich absolut geheimgehalten werden, aber anschließend hörten wir in der Abwehr Gerüchte darüber. Hitlers loyalste SS-Offiziere seien bei diesem Treffen anwesend gewesen.
    Hauptsächlich Offiziere der Leibstandarte, seine Leibwächter.
    Die Leute, die ihm seiner Meinung nach am treuesten ergeben waren. Selbst sie wußten, daß die Niederlage unmittelbar bevorstand, aber keiner hätte gewagt, das öffentlich zuzugeben.
    Statt dessen redeten sie von einer Umgruppierung, um den Krieg fortzusetzen. Das Testament war eine Art Vermächtnis.
    Himmler hatte es entworfen, und Hitler hatte es abgesegnet.«
    »Was für ein Vermächtnis?«
    »Herr Volkmann, ich versichere Ihnen, daß es sich dabei wirklich um Propagandagewäsch gehandelt hat.«
    »Erzählen Sie es mir trotzdem.«
    »Für den Fall, daß das Reich besiegt würde, sollten Gold- und Silberbarren, die im Besitz der Reichsbank und der SS waren, zum Teil heimlich nach Südamerika verschifft und zum Teil in Deutschland versteckt werden. Man glaubte, daß die Partei wiederauferstehen würde, wenn die Zeit reif wäre. Man könnte sagen, das Testament war ein Entwurf, wie man heimlich wieder eine Nazipartei etablieren könnte.« Busch dachte nach. »Als wir bei der Abwehr von diesem Plan hörten, haben wir nur gelacht.
    Leise, denn wir waren bereits im Jahr zuvor vom Reichssicherheitshauptamt übernommen und in den SD
    eingegliedert worden. Canaris war schon tot.
    Jedenfalls, wie vieles andere, was knapp vor Ende des Krieges noch versprochen wurde, hielten wir auch das für leere Worte, die närrische Hoffnung verzweifelter Männer, Herr Volkmann.
    Wie Goebbels Werwölfe, diese Untergrundarmee, die Deutschland destabilisieren sollte, nachdem die Alliierten das Land besetzt hatten.« Busch sah Volkmann an. »Und aus dem Testament ist ja auch nichts geworden. Sicher sind nach Kriegsende Gold- und Silberbarren nach Südamerika verschwunden. Aber das meiste wurde nur dazu benutzt, einigen wenigen einen geruhsamen und sicheren Lebensabend zu bereiten. Die Summen, die Schmeltz erhalten hat, und auch der Zeitpunkt, zu dem er sie bekam, dürften ihn doch von einer Verbindung zu diesem Testament reinwaschen, oder?«
    Volkmann nickte.
    Busch dachte wieder lange nach. Es wurde immer kälter im Garten. Schließlich blickte er auf die Uhr und stand langsam auf. »Leider muß ich mich von Ihnen verabschieden. Ich habe noch einiges zu tun.«
    Volkmann stand ebenfalls auf. »Danke für Ihre Hilfe.«
    Busch ging voraus. An der Haustür drehte er sich noch einmal um. »Glauben Sie, daß es sich bei dieser Schmuggelaktion, von der Sie gesprochen haben, um Gold gehandelt hat, Herr Volkmann?«
    »Das weiß ich wirklich nicht, Herr Busch.«
    Busch lächelte und sah Volkmann mit seinen blauen Augen durchdringend an. »Dieses Brandenburger Testament, nach dem Sie mich gefragt haben, ist eine Ausgeburt der Phantasie, Herr Volkmann, glauben Sie mir.«
    Volkmann nickte, und Busch rang einen Moment nach den richtigen Worten, bis er weitersprach.
    »Da ist noch eine Sache. Etwas, was Sie vielleicht erfahren sollten. Ich weiß zwar nicht, ob es von Bedeutung ist, und ich wollte es schon vorher

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