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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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Schlafzimmer.
    Fünf Minuten später zog Döllmann sich aus und sah Lisl zu, wie sie eine CD in die Stereoanlage schob. Sekunden später erfüllten Wagners sanfte Klänge das Schlafzimmer.
    Die junge Frau zog sich langsam aus und legte sich dann neben ihn auf die Seidenlaken. Döllmann bewunderte eine Weile ihren wundervoll geformten Körper, doch dann nahm er sie gierig. Klatschend schlugen seine Hüften gegen ihre. Fünf Minuten später erzitterte er am ganzen Körper, und endlich verflog seine Frustration.
    Er küßte ihre Schulter, und ihr Parfum vermischte sich mit dem Moschusduft nach Sex, doch als er sie streicheln wollte, um sie ebenfalls zu befriedigen, schob sie seine Hand sanft beiseite.
    »Schlaf nur, Liebchen. Du mußt ja ganz erschöpft sein.«
    Döllmann murmelte leise eine Bestätigung. Er war dankbar für diese Entlastung.
    Lisl wartete ein paar Minuten, dann glitt sie aus dem Bett. Sie trat ans Fenster und spähte durch einen Spalt im Vorhang hinaus. Sie sah die drei geparkten Wagen unten, einer auf der Straße und die beiden anderen in der Einfahrt. Nichts rührte sich, aber sie waren trotzdem da. Ritters Leute. Und Ritter selbst wie üblich in der Bibliothek.
    Sie ließ den Vorhang sacht wieder zurückgleiten, und im gleichen Moment fing Döllmann an zu schnarchen. Sein massiger Körper vibrierte unter den Laken. Sie sah auf die Uhr, bevor sie an die Stereoanlage trat. Sie senkte die Lautstärke, bis man gar nichts mehr hören konnte, blickte wieder auf die Uhr, und wartete genau eine Minute, während der sie ihren rasenden Herzschlag spürte. Als der Sekundenzeiger eine vollständige Umdrehung hinter sich gebracht hatte, verstärkte sie die Lautstärke allmählich wieder, bis die Musik so laut war wie vorher. Dann zog sie ihren seidenen Morgenmantel an und setzte sich an den Frisiertisch. Dort rauchte sie eine Zigarette.
    Furcht und Erwartung krampften ihren Magen zusammen, und ihre Hände zitterten, als sie noch einmal auf die Uhr sah.
    Zehn nach eins.
    In zehn Minuten war alles vorbei.
    Im Keller zuckte Ozalid zusammen, als die Musik erstarb. Er schaltete die Taschenlampe an, und sah zu, wie der Sekundenzeiger einmal herumtickte. Eine Minute. Die Musik wurde wieder lauter, bis sie ihre ursprüngliche Lautstärke erreicht hatte.
    Er hatte gehört, wie die Wagen vorgefahren waren, hatte die Schritte auf den Stufen gehört, als der Mann und die Frau ins Schlafzimmer gegangen waren. Aber in der letzten halben Stunde hatte er nichts gehört. Bis jetzt.
    Angespannt blickte er auf die Uhr. Es war zehn nach eins. Er schaltete die Taschenlampe wieder aus und stand in völliger Dunkelheit da. Sein Magen verkrampfte sich vor Anspannung, und die Furcht überfiel ihn wie eine Woge, fraß in seinen Eingeweiden, aber er war hellwach, und das Blut brauste ihm heiß durch die Adern.
    Seine Gliedmaßen schmerzten, weil er ihnen in seiner bewegungslosen Haltung das Blut abgeschnürt hatte. Er legte die Beretta neben sich auf die Ottomane und massierte sich einige Minuten lang die Beine. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals.
    Dann setzte er sich wieder hin, rutschte nervös auf der Stelle umher, holte tief Luft und griff erneut nach der Waffe.
    Noch fünf Minuten, um absolut sicherzugehen.
    Dann würde er beginnen.
    0.46 Uhr.
    Christian Bauer war Leiter des Berliner Landesamtes für Verfassungsschutz. Bauer war ein großer, schlanker, attraktiver Mann Mitte Fünfzig, der sein graues Haar zurückgekämmt trug.
    Er hatte einen Morgenmantel über seinen zerknitterten Pyjama geworfen, aber dennoch umgab den Mann die Aura des eleganten Diplomaten.
    Er hatte Kaffee gemacht, aber Werner Bargel ignorierte die dampfende, heiße Flüssigkeit. Als Bauer hörte, wie seine Frau im Obergeschoß schnarchte, lächelte er Bargel entschuldigend an. Doch der Mann erwiderte das Lächeln nicht. Bargel hatte vor fünf Minuten angerufen und sich angekündigt, – es sei dringend, hatte er gesagt.
    Bauer bemerkte, wie blaß sein Mitarbeiter war, und sprach ruhig mit ihm, als wäre er daran gewöhnt, daß ihn dringende Notrufe mitten in der Nacht aus dem Schlaf rissen.
    »Jetzt verraten Sie mir mal, was so dringend ist, Werner.«
    Bargel holte tief Luft, bevor er sprach. »Ich habe zwei Telefonate bekommen, bevor ich Sie angerufen habe, Chef.
    Beide aus München. Das erste kam von einem gewissen Volkmann. Er ist bei der DSE angestellt, hat aber vorher hier in Berlin bei der SIS gearbeitet.«
    »Weiter.«
    »Volkmann hat uns informiert, daß

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