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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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wollte.«
    Francos Magen brannte.
    »Er hat was gefunden, Franco«, fuhr Aldo fort.
    Franco sah ihn mit gespielter Überraschung an. »Was soll das heißen?«
    »An der Seite des Containers war ein Geheimfach, das von ein paar Schrauben gehalten wurde. Ziemlich gute Arbeit, man wär’
    nie drauf gekommen, daß so was da war. Aber Il Peste hat so lange geklopft, bis er es gefunden hat.«
    Franco versuchte krampfhaft, seine Furcht zu verbergen, und das fiel ihm nicht leicht. Er fühlte schon den Schweiß auf seinen Handflächen, aber er spielte weiter den Überraschten.
    »Und warum erzählst du mir das alles?«
    »Die Bullen sind angerauscht. Sie scheinen sich verdammt stark dafür zu interessieren. Sie haben von uns allen Fingerabdrücke genommen und meinten, daß wir vielleicht noch bis über das Ende unserer Schicht dableiben müßten, falls sie mit uns reden wollten. Irgendwas ist mit dem Container …«
    Franco spürte, wie ihm die Beine weich wurden.
    »Red weiter …«
    »Dann wollte Il Peste wissen, wann du wieder Dienst hast. Ich hab’ ihm gesagt, daß du über Weihnachten ein paar Tage Urlaub genommen hast. Er hat einem der Bullen deinen Namen genannt. Einem Zivilen namens Orsati. Und dann hab’ ich gehört, wie einer meinte, daß sie irgendwann morgen früh bei dir vorbeikommen würden.«
    Francos Magen rebellierte, und er versuchte krampfhaft zu verhindern, Aldo auf die Schuhe zu kotzen.
    Der Kranführer stand auf. »Ich hab’ mich einfach davon-geschlichen, um es dir zu erzählen. Schließlich bist du der Boß.
    Du sollst wissen, was los ist. Ich hab’ so das Gefühl, es steht ’ne Menge Ärger an, Franco. Die Bullen und der Zoll krabbeln auf dem Gelände rum wie ’ne Horde wildgewordener Ameisen.«
    Franco nickte und zwang sich zu einem schwachen Lächeln.
    »Das hast du gut gemacht, ich meine, daß du hierhergekommen bist. Wenn es Ärger gibt, sollte ich lieber darauf vorbereitet sein.«
    »Genau das hab’ ich mir auch gedacht.« Der Kranführer sah auf die Uhr. »Ich muß wieder zurück. Die Bullen werden vielleicht mißtrauisch, wenn ich zu lange wegbleibe.«
    Franco wollte aufstehen, aber seine Beine gaben plötzlich nach, und er mußte sich auf die Lehne des Stuhls abstützen. Er riß sich mühsam zusammen. Jesus Maria …!
    »Da ist noch was«, meinte Aldo und blieb auf denn Weg zur Tür noch einmal stehen. Er sah noch immer besorgt aus.
    »Was denn noch?« Francos Stimme klang krächzend.
    Schlimmer konnte es doch kaum noch werden.
    »Sie durchsuchen alle Spinde. Vor einer Stunde haben sie damit angefangen. Ein paar Jungs wollten das nicht.« Aldo schluckte. »Vielleicht hatten sie ja Zeug drin, du weißt schon.
    Sachen, die sie nicht haben dürfen. Aber die Bullen haben sie dazu gezwungen …« Aldo hielt inne. »Sie werden deinen Spind auch aufmachen, Franco.«
    Franco schluckte. »Haben sie was gefunden? Ich meine, in denen, die sie schon überprüft haben?«
    »Nichts Erwähnenswertes. Jetzt sind nur noch deiner und vier andere Spinde übrig.«
    Franco nickte. Er schwitzte, spürte, daß ihm sein Pyjama am Leib klebte, und seine Beine zitterten heftig. Er folgte Aldo zur Tür, und sah, wie der Hüne sie öffnete, gehen wollte …
    »Aldo …« Francos Stimme war ein flehentliches Flüstern.
    »Ich muß dich um etwas bitten …«
    »Um was denn?«
    »Die Bullen … Wo sind sie? Auf dem Pier?«
    »Da und überall. Sie schnüffeln überall rum. Sie haben sogar ihre vierbeinigen Freunde mitgebracht. Das ist ein schönes Weihnachtsgeschenk von Il Peste, was?«
    Franco kaute auf der Lippe. »Mein Spind …« sagte er dann.
    »Glaubst du, daß du rankommst, ohne daß man dich sieht?«
    Aldo wollte etwas sagen, überlegte es sich dann jedoch anders.
    In der Dunkelheit konnte Franco sein Gesicht nicht genau erkennen, und darüber war er auch ganz froh. Jetzt begriff er es endlich. Jetzt wurde ihm klar, warum der große Mann tatsächlich gekommen war. Es war ein unausgesprochenes Gesetz unter den Männern am Hafen. Ärger für einen bedeutete Ärger für alle.
    »Franco, ich will keine Schwierigkeiten mit der Polizei bekommen …«
    »Aber Aldo, es ist nichts. Nichts Wichtiges. Nur was Persönliches.«
    Aldo dachte lange nach und zuckte schließlich mit den Schultern. »Also gut, was soll ich tun?«
    »Im obersten Fach steht eine alte Keksdose. Wirf sie für mich weg.«
    »Was ist da drin?«
    »Irgendwelches Zeug. Kleinkram.«
    »Franco, es wimmelt da von Zöllnern und Bullen …«
    »Aldo,

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